Ricklingen
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Basisdaten | |
Stadtbezirk | Ricklingen (9) |
Fläche | xx km² |
Einwohner | 43.878 |
Bevölkerungsdichte | x Einwohner/km² |
Postleitzahl | 30453, 30457, 30459 |
Stadtteile |
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Webpräsenz | hannover.de |
Politik | |
Bezirksbürgermeister | Andreas Markurth (SPD) |
Stadtbezirksrat (21 Sitze) |
SPD: 10, CDU: 7, Grüne: 2, FDP: 1, Das Linksbündnis. Region Hannover: 1 |
Ricklingen ist der 9. Stadtbezirk in Hannover und wurde am 1. November 1981 eingeführt. Er untergliedert sich in die Stadtteile Bornum, Mühlenberg, Oberricklingen, Ricklingen und Wettbergen.
Der Stadtbezirk hat 43.878 Einwohner (Stand 1. Januar 2005), wobei 1.390 auf Bornum, 6.798 auf Mühlenberg, 10.319 auf Oberricklingen, 12.749 auf Ricklingen und 12.622 auf Wettbergen entfallen.
Am 16. November 2006 wurde Andreas Markurth (SPD) mit 20 von 21 Stimmen zum Bezirksbürgermeister gewählt. Vom 1. November 1981 bis 1986 war Horst Lippmann (SPD) Bürgermeister des Stadtbezirks Ricklingen. 1986 - 2001 und 2005 - 2006 standen Werner Bock (SPD) sowie von 2001 - einschl. 2004 Angelika Walther (SPD) dem Stadtbezirk vor.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Bornum
Bornum liegt im Nordwesten des Stadtbezirks. Der Wohnbereich des kleinsten Stadtteils von Hannover ist heute durch die Bückeburger Allee (B 65), die Bornumer Straße, die Eisenbahnlinie Hannover - Hameln und die Güterumgehungsbahn sowie durch Straßensperrungen von den Nachbarstadtteilen deutlich getrennt und auch sonst relativ isoliert, da es im eigenen Wohngebiet kein Einzelhandelsgeschäft mehr gibt und fast alle sonstigen öffentlichen Einrichtungen in den Nachbarstadtteilen Mühlenberg und Badenstedt liegen. Bornum verfügt über einen S-Bahnhof und wird von mehreren Buslinien tangiert und von einer in der Verbindung Mühlenberg - Badenstedt durchquert.
Bornums Name entstand aus Born (Quelle) und Heim. Bornum wurde 1130 erstmals urkundlich erwähnt und bestand fast das ganze Mittelalter hindurch aus 14 Hofstellen. Erst ab 1850 wuchsen die Ansiedlungen. 1890 entstand auf Bornumer Gebiet die Kolonie Körtingsdorf, eine Siedlung der Firma Körting. 1909 wurde Bornum mit damals 865 Einwohnern nach Linden eingemeindet und kam darüber 1920 zur Stadt Hannover.
[Bearbeiten] Mühlenberg
Der Stadtteil Mühlenberg liegt im Westen des Stadtbezirks. Er liegt unmittelbar am südwestlichen Stadtrand von Hannover am Rande eines langgestreckten Hügels, auf dem noch heute (2005) die Reste einer Windmühle stehen, die allerdings zum angrenzenden Stadtteil Wettbergen gehört, der als Dorf schon Jahrhunderte existiert. Zur Nazizeit befand sich auf dem Hügel ein KZ-Außenlager. Zur Nachkriegszeit war dort ein Obdachlosenlager, das Mühlenberglager.
Der Stadtteil Mühlenberg wurde in den 1960er Jahren als Stadtrandsiedlung aus dem Boden gestampft und ist vor allem von unansehnlichen Hochhausblocks geprägt. Auch durch die Assoziation mit dem ehemaligen Mühlenberglager hatte der Name des Stadtteils von Anfang an einen schlechten Ruf. Als besonders berüchtigt und hässlich gelten die Hochhäuser im Canarisweg. Etwa seit Anfang der 1980er Jahre gilt die Sozialstruktur des Stadtteils als problematisch. Die ursprünglichen Pläne einer gigantischen Trabantensiedlung wurden in dieser Zeit verworfen. Der Mühlenberg ist nur bis auf etwa 7.000 Einwohner gewachsen, aber für viele gilt er heute dennoch als städtebauliche Fehlplanung.
