Teutonen
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Die Teutonen (lat. teutoni oder teutones) waren ein vermutlich germanisches oder teilweise germanisches Volk der Antike.
[Bearbeiten] Geschichte
Ursprünglich stammten die Teutonen nach römischen Quellen aus dem äußersten Nordwesten Jütlands, der heutigen Landschaft Thy (Dänemark). Im Jahr 120 v. Chr. verließen jedoch Teile der Teutonen aufgrund einer Sturmflut oder aufgrund von Nahrungsmittelknappheit ihr Heimatland und zogen zusammen mit den Kimbern und Ambronen in Richtung Südosten, wo sie sich vorübergehend im Gebiet zwischen Donau und Save niederließen und in der Nähe der heutigen Stadt Vukovar ihre Basis in Teutoburgium nahmen.
Ab 113 v. Chr. zogen die drei Völker gemeinsam nach Westen, wo es in der Schlacht bei Noreia zum ersten Zusammenstoß mit den Römern kam. Nach der Schlacht bei Arausio 105 v. Chr. trennten sie sich von den Kimbern und zogen mit den Ambronen mehrere Jahre durch Gallien. 102 v. Chr. wurden sie unter Führung ihres Königs Teutobod vom römischen Feldherr Marius in der Schlacht von Aquae Sextiae (beim heutigen Aix-en-Provence) vernichtend besiegt.
[Bearbeiten] Kultur
Nach römischen Quellen waren die Teutonen besonders grausam im Umgang mit ihren Gegnern. Ein König wurde nur während Kriegszeiten gewählt. Dies ähnelt dem später bezeugten Herzog bei germanischen Gruppen der Völkerwanderungszeit.
[Bearbeiten] Der Begriff „Teutonen“ in der Neuzeit
Der Name „Teutonen“ wird häufig etymologisch falsch mit dem Volksnamen Deutsche in Verbindung gebracht. Dies führte in der Epoche des Nationalismus und des Nationalsozialismus zur Vereinnahmung der Teutonen für politisch-propagandistische Ziele.
Der Begriff deutsch geht jedoch - wie das italienische tedesco - auf das Althochdeutsche theodisk, diutisc aus der althochdeutschen Wurzel diot für Volk oder Stamm zurück. Es bedeutete ursprünglich soviel wie zum Volk gehörig oder die Sprache des Volkes sprechend und wurde seit spätkarolingischer Zeit zur Bezeichnung der nicht-romanischsprechenden Bevölkerung des Frankenreichs aber auch der Angelsachsen benutzt.
Bis heute wird Teutonen gelegentlich als Synonym für Deutsche gebraucht. Dabei schwingt in der Regel eine Nebenbedeutung von „martialisch“ oder „grob, unkultiviert“ mit. Beispiel: Der Strand bei Rimini wird als Urlaubsziel der Deutschen gelegentlich Teutonengrill genannt. In der Schweiz wird der Begriff als abwertendes Schimpfwort gegenüber den Deutschen gebraucht.
Der Begriff Furor Teutonicus wird seit dem Mittelalter gerne inkorrekterweise für deutsche Aggression benutzt; das Wort im Mittellateinischen für „deutsch“ ist jedoch „theodiscus“ (von altfränkisch „theudisk“ (dem eigenen Stamm zugehörig, von altgermanisch „thiot“ = Stamm, Volk) oder vom gleichbedeutenden althochdeutschen „diutisc“.
Die Brüder Grimm brachten den Landschaftsnamen Dithmarschen etymologisch mit den Teutonen in Verbindung.
Ebenso ist der Teutoburger Wald nach den Teutonen benannt.
In Berlin-Wilmersorf gibt es den Stamm Teutonen, Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder (BdP).
Siehe auch:
- Deutscher Orden – lat. Ordo Teutonicus
- Kimbern
- Kimbern und Teutonen
- Teutonismus