Río Pilcomayo
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Der Río Pilcomayo ist ein Fluss in den zentralen Teilen von Südamerika, längster westlicher Nebenfluss des Río Paraguay, und sein Einzugsgebiet dehnt sich über eine Fläche von 272.000 km² aus.
Der Pilcomayo entspringt in den Ausläufern der Anden-Kordillere, zwischen den bolivianischen Departments Potosí und Oruro, östlich des Poopo-Sees. Von dort fließt er über 2.000 km in südöstlicher Richtung durch die Departments Chuquisaca und Tarija, durchfließt die argentinische Provinz Formosa und die Ebenen des Gran Chaco in Paraguay entlang der Grenze zwischen den beiden Ländern, bevor er nahe Asunción in den Rio Paraguay mündet.
Im Einzugsgebiet des Flusses leben schätzungsweise 1,5 Millionen Menschen: eine Million in Bolivien auf einer Fläche von 98.000 km², 300.000 in Argentinien auf 79.000 km², und 200.000 in Paraguay auf einer Fläche von 95.000 km².
Das Tal des Pilcomayo gliedert sich in den Oberlauf, der fast ausschließlich auf bolivianischem Boden zwischen 5.700 m und 400 m ü.NN liegt, und dem Unterlauf in der Chaco Region. Die letzten 40 km des Oberlaufs bilden die Staatsgrenze zwischen Bolivien und Argentinien, danach, unterhalb von Hito Esmeralda, bildet der Fluss für weitere 180 km die Grenze zwischen Argentinien und Paraguay. In diesem Teil hat die starke Sedimentation und das geringe Gefälle dazu geführt, dass der Fluss sein Bett verlässt und sich durch Versickern, Verdunstung und Abfluss auf wenige stehende Gewässer reduziert.
Die starke Ablagerung von schätzungsweise 98 Millionen to Sediment in diesem Teil hat ebenso geologische wie anthropogene Ursachen und hat dazu geführt, dass der Punkt, an dem der Obere Pilcomayo seine Ufer überschwemmt, sich allein von 1968 bis 1976 um mehr als 100 km flussaufwärts verschoben hat.
Erst 200 km unterhalb der Versickerungsregion des Oberen Pilcomayo bildet sich durch Niederschlag und Grundwasser der Untere Pilcomayo, der gewässertechnisch in keiner direkten Beziehung zum Oberen Pilcomayo steht.
Aufgrund der Kontamination mit hochgiftigen Metallverbindungen wie Silber, Arsen, Kadmium, Quecksilber, Blei und Zink aus den bolivianischen Bergbaubetrieben des Anden-Hochlandes zählt der Obere Pilcomayo heute zu den am stärksten belasteten Flüssen der Welt.