Roy Jones Jr.
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Roy Jones Jr. | |
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Daten | |
Geburtsname | Roy Levesta Jones |
Gewichtsklasse | Halbschwergewicht |
Nationalität | US-Amerikanisch |
Geburtstag | 16. Januar 1969 |
Geburtsort | Pensacola |
Todestag | |
Todesort | |
Stil | Linksauslage |
Größe | 1,80 m |
Kampfstatistik | |
Kämpfe | 54 |
Siege | 50 |
K.-o.-Siege | 38 |
Niederlagen | 4 |
Unentschieden | |
Keine Wertung |
Roy Jones Jr. (* 16. Januar 1969, in Pensacola, Florida) ist ein US-amerikanischer Boxer und Rapper. Er wurde in den letzten Jahren zur Box-Legende. Mit seiner arroganten und coolen Art begeisterte er Jahrzehnte lang seine Fans. Ihm gelang das seltene Kunststück, in vier verschiedenen Gewichtsklassen (Mittelgewicht, Supermittelgewicht, Halbschwergewicht und Schwergewicht) einen Weltmeisterschaftsgürtel zu gewinnen. Jones galt lange Zeit als nahezu unbesiegbar und als „Pound-for-Pound“ (Kampfstärke in Relation zum Gewicht) bester Boxer der Welt.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Amateur
Roy Jones Jr. wurde seit frühster Kindheit von seinem Vater Roy Jones Sr., selbst ehemaliger Profiboxer, trainiert. Er gewann als Amateur 121 Kämpfe bei 13 Niederlagen. Bei der Junioren WM auf Kuba 1987 unterlag er dem Berliner Andy Liebing. Er verlor auch zwei Mal gegen Gerald McClellan.
1986 gewann er die Golden Gloves im Halbweltergewicht, wurde bei den Goodwill Games Dritter, 1987 gewann er die Golden Gloves im Weltergewicht, 1988 wurde er nur Dritter bei den Golden Gloves im Halbmittelgewicht nach einer seiner beiden Niederlagen gegen Gerald McClellan. Bei den Olympic Trials schlug er Frankie Liles im Finale.
1988 nahm er 19-jährig als jüngstes Mitglied des US-amerikanischen Boxmannschaft an den Olympischen Spielen in Seoul teil und erreichte dort das Finale im Halbmittelgewicht ohne eine Runde zu verlieren. Den Kampf gegen den koreanischen Lokalmatador Si-Hun Park dominierte er, Park wurde in der zweiten Runde angezählt, dennoch verlor er den Kampf umstritten mit 2-3 Richterstimmen. Diese Entscheidung gilt als eines der krassesten Fehlurteile in der Geschichte des Amateurboxens. Als Ausgleich wurde Jones mit dem Val Barker Pokal als technisch bester Boxer der Spiele ausgezeichnet. Die drei Punktrichter wurden daraufhin suspendiert und es gilt als sicher, dass sie bestochen wurden. Trotzdem blieb eine spätere Untersuchung durch das IOC ergebnislos.
Seine Bilanz war 121-13.
[Bearbeiten] Profikarriere
Nach den Olympischen Spielen wurde er Profi. Trotz vieler Angebote von Promotern blieb er unabhängig. Sein Vater war zunächst sein Trainer, Manager und Promoter. Ab Mitte 1992 wurde er von Alton Merkerson, Trainer der USA-Boxmannschaft bei den Olympischen Spielen 1988, betreut.
[Bearbeiten] Mittelgewicht
Seine Profilaufbahn begann höchst beeindruckend: Seine ersten 17 Profikämpfe gewann er alle durch KO. Schon vor dem Titelgewinn schlug er mit dem späteren Mittelgewichtsweltmeister Jorge Castro einen Weltklassegegner. Glenn Wolfe, der gerade mit James Toney über die Runden gegangen war, schlug er mit einem einzigen Körpertreffer in der ersten Runde KO. Am 22. Mai 1993 besiegte er im Kampf um den vakanten IBF-Weltmeistertitel Bernard Hopkins durch eine einstimmige Entscheidung. Jones hatte sich vor diesem Kampf die rechte Hand verletzt.
[Bearbeiten] Supermittelgewicht
Im nächsten Jahr stieg er nach nur einer Verteidigung des Mittelgewichtstitel ins Supermittelgewicht auf und wurde dort am 18. November 1994 durch einen Sieg gegen den damals noch ungeschlagenen James Toney ebenfalls Weltmeister.
Mehrere seiner Gegner gingen erstmals gegen ihn KO, so Tony Thornton, Vinnie Pazienza und Merqui Sosa. Zu dem Zeitpunkt war er so dominant in der Gewichtsklasse, dass er 1996 noch wenige Stunden vor seiner Titelverteidigung gegen Eric Lucas ein semiprofessionelles Basketballspiel bestritt.
Zu einem prestigeträchtigen Kampf mit dem Briten Nigel Benn kam es nicht, weil Benns Promoter Frank Warren damals Partner von Don King war. Später verlor Benn gegen Sugar Boy Malinga, den Jones mit einem einzigen linken Haken in einem Nicht-Titelkampf ausgeknockt hatte.
[Bearbeiten] Halbschwergewicht
Im Jahr 1996 entschied sich Jones ins Halbschwergewicht zu wechseln, wo er am 22. November 1996 nach einem Sieg über Mike McCallum ebenfalls Weltmeister (WBC-Titelträger) wurde.
Seine erste Titelverteidigung war für den 21. März 1997 angesetzt. Sein Gegner war der bis dahin ungeschlagene Montell Griffin. Jones ging als haushoher Favorit in den Kampf, verlor den Kampf jedoch sensationell. Ihm war in der neunten Runde ein Niederschlag gelungen, er schlug aber gegen den bereits knieenden Griffin nach und wurde disqualifiziert. Es war seine erste Niederlage als Profi, nachdem er zuvor alle seine 34 Kämpfe gewinnen konnte. Da die Niederlage nicht von einem Gegner, sondern durch den Ringrichter verursacht wurde, nahm sein Ruf dennoch keinen Schaden. Jones begründete das Foul damit, dass sich Griffin während des Kampfes mehrmals ungewöhnlich tief abgeduckt hatte, um danach zurückzuschlagen. Um diesen Zurückschlagen zuvorzukommen hatte er nachgesetzt, ohne bemerkt zu haben, dass Griffin bereits mit einem Knie auf dem Boden war. Den direkten Rückkampf gegen Griffin gewann Jones am 7. August des selben Jahres durch einen spektakulären KO-Sieg in der ersten Runde.
Er schlug Virgil Hill in einem Nicht-Titelkampf durch einen Körpertreffer in der vierten Runde KO, die erste vorzeitige Niederlage in Hills Karriere. Anschließend vereinigte er die Titel der WBC mit denen der WBA und IBF, wobei er allerdings gegen WBA-Titelträger Lou Del Valle erstmals in seiner Karriere zu Boden musste. Nur zu einem Kampf mit dem WBO-Titelträger und linearen Halbschwergewichtsweltmeister Dariusz Michalczewski kam es nie. Er schlug allerdings Julio González, der zwei Jahre später als erster Michalczewski besiegte, gewann jede Runde und hatte ihn mehrfach am Boden. Auch in anderen Quervergleichen sah man Jones weitaus dominanter. So spielte er beispielsweise mit Richard Hall nach Belieben und hatte ihn bereits in der ersten Runde drei Mal am Boden - Michalczewski gelang dies in zwei aufreibenden Kämpfen gegen Hall nicht ein einziges Mal und war im Gegensatz zu Jones, der von Hall nahezu gar nicht getroffen wurde, nach beiden Duellen stark gezeichnet. Allerdings wurden in diesem Kampf sowohl Hall als auch Jones in der A-Probe positiv auf anabole Steroide getestet. Die B-Probe wurde jedoch nie überprüft und der Dopingbefund blieb ohne Konsequenzen.
[Bearbeiten] Ausflug ins Schwergewicht
Sein größtes Kunststück gelang ihm im Jahre 2003, als er den direkten Sprung vom Halbschwergewicht ins Schwergewicht wagte. Der Aufstieg in die nächst höhere Gewichtsklasse (Cruisergewicht), welche zur damaligen Zeit schwach besetzt war, wurde von Jones ausgelassen, damit er sich direkt einen Titel in der Königsklasse (Schwergewicht) sichern konnte. Dies gelang ihm am 1. März 2003 mit einem hohen Punktsieg über John Ruiz; während des ganzen Kampfes geriet Jones nie auch nur in Schwierigkeiten. Dabei demonstrierte er seine Überlegenheit vor allem durch seine Schnelligkeit, wie von einem ehemaligen Halbschwergewichtler nicht anders zu erwarten war, aber auch durch Schlagkraft, die Ruiz unter anderem in der vierten Runde deutlich zu spüren bekam. Etwas Vergleichbares gelang nur zwei Boxern in der Boxgeschichte, unter anderem 1985 Michael Spinks, mit einem knappen Punktsieg über den damals ungeschlagenen Schwergewichtsweltmeister Larry Holmes. Manche Journalisten vermuteten, dass durch den schmeichelhaften Punktsieg für Spinks verhindert werden sollte, dass Holmes den legendären Siegerekord von Rocky Marciano (49-0) einstellte. Jones besiegte zweifelsohne nicht den anerkannt stärksten Schwergewichtsweltmeister - das wäre sicherlich Lennox Lewis gewesen - aber dafür kamen bezüglich der Legitimität seines Titelgewinns keinerlei Diskussionen auf, obwohl er gegenüber Ruiz fast zehn Zentimeter kleiner und über 15 kg leichter war. „Sein Sieg hebt sich so gesehen von den beiden historischen Vorgängern ab, weil es von den Körpermaßen her als einziges dem Duell 'David gegen Goliath' gleicht - Bob Fitzsimmons trat 1896 gegen einen nur 80Kg schweren Champion James J. Corbett an und Spinks hatte mit 1,90m dieselbe Körpergröße wie Holmes.“ [1]
[Bearbeiten] Zurück im Halbschwergewicht
Nun ging Jones eine weitere Herausforderung ein: Herausgefordert von Antonio Tarver trainierte er sein Gewicht in einigen Monaten wieder um acht Kilogramm herunter, um erneut den Weltmeistertitel im Halbschwergewicht zu gewinnen. Viele Experten bewerteten dies als einen sehr riskanten Schritt, hatte doch Sugar Ray Leonard bei seinem Versuch vom Supermittel- in seine angestammte Klasse Halbmittelgewicht zurückzukehren wenig Erfolg gehabt und hoch nach Punkten gegen Terry Norris verloren, der Substanzverlust war zu groß. Nach einem ausgeglichenen Gefecht Jones-Tarver lautete das Urteil: 114-114, 117-111 und 116-112 für Jones. Somit wurde Jones am 8. November 2003 Halbschwergewichtsweltmeister nach Version der WBC und schrieb damit ein weiteres Mal Geschichte.
Da viele Zuschauer das Urteil für umstritten hielten, wurden Stimmen nach einem Rückkampf laut. Jones wollte seine Karriere eigentlich mit einem Kampf gegen Mike Tyson beenden, aber dieser Kampf sollte nie zustande kommen. Jones machte seine rapide Gewichtsabnahme für seine unerwartet blasse Vorstellung gegen Tarver verantwortlich und wollte sich und seine Kritiker durch einen klaren Sieg im Rückkampf davon überzeugen. Am 15. Mai 2004 gab es deshalb einen Rückkampf zwischen Jones und Tarver, in dem sich Tarver völlig überraschend durch einen KO-Sieg in der zweiten Runde den Weltmeistertitel zurückholte und Jones' Mythos der Unbesiegbarkeit zerstörte. Trotz der anfänglichen