Prinzipat Katalonien
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Das Prinzipat Katalonien (katalanisch: "Pricipat de Catalunya") ist der historische Name für den katalanischen Teil der Staatsgemeinschaft Krone Aragonien.
Die Staatsgemeinschaft war entstanden durch Heirat von Raimund Berengar, dem Grafen von Barcelona, mit Petronella, der Thronfolgerin des Königreichs Aragon im Jahr 1137. Raimund Berengar wurde dabei Prinzgemahl. Die Nachfahren waren in Personalunion König von Aragon und Graf von Barcelona, wobei sich die alten Grenzen der Grafschaft zwischenzeitlich verwischt hatten und bereits eine neue territoriale Einheit entstanden war: Katalonien. Von da an findet man den Namen "Prinzipat Katalonien" zur Bezeichnung des katalanischen Teils der Staatsgemeinschaft und im 14. Jahrhundert zur Bezeichnung des Territoriums unter der Rechtsprechung der Corts Catalanes
Obwohl es nie ein "Fürstentum" Katalonien (=Prinzipat) gegeben hat, sondern nur verschiedene Grafschaften unter der Dominanz des aragonesischen Königs aus dem Hause Barcelona, wurde die Bezeichnung noch unter der Herrschaft der Bourbonen bis weit in das 19. Jahrhundert verwendet. Erst die Republikaner lehnten den Namen wegen der Nähe zur Monarchie ab.
Das "Prinzipat Katalonien" beschreibt das historische Kernland Kataloniens und beinhaltet die heutige Autonome Region Katalonien in Spanien, das nach dem Pyrenäenfrieden 1659 abgetrennte Nordkatalonien in Frankreich und den Landstreifen Franja de Ponent in der heutigen Autonomen Region Aragon in Spanien.
[Bearbeiten] Das Prinzipat heute
Katalanische Nationalisten betrachten Katalonien als eine Nation ohne Staat - aber mit dem Prinzipat als Bezugsterritorium.
Im Autonomiestatut von Katalonien wird das "Pricipat de Catalunya" nicht ausdrücklich erwähnt, es ist aber als traditionelle Bezeichnung noch heute gegenwärtig - wenn auch meist synonym zur "Autonomen Region Katalonien".