Phänomenologie (Methodik)
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Die Phänomenologie (griechisch phainomenon „Sichtbares, Erscheinung“; logos „Rede, Lehre“) ist eine Methodik der Wissenschaften, sie ist die Beschreibung und Einteilung der Erscheinungen (Phänomene) in der Natur und Gesellschaft. Die Arbeitsweise ist kennzeichnend für eine deskriptive Wissenschaft. Phänomenologische Arbeitsweisen haben nur indirekt mit der Lehre der Phänomenologie in der Philosophie zu tun, die sich auf Edmund Husserl bezieht.
Zur Begriffsgeschichte siehe Phänomenologie und Phänomen.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Phänomenologie in der Wissenschaft
Da Wissenschaft an sich eine Lehre der Erscheinungen und ihrer Zusammenhänge ist, bezeichnet Phänomenologie eine Methodik, die die deskriptiven Aspekte der Wissenschaft gegen die experimentellen und theoretischen Methoden abgrenzt. Sie bildet somit die Grundvoraussetzung für das Paradigma der Widerspruchsfreiheit zum Beobachtbaren als einzigem gesetzmäßig zugrundeliegendem Wahrheitbegriff moderner Wissenschaft.
- Eine deskriptive (positive) Wissenschaft beschreibt und erläutert ohne Bewertung oder Ableitung von Handlungsempfehlungen oder Normen. Sie ist frei von einem Werturteil. (Werturteilsfreiheitspostulat von Max Weber, siehe auch positive Wissenschaft)
Phänomenologische Fachdisziplinen werden im Deutschen allgemein mit Zusätzen wie -kunde, deskriptiv oder beschreibend oder traditionell mit -graphie (griechisch γραφειν „schreiben, zeichnen“) versehen: So ist etwa die Geographie (Erdkunde) – im ursprünglichen Sinn – die rein beschreibende Disziplin der Geowissenschaften, oder die Geschichtsschreibung die Dokumentation der Geschichte an sich im Kontext der Geschichtswissenschaft.
[Bearbeiten] Phänomenologisches Vorgehen
Die wissenschaftliche Phänomenologie umfasst die Gebiete:
- Morphologie, die Lehre von der Gestalt
- Chorologie, die Lehre von Raum
- Chronologie, die Lehre von der Zeit
- Taxonomie, die systematische Ordnung der Dinge
Der "erste Blick" auf das empirische Datenmaterial zu einem Forschungsvorhaben, die erste Phase einer systematischen wissenschaftlichen Arbeit (Stoffsammlung) wird häufig auch als Phänomenologie bezeichnet. Phänomenologisch meint hier meist den Sachverhalt, die Sache selber zu beschreiben. So wird ein Versuchsablauf möglichst ohne Zuhilfenahme von Theorien beschrieben, Tierverhalten nur beschrieben, nicht im Sinne menschlichen Verständnisses gedeutet, nur gesehen was passiert.
Teil der phänomenologischen Arbeit ist auch die Beschreibung eines Experiments und die Versuchsprotokollierung, also die Beschreibung der Messergebnisse und der Bedingungen, unter denen sie zustande gekommen sind.
[Bearbeiten] Phänomenologische Grundhaltung in speziellen Wissenschaften
[Bearbeiten] Therapeutische Theorien
In humanistisch therapeutischen Theorien, Gestalttherapie, Gesprächstherapie oder auch Logotherapie, steht die Phänomenologie häufig als erkenntnistheoretisches Werkzeug im Vordergrund. Neben den Philosophen Edmund Husserl und Martin Buber werden auch Phänomenologen wie z.B. Emmanuel Levinas genannt. Gemeinsam ist allen Theorien die Vorsicht bezüglich schneller Interpretation, Theorien nicht verabsolutieren zu wollen, sondern immer dem konkreten Erfahrungsbereich des Alltags verbunden zu bleiben, sowie die Autonomie der Erfahrung des anderen zu achten.
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Weblinks
Wiktionary: Phänomenologie – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme und Übersetzungen |