Die Stadtrandlage mit einem von parkartigen Grünflächen umgebenen Teich und die aufwendige Infrastruktur mit einer großen integrierten Gesamtschule, die das Freizeitheim 'Weiße Rose', Jugendzentrum, Stadtbibliothek, Bezirkssportanlage und andere Angebote beheimatet, im Weiteren einen der größten Sportvereine Hannovers, einen großen Bahnengolfplatz, Stadtbahn und Busbahnhof, ein ökumenisches Kirchencentrum sowie eine kleine Fußgängerzone mit Marktplatz machen den Mühlenberg dennoch in vielerlei Hinsicht attraktiver, als sein Ruf ist.
[Bearbeiten] Oberricklingen
Dieser Stadtbezirk ist ein nahezu quadratisches Gebiet mit einer Kantenlänge von etwa einem Kilometer[1]. Im Norden grenzt die kreuzungsfrei zum Schnellweg ausgebaute B65 (Bückeburger Allee) den Stadtteil gegen das Bornumer Industriegebiet ab. Im Osten trennt die Frankfurter Allee, welche Ricklinger Kreisel und Deisterkreisel verbindet, das alte Ricklingen ab (inoffiziell auch Unterricklingen oder Alt-Ricklingen genannt in Abgrenzung zu Oberricklingen). Im Süden schließt das große Gelände des Ricklinger Friedhofs den Stadtteil ab und im Südwesten der angrenzende Bezirk Wettbergen. Im Westen trennt die B217 nach Hameln (Hamelner Chaussee) den Stadtteil von Mühlenberg. Oberricklingen ist insgesamt nur über wenige Straßen erreichbar, nämlich Göttinger Chaussee, Ricklinger Stadtweg, Wallensteinstraße, Südstrücken und Sauerwinkel, wodurch weite Teile von Durchgangsverkehr entlastet sind.
Die von West nach Ost verlaufendne Wallensteinstraße, entlang auch die Stadtbahn (Linie 3 und 7) verläuft, bildet die Hauptstraße von Oberricklingen, an der sich auch der Marktplatz befindet. Die katholische St.-Augustinus-Gemeinde und die ev.-luth. St.-Thomas-Gemeinde haben in Oberricklingen ihre Kirchen. Die größte Schule (und auch Wahllokal) ist die Martin-Luther-Schule, etwa in der Mitte. Oberricklingen ist im Süden und Westen geprägt von Einfamilienhäusern und Reihenhäusern mit großen Gärten. Im Nordosten dominieren Mehrfamilienhäuser und Blockrandbebauung. Fast alle Gebäude stammen aus der Wiederaufbauzeit kurz nach dem Krieg. Hochhäuser finden sich in Oberricklingen nur zwei, jeweils ganz am Rand. In einem davon ist das Finanzamt Hannover Süd und Hannover Land untergebracht.
Um das Jahr 1200 datieren Urkunden, in denen erstmals Groten Ricklinge und Lutteken Ricklinge ("großes" und "kleines" Ricklingen), wobei das "große" Ricklingen das heutige Alt-Ricklingen ist. Das "kleine" Ricklingen liegt hingegen am 'Boven dem Ypolle', dem Tönniesberg, benannt nach einer ehemals dort befindlichen Kapelle des Heiligen Antonius [2].
In einem heftigen Aufschwung als Folge der Industrialisierung entstand das heutige Oberricklingen als Wohnsiedlung von Arbeitern für das nördlich gelegene Linden, in das Oberricklingen zusammen mit Ricklingen 1913 eingemeindet wurde, bis Linden sieben Jahre später von Hannover eingemeindet wurde. Im Zweiten Weltkrieg erlitt Oberricklingen aufgrund der Nähe zu den Bahnanlagen heftige Zerstörungen[3].
[Bearbeiten] Ricklingen
Das Dorf Ricklingen wurde 1909 in die damalige Stadt Linden und mit dieser 1920 in die Stadt Hannover eingemeindet.
