Philipp Wilhelm Wernher
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Philipp Wilhelm Wernher (* 12. Januar 1802 in Mainz; † 6. Oktober 1887 in Nierstein) war ein hessischer liberaler Politiker und Winzer.
Als Sohn des Geheimen Staatsrats und Gerichtspräsidenten Johann Wilhelm Wernher studierte Wernher von 1819–1824 Evangelische Theologie und Rechtswissenschaften an den Universitäten Gießen, Göttingen und Heidelberg. Anschließend lebte er als Besitzer eines Weinguts in Nierstein.
1844 wurde er Mitglied der Landstände von Hessen-Darmstadt und zählte als Mitstreiter Heinrich von Gagerns, den er im Betrieb von landwirtschaftlichen Gütern unterrichtete, zur liberalen Opposition. Zusammen mit Gagern nahm er am 10. Oktober 1847 an der Heppenheimer Tagung und am 5. März 1848 an der Heidelberger Versammlung teil. Anschließend gehörte er dem Vorparlament an und vertrat vom 18. Mai 1848 bis zum 24. Mai 1849 den Wahlkreis Alsfeld in der Frankfurter Nationalversammlung. In der Paulskirche zählte er zur Fraktion Württemberger Hof und war Mitglied mehrerer Ausschüsse.
Im September 1848 spaltete Philipp Wilhelm Wernher gemeinsam mit dem Präsidenten des Vorparlaments Carl Mittermaier die Fraktion Augsburger Hof ab, die zusammen mit dem Casino eine kleindeutsche Lösung und ein Erbkaisertum akzeptierte und insgesamt nationalliberalere Ansichten vertrat. In Fragen der Paulskirchenverfassung stimmte sie aber weiterhin mit dem Württemberger Hof.
1850 gehörte er dem Erfurter Unionsparlament an. 1856 wurde er erneut in die hessische Zweite Kammer gewählt.
1867 wurde Wernher Bezirksrat im Kreis Oppenheim und Direktor der Darmstädter Staatsschuldentilgungskasse. Ab 1872 gehörte er bis zu seinem Tode der hessischen Ersten Kammer an.
Personendaten | |
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NAME | Wernher, Philipp Wilhelm |
KURZBESCHREIBUNG | hessischer liberaler Politiker |
GEBURTSDATUM | 12. Januar 1802 |
GEBURTSORT | Mainz |
STERBEDATUM | 6. Oktober 1887 |
STERBEORT | Nierstein |