Rationale Funktion
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Eine rationale Funktion, ist in der Mathematik eine Funktion, die sich in der Form
- ,
also als Quotient zweier Polynome schreiben lässt.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Einteilung
- Ist das Nennerpolynom Pn vom Grad 0 , also n = 0 und ist Pn nicht das Nullpolynom, so spricht man von einer ganzrationalen Funktion oder von einer Polynomfunktion.
- Ist n > 0 , so handelt es sich um eine gebrochenrationale Funktion.
- Ist n > 0 und z < n, so handelt es sich um eine echt gebrochenrationale Funktion.
- Ist n > 0 und z ≥ n, so handelt es sich um eine unecht gebrochenrationale Funktion. Sie kann über Polynomdivision in eine ganzrationalen Funktion und eine echt gebrochenrationale Funktion aufgeteilt werden (siehe unten).
[Bearbeiten] Asymptotisches Verhalten
Für das Verhalten für x gegen Unendlich sind die Grade z bzw. n des Zähler- bzw. Nenner-Polynoms entscheidend:
Für geht f(x)
- gegen , falls z > n, wobei mit sgn() das Vorzeichen des Summanden mit der größten Potenz jeweils in Zähler und Nenner gemeint sind (für Genaueres über sgn() siehe Signum),
- gegen az / bn, falls z = n (parallel zur x-Achse),
- gegen 0 (x-Achse), falls z < n,
- schräg verlaufende Asymptote bei dem Sonderfall z = n + 1.
[Bearbeiten] Kurvendiskussion
Anhand des Funktionsterms der rationalen Funktion lassen sich folgende Aussagen zum Funktionsgraphen machen.
[Bearbeiten] Symmetrie
Eine Polynomfunktion (ganzrationale Funktion) ist gerade/ungerade, wenn alle Exponenten gerade/ungerade sind. Sind Zählerpolynom p und Nennerpolynom q von einem dieser beiden Typen, so ist auch die rationale Funktion f gerade oder ungerade:
- Sind p und q beide gerade oder beide ungerade, so ist f gerade (d.h. symmetrisch zur y-Achse)
- Ist p gerade und q ungerade, so ist f ungerade (d.h. punktsymmetrisch zum Ursprung); gleiches gilt, wenn p ungerade und q gerade ist.
In allen anderen Fällen sind Symmetrieeigenschaften von f schwieriger zu entscheiden. Siehe auch Kurvendiskussion.
[Bearbeiten] Definitionsbereich, Nullstellen und Polstellen
Die gebrochenrationale Funktion ist an den Nullstellen des Nennerpolynoms q nicht definiert.
Die Nullstellen einer gebrochenrationalen Funktion werden durch die Nullstellen des Zählerpolynoms p bestimmt.
Ein Spezialfall ergibt sich, wenn eine reelle Zahl gleichzeitig Nullstelle des Zählerpolynoms und des Nennerpolynoms ist. Dann sind Zähler- und Nennerpolynom durch den zugehörigen Linearfaktor x − a (eventuell sogar mehrfach) teilbar.
- Kommt x − a im Nenner öfter vor als im Zähler, so liegt eine Polstelle vor;
- andernfalls hat die rationale Funktion an der Stelle a eine stetig behebbare Definitionslücke
[Bearbeiten] Asymptote
Durch die Polynomdivision von p durch q erhält man mit Polynomen g und r, wobei der Grad von r kleiner als der von q ist. Das asymptotische Verhalten von
ist damit durch die Polynomfunktion g bestimmt (die konkrete Durchführung der Polynomdivision ist nur bei 3. und 4. notwendig):
- z < n => x-Achse ist Asymptote: g(x) = 0
- z = n => waagrechte Asymptote:
- z = n + 1 => schräge Asymptote: (Spezialfall von 4)
- => ganzrationale Näherungsfunktion