Pomoren
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Pomoren (russ. помо́ры) war der Name russischer Siedler an den Küsten des Weißen Meeres. Bereits im 12. Jahrhundert stießen Entdecker aus Nowgorod durch die Flüsse Nördliche Dwina und Onega zum Weißen Meer vor und gründeten Siedlungen entlang der Seeküste. Später erforschten sie die Küstenregion der Barentssee, die Kola-Halbinsel, Spitzbergen und Nowaja Semlja. Mit ihren Schiffen gelangten die Pomoren auch hinter den Ural nach Nordsibirien, wo sie um ca. 1500 östlich der Jamal-Halbinsel die Handelsstadt Mangaseja gründeten. Die Pomoren unterhielten die nördliche Handelsroute zwischen Archangelsk und Sibirien. Vor dem Aufstieg Archangelsks im späten 16. Jahrhundert war ihre wichtigste Stadt Cholmogory. Die berühmtesten Pomoren waren Michail Lomonossow, Fedot Schubin und Semjon Deschnjow.
Der Name Pomoren stammt vom russischen Wort Pomorje, was so viel wie Küstenland bedeutet, und seinerseits von more (das Meer) abgeleitet ist. Der Name ist mit dem slawischstämmigen Wort Pommern verwandt.
Die traditionelle Lebensweise der Pomoren basierte auf der Fischerei, dem Walfang und der Jagd. In den Tundra-Regionen betrieben sie auch Pelzjagd und Rentierzucht. Der Seehandel mit Getreide und Fisch nach Norwegen war für sie wichtig. Dieser Handel war so intensiv, dass sich ab etwa 1750 eine russisch-norwegische Pidgin-Sprache entwickelte, die als Russenorsk bekannt ist.
Nach der Auflösung der Sowjetunion entstand eine Debatte, ob die Pomoren als ein indigenes Volk des Nordens angesehen werden sollten und eine autonome Republik bekommen sollten. Da es sich bei ihnen jedoch um ethnische Russen handelt, wurden diese Ideen bislang nicht umgesetzt. Bei der Volkszählung von 2002 bezeichneten sich 6571 Menschen als Pomoren, die meisten von ihnen im Oblast Archangelsk. Eine der drei Universitäten von Archangelsk heißt Pomorische Staatliche Universität.
