Philippa Foot
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Philippa Ruth Foot (* 1920 in Owston Ferry, Lincolnshire) ist eine englische Philosophin. Philippa Foot wurde v.a. bekannt für ihre Arbeiten im Bereich der Ethik. Sie ist neben Alasdair MacIntyre und Elizabeth Anscombe einer der prominensten Begründer der modernen Tugendethik. In ihren Arbeiten greift sie vor allem auf das Werk des Aristoteles zurück.
Foot wurde 1920 in England geboren. Ab 1939 studierte sie am Somerville College in Oxford Philosophie, Politik und Ökonomie. 1942-1945 war sie im Bereich der Wirtschaftswissenschaften als Research Assistant am Nuffield College und dem Royal Institute of International Affairs tätig. 1947-1969 lehrte sie Philosophie am Somerville College, ab 1949 als Fellow und Lecturer für Philosophie. Zwischen 1960 und 1976 nahm sie in den USA Gastprofessuren an den Universitäten Cornell, MIT, Berkeley, Princeton und Los Angeles wahr. Von 1976 bis zu ihrer Emeritierung im Jahr 1991 lehrte sie als Professorin für Philosophie an der Universität von Kalifornien in Los Angeles. Sie lebt und arbeitet derzeit in Oxford.
Foot ist eine Enkelin des ehemaligen US-Präsidenten Grover Cleveland.
Foot wurde in jüngster Zeit v.a. bekannt mit ihrer Monographie Die Natur des Guten (Natural Goodness), worin sie eine umfassende Theorie des Begriffs des Guten entwickelt. Bekannt ist außerdem das von ihr aufgeworfene "Trolley-Problem", ein ethisches Dilemma.
[Bearbeiten] Ethik
Foot beschäftigt sich in ihren Schriften mit Themen der Moralphilosophie, insbesondere der Metaethik, Tugendethik, angewandten Ethik und dem Verhältnis von Rationalität und Moral.
Sie wendet sich auf dem Gebiet der Metaethik gegen den Emotivismus und Präskriptivismus und vertritt eine naturalistische Position. Foot verwirft die hinter dem Präskriptivismus stehende Annahme einer Dichotomie von Tatsachen und Werten. Es ist ihrer Ansicht nach nicht unserer subjektiven Entscheidung überlassen, was als Begründung für ein Moralurteil zählt. Wertende und moralische Urteile seien logisch mit Tatsachenaussagen verknüpft. Die Tatsachen stellen objektive Gründe für das Werturteil dar.
Einen zentralen Stellenwert nehmen in Foots Ethik Tugenden ein. Neben den traditionellen Kardinaltugenden Mut, Mäßigung, Weisheit und Gerechtigkeit weist sie der Tugend der Wohltätigkeit oder Nächstenliebe einen hohen Stellenwert zu. Tugenden seien in der Regel vorteilhaft für die Personen, die sie besitzen. Sie bewahren uns vor moralisch verwerflichen Handlungsweisen und motivieren uns in Situationen, in denen uns ein bestimmtes Handeln nicht leicht fällt. Sie erlauben uns, die Konsequenzen unserer Handlungen zu berücksichtigen.
Foot vertritt die Meinung, dass moralische Urteile einen hypothetischen Charakter haben. Ihre Geltungskraft hänge davon ab, dass die Handelnden die entsprechenden Interessen und Wünsche haben. Sie greift damit die Vorstellung deontologischer Ethiken an, dass moralische Gründe für sich genommen hinreichende Gründe zum Handeln darstellen.
[Bearbeiten] Ausgewählte Werke
- Natural Goodness. Oxford: Clarendon Press, 2001, dt.: Die Natur des Guten, Suhrkamp, Frankfurt a.M. 2004, ISBN 3518583964
- Moral Dilemmas. And Other Topics in Moral Philosophy, Oxford: Clarendon Press, 2002, ISBN 019925284X
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Philippa Foot im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Personendaten | |
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NAME | Foot, Philippa |
KURZBESCHREIBUNG | Englische Philosophin |
GEBURTSDATUM | 1920 |
GEBURTSORT | Owston Ferry, Lincolnshire |