Der Stadtteil Ricklingen hat 12.767 Einwohner (Stand: 1. Januar 2006) und liegt im Osten des gleichnamigen Stadtbezirks. Er ist über die Stadtbahnlinien 3, 7 und 17 sowie mit den S-Bahnlinien 1, 2 und 5 aus der Innenstadt von Hannover erreichbar. Ricklingen ist begrenzt im Norden von Damm der Eisenbahnstrecke in Richtung Weetzen/Hameln und der Güterumgehungsbahn, im Osten von der Leine-Masch, im Süden vom Ricklinger Holz und im Westen durch die Frankfurter Allee und die Göttinger Chaussee, die als B3 bis zum Bau der A7 ein Teilstück der Hauptverkehrsachse Nord-Süd durch Hannover war. Zentraler Mittelpunkt bildet der Schünemannplatz. Auf dem nördlicher gelegenen August-Holweg-Platz findet donnerstags der Wochenmarkt statt. Das Freizeitheim Ricklingen (Haltestelle Beekestraße) beherbergt das Bürgeramt und ist im Hannoverschen Karneval eine Sitzungshochburg. Die ev.-luth. Michaelis-Kirchengemeinde (seit 1877) mit einer neugotischen Kirche an der Stammestraße umfasst das Gebiet östlich des Ricklinger Stadtwegs, die Maria-Magdalenen-Kirchengemeinde das Gebiet westlich davon.
Im alten bäuerlichen Dorfkern liegt die Edelhofkapelle aus dem 14. Jahrhundert mit Glasmalereien von Charles Crodel (1960). Im 30-jährigen Krieg lagerte Tilly im Wrampenhof an der Düsternstraße (jetzt steht dort ein Seniorenheim). Im Februar 1946 wurde Ricklingen von einer großen Überschwemmung heimgesucht (Hochwassermarken am Pfarrhaus in der Pfarrstraße und an dem Haus Beekestraße 55). In der Folge entstand ein Hochwasserschutzdeich mit einem Deichtor in der Düsternstraße. In dem Telefunken-Gebäude an der Göttinger Chaussee entwickelte Walter Bruch 1962 das PAL-Farbfernsehsystem, mit dem in Deutschland ab 1967 Farbfernsehen eingeführt wurde.
In Ricklingen sind zwei bekannte Rugby-Vereine beheimatet, der Deutsche Rugby-Club Hannover 1905 sowie 08 Ricklingen. Beide Vereine konnte mehrfach die deutschen Meisterschaften im Rugby für sich entscheiden. Der DRC Hannover errang 1988 und jährlich von 1998 bis 2002 die Meisterschaft. 08 Ricklingen konnte die Deutsche Meisterschaft in den Jahren 1950, 1960 und 1974 für sich entscheiden. Der Stadtteil hat auch einen bekannten Fußballverein: die Sportfreunde Ricklingen, die von 1996 bis 1999 in der Regionalliga spielten.
[Bearbeiten] Wettbergen
Wettbergen wurde am 1. März 1974 der Stadt Hannover eingemeindet.
Erstmalig wurde Wettbergen 1055 erwähnt. Der Name stammt vom altsächsichen Wort "Hvat" (scharf) und bedeutet soviel wie "Ortschaft am steilen Hang".
Der Stadtteil liegt im Südwesten des Stadtbezirks. In den 1980er und 1990er Jahren wuchs Wettbergen erheblich durch Bebauung der bis dahin noch nicht bebauten Seite der Bundesstraße 217 unter dem Namen 'Wettbergen-West' auf einer Fläche, die eigentlich eher eine Erweiterung des Zentrums des angrenzenden Stadtteils Mühlenberg darstellt.
Seit 1999 ist 'Wettbergen West' Endpunkt der Stadtbahn (Linien 3 und 7), trägt aber die Bezeichnung 'Wettbergen'.
[Bearbeiten] Geschichtliches
In Ricklingen wurde am 28. August 1905 die erste 400-Meter-Aschenbahn für Leichtathleten eingeweiht. Allerdings wurde sie wegen ihrer ungünstigen Lage kaum genutzt.
[Bearbeiten] Literatur
- Hartmut Herbst; Erhardt Krübbe: Bornum. Vom Bauerndorf zum Stadtteil. Geschichte eines hannoverschen Stadtteils in Texten und Bildern. Hannover: Kulturamt 1992. (Stadtteilkulturarbeit. 4)
- Victor Jürgen v. der Osten: Auf den Spuren Alt-Ricklingens. Hannover: Reichold 1995. ISBN 3-930459-10-8
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Satellitenbild von Oberricklingen auf Google-Maps
- ↑ Geschichte von Ricklingen
- ↑ Gegenwart von Oberricklingen
[Bearbeiten] Weblinks
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Koordinaten: 52° 20' 44" N, 9° 43' 7" O