Regierungsbezirk Minden
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Der Regierungsbezirk Minden war ein von 1815 bis 1947 bestehender Regierungsbezirk im Osten der zu Preußen gehörenden Provinz Westfalen. Sitz der Regierung war Minden, größte Stadt Bielefeld. Mit Westfalen fiel der Bezirk 1946 an das neugebildete Land Nordrhein-Westfalen und ging im folgenden Jahr im Regierungsbezirk Detmold auf. Die im 20. Jahrhundert als Synonym für den Bezirk aufgekommene Bezeichnung „Ostwestfalen“ ist bis heute verbreitet, u.a. im Namen der Region Ostwestfalen-Lippe.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte

Die Geschichte des Regierungsbezirks geht auf die "Preußische Verordnung über die verbesserte Einrichtung der Provinzialbehörden" vom 30. April 1815 zurück. Damals wurde Preußens Regierung und Verwaltung nach dem Wiener Kongress neu geordnet und die Provinzen in insgesamt 28 Regierungsbezirke eingeteilt, einer davon der Regierungsbezirk Minden. Wie die übrigen, so nahm auch die Regierung in Minden mit dem 22. April 1816 ihre Tätigkeit auf.
Im Zuge des Beitritts des Land Lippe 1947 nach Nordrhein-Westfalen wurde die Vereinigung der Gebiete Lippes und des Regierungsbezirkes Minden zu einem gemeinsamen Regierungsbezirk Minden-Lippe mit Regierungssitz im lippischen Detmold beschlossen. Trotz erbitterten Protesten von Teilen der Beamtenschaft und der Mindener Bevölkerung zog die Mindener Verwaltung am 1. April 1947 nach Detmold um. Am 2. Juni 1947 wurde der Bezirk entsprechend den anderen Regierungsbezirken im Land nach seinem Regierungssitz in Regierungsbezirk Detmold umbenannt.
[Bearbeiten] Verwaltungsgliederung
1816
- (Land-)Kreise: Bielefeld, Brakel, Bünde, Büren, Halle, Herford, Höxter, Rahden, Minden, Paderborn, Warburg, Wiedenbrück
- Stadtkreis: Minden
1946
- Landkreise: Bielefeld, Büren, Halle, Herford, Höxter, Lübbecke, Minden, Paderborn, Warburg, Wiedenbrück
- Stadtkreise: Bielefeld, Herford
[Bearbeiten] Regierungspräsidenten
- 1816-1825: Karl Freiherr von der Horst
- 1825-1847: Karl Gottlieb Richter
- 1847-1853: Franz von Borries
- 1853-1858: Friedrich Wilhelm Ernst Peters
- 1858-1866: Dr. Moritz von Bardeleben
- 1866-1867: Ferdinand von Nordenflycht
- 1867-1871: Ludwig von Bodelschwingh
- 1872-1881: Hermann (von) Eichhorn
- 1882-1894: Adolf von Pilgrim
- 1894-1897: Oskar von Arnstedt
- 1897-1899: Alexander von Bischoffshausen
- 1899-1903: Arthur Schreiber
- 1903-1909: Dr. Francis Kruse
- 1909-1917: Georg von Borries
- 1917-1920: Dr. Rudolf von Campe
- 1920-1933: Dr. Paul Hagemeister
- 1933-1943: Adolf Freiherr von Oeynhausen
- 1943-1945: Dr Günther Graf von Stosch
- 1945-1947: Dr. Paul Zenz
[Bearbeiten] Einwohnerzahlen
Bei der Volkszählung am 1. Dezember 1900 wohnten im Regierungsbezirk 636.875 Einwohner, am 1. Dezember 1910 schon 736.128 Einwohner.
[Bearbeiten] Literatur
- Ernst Siemer: 175 Jahre alt: Eine Bezirksregierung in Ostwestfalen 1816 - 1991, eine Dokumentation, herausgegeben vom Regierungspräsidenten in Detmold, Detmold 1991