Ripuarisch-Limburgisch
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die meist westmitteldeutschen und rheinmaaßländischen Sprachen im Übergangsgebiet des (überwiegend) westlichen Rheinlands, zwischen der Luxemburgischen Sprache, der Wallonischen Sprache, dem Flämischen bzw. Niederländischen und dem Westfälischen sowie den wieder ans Luxemburgische angrenzenden moselfränkischen Mundarten werden gelegentlich als Ripuarisch-Limburgische Dialektgruppe zusammengefaßt. Diese Zusammenfassung ist ungenau, unter anderem wegen teilweise fließender Übergänge zu Nachbardialekten im Rheinischen Sprachraum und außerhalb, als auch wegen sprachlicher Unterschiede innerhalb der Dialektgruppen des limburgischen und des ripuarischen Bereichs, aus denen sie sich im wesentlichen zusammensetzt.
Charakteristisch sind unter anderem die vom Niederländischen abweichende Verwendung des „sch“, der größere Chronemvorrat als im Deutschen, und die Tonakzente, die sie von allen umgebenden Sprachen unterscheiden. So kann das Wort „zie“ in vielen Limburgischen Sprachen, bei gleicher Lautfolge auf zwei unterschiedliche Weisen intoniert, „Frau“ oder „Seite“ bedeuten; in der Kölschen Sprache „Schläsh“ je nach Intonation „Schläge“ oder „Schlecht“; das „ou“ im Öcher Platt oder Völsj „alt“ bzw. „auch“, usw.
Weitere phonologische und prosodische Gemeinsamkeiten sind spezifische, ausgeprägte Sprachmelodien und Satzrhythmen, der sogenannte „Rheinische Singsang“, was sich weiter im Süden mit einigen seiner Eigenschaften über Luxemburg bis ins Elsaß hinein fortsetzt und beim Sprechen der jeweiligen Hochsprache als mehr oder weniger ausgeprägter Akzent durchscheint. (in Deutschland z.B. bei Konrad Adenauer, Ulla Schmidt oder Gabi Köster; in Luxemburg etwa bei Jean-Claude Juncker)
Auffällig und gemeinsam ist auch die für Dialekte ungewöhnlich große Zahl an rein lokal vorhandenen Worten, oder von den Hochsprachen z.T. ganz erheblich in ihrer Bedeutung abweichender Worte, von denen im übrigen nur ein eher kleiner Teil zwischen allen verschiedenen Ripuarisch-Limburgischen Dialekten geteilt wird, welcher aber wiederum als charakteristisch gelten kann. Ebenfalls gemeinsam sind einige grammatikalische Besonderheiten, wie etwa die unregelmäßige Konjugation bei Verben mit einsilbigem Infinitiv, wie „jon“ (gehen) oder die beiden rheinischen Verlaufsformen, u.a.m.
Fuer rund ein Gros der Dialekte des Ripuarisch-Limburgischen Sprachraums liegen Wörterbücher und/oder Grammatiken vor, darunter einige mehrbändige Werke mit zehntausenden Stichwörten, wie etwa für das Grefrather Platt.
[Bearbeiten] Siehe auch
Rheinische Dokumenta, Rheinisches Wörterbuch
[Bearbeiten] Weblinks
Wikipedia auf Ripuarischen Dialekten |
Wikipedia auf Lusemburgisch |
Wikipedia auf Limburgisch |