Richard Riemerschmid
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Prof. Richard Riemerschmid (* 20. Juni 1868 in München; † 13. April 1957 in München) war bildnerischer Entwerfer, Architekt und ein bedeutender Künstler des Jugendstils in Deutschland.
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[Bearbeiten] Leben
Von 1888 bis 1890 studierte Riemerschmid Malerei an der Akademie der Bildenden Künste München.
1895 heiratete er die Schauspielerin Ida Hofmann, seine Schwester heiratete Karl Schmidt-Hellerau, den Gründer der Deutschen Werkstätten für Handwerkskunst.
Von 1902 bis 1905 arbeitete Riemerschmid als Lehrer an der Kunstschule Nürnberg. 1906 wurde er mit der Planung für die erste deutsche Gartenstadt Dresden-Hellerau beauftragt. 1907 gehörte er zu den Mitbegründern des Deutschen Werkbunds, dessen Vorsitzender er von 1920 bis 1926 war. 1912 bis 1924 amtierte Riemerschmid als Direktor der Kunstgewerbeschule Nürnberg, 1926 bis 1931 leitete er als Direktor die Werkkunstschule Köln.
Nach gängiger Auffassung wurde Riemerschmid nach 1933 von den Nationalsozialisten in die innere Emigration gezwungen.
[Bearbeiten] Bauten und Inneneinrichtungen
(in Auswahl)
- 1899: Inneneinrichtung "Musiksalon", ausgestellt auf der Deutschen Kunstausstellung in Dresden
- 1900: Inneneinrichtung "Zimmer des Kunstfreundes“, gezeigt auf der Weltausstellung 1900 in Paris
- 1901: Inneneinrichtung des Schauspielhauses (später: Kammerspiele) in München (Architektur von Max Littmann)
- 1902-1903: Villa Fieser in Baden-Baden
- 1904: Inneneinrichtung "Rektoratszimmer der Industrieschule zu Nürnberg", gezeigt auf der Weltausstellung 1904 in St. Louis (USA)
- 1904-1905: Villa Fischel in Kiel (verändert)
- 1905: Villa Dr. Rudolph in Dresden (zerstört)
- 1906: Villa Dr. Frank in Göttingen
- 1907-1910: Arbeitersiedlung "Walddorf" der Hagener Textilindustrie Gebr. Elbers AG in Hagen (Westf.), Walddorfstraße (nur sechs von geplanten 87 Häusern ausgeführt)
- 1909-1910: Villa Scholten in Duisburg (nach 1960 abgerissen)
- 1909-1911: Fabrikanlage der Deutschen Werkstätten für Handwerkskunst in Dresden-Hellerau, Moritzburger Weg 67
- 1909-1911: Villa Hoffmann in Halle
- 1909-1913: Villa Wieland in Ulm
- 1910: Inneneinrichtungen "Speisezimmer" und "Damenzimmer“, gezeigt auf der Weltausstellung 1910 in Brüssel
- 1910-1912: Haus für den Verleger Dr. Hans Carl (gen. "Villa Carl") in Feldafing, Höhenbergstraße 35
- 1911: Villa Dr. Naumann in Riesa (Elbe)
- 1922: Fabrikgebäude für die Likörfabrik Anton Riemerschmid in München, Praterinsel
- 1924: Kriegerdenkmal in Ismaning, Schloßstraße
- 1925: Ausstellungshalle auf der Deutschen Verkehrsausstellung in München
- 1928: Pavillon des Verlages Hermann Reckendorf GmbH auf der Internationalen Presse-Ausstellung "Pressa" in Köln
- 1928-1929: Villa Dr. Schaffer in Klingenmünster (Pfalz)
- 1929-1931: Villa Wefelscheid in Bendorf (Rhein)
[Bearbeiten] Ausstellungen
- Stadtmuseum München: Richard Riemerschmid. Vom Jugendstil zum Werkbund. 1982. (weitere Stationen der Ausstellung in Nürnberg und Köln)
[Bearbeiten] Nachlass
Der schriftliche Nachlass kam 1973 in das Archiv für Bildende Kunst beim Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg.
[Bearbeiten] Literatur
- Claus Pese: Mehr als nur Kunst. Das Archiv für Bildende Kunst im Germanischen Nationalmuseum. [Kulturgeschichtliche Spaziergänge im Germanischen Nationalmuseum, Bd. 2.] Ostfildern-Ruit, 1998. S. 104–107.
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Richard Riemerschmid im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- The Grove Dictionary of Art:Richard Riemerschmid
- Webseite über Richard Riemerschmid bei archINFORM
- Richard-Riemerschmid-Berufskolleg in Köln:Richard-Riemerschmid-Berufskolleg
Personendaten | |
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NAME | Richard Riemerschmid |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Architekt und Künstler |
GEBURTSDATUM | 20. Juni 1868 |
GEBURTSORT | München |
STERBEDATUM | 13. April 1957 |
STERBEORT | München |