Pedro de Valdívia
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Pedro de Valdivia (* 1497 in Castuera (Badajoz), Spanien; † 24. Dezember 1553 in Tucapel, Chile) war ein spanischer Konquistador und Gouverneur Chiles.
[Bearbeiten] Leben
1520 begann seine militärische Karriere unter dem spanischen König Karl V. 1525 nahm er an der Schlacht bei Pavia teil. Hier wurde Franz I. von Frankreich gefangen genommen, in Folge dessen Frankreich auf Ansprüche in Norditalien verzichten musste. Valdivia nahm an weiteren Feldzügen in den Niederlanden, Flandern und Italien teil. 1535 reiste er nach Südamerika.
Er diente als Offizier unter Francisco Pizarro, dessen Truppen bereits 1532 den Inka-König Atahualpa in ihre Gewalt gebracht hatten und in der Folge die Kontrolle über das gesamte Inkareich erhielten.
1538 unterstützte er Pizarro im Kampf gegen den abtrünnigen Diego de Almagro in der Schlacht von Salinas. In dieser Zeit lernte er die Witwe Ines de Suárez kennen und lieben, die mit ihm später nach Chile ging.
1540 machte sich Pedro de Valdivia, begleitet von etwa hundert Soldaten und Abenteurern, auf den Weg von Peru nach Chile. Sein Ziel war die Unterwerfung der Araukaner (die sich selbst als Mapuche bezeichnen) und die Kolonisierung des Landes für die spanische Krone. 1541 durchquerte er die Atacama-Wüste und gründete mit Santiago de Chile (damals Santiago del Nuevo Extremo oder Santiago de la Nueva Extremadura) am 12. Februar 1541 die erste Stadt auf chilenischem Boden. Bereits am 11. September des selben Jahres wurde Santiago von den Mapuche unter Michimalonco wieder zerstört. 1544 gründete Pedro de Valdivia La Serena (benannt nach seiner Geburtsstadt) im Norden Chiles, um die Versorgung aus Peru und eine eventuelle Flucht vor den Indianern aus Santiago zu gewährleisten.
1548 kehrte Valdivia nach Peru zurück. Dort erhielt er den Befehl seine Beziehung zu Inés de Suárez zu beenden und diese mit einem Mann seiner Wahl zu verheiraten, ansonsten würde er exkommuniziert. Zusätzlich sollte er seine spanische Ehefrau Marina Ortíz de Gaete aus Spanien nach Südamerika holen. Schließlich verheiratete er Inés de Suárez mit seinem Vertrauten Rodrigo de Quiroga.
1550 gründete er Concepción an der Mündung des Bío Bío-Flusses, wo im 14. und 15. Jahrhundert in etwa die südliche Grenze des Inka-Reichs lag. Pedro de Valdivia drang weiter nach Süden in Mapuche-Gebiet vor. Weitere von ihm gegründete Städte waren Villarrica, Confines (heute Angol), die Befestigungsanlagen Arauco, Purén und Tucapel sowie 1552 schließlich La Imperial und Valdivia.
Allerdings trafen die Truppen von Pedro de Valdivia in araukanischem Territorium mehrfach auf erbitterten Widerstand der Mapuche. Im Herbst 1553 schlugen die Mapuche die spanischen Truppen in der Schlacht von Tucapel und töteten Pedro de Valdivia. Angeblich nahmen sie ihn gefangen und zwangen ihn, flüssiges Gold zu trinken.
In der Folge zerstörten die Indianer die meisten der von Siedlern gegründeten Städte und verhinderten eine weitere Kolonisierung des Südens von Chile. Bis ins 19. Jahrhundert bildete der Bío-Bío somit die südliche Besiedlungsgrenze in Chile.
[Bearbeiten] Literatur
- Simon Collier, William F. Sater: A History of Chile, Cambridge Latin American Studies, ISBN 0-521-82749-3 (2004)
- Ricardo E. Latcham: Die Kriegskunst der Araucanos, ISBN 3-88506-403-0
- Armando De Ramon, Armando de Ramsn, Breve Historia de Chile: Desde la Invasion Incaica Hasta Nuestros Dias (1500-2000) (Coleccion Historias Americanas), (Spanisch), ISBN 9-507-86294-3, (2001)
- Pedro de Valdivia Grandes Biografías de la Historia de Chile
- Inés de Suárez Grandes Biografías de la Historia de Chile
- K. Nauman, Ann (Southeastern Louisiana University) - Inés de Suárez, Conquistadora, V Congreso de las Américas (Universidad de Américas)
[Bearbeiten] Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Valdivia, Pedro de |
KURZBESCHREIBUNG | spanischer Konquistador |
GEBURTSDATUM | 1497 |
GEBURTSORT | Castuera (Badajoz), Spanien |
STERBEDATUM | 1553 |
STERBEORT | Tucapel, Chile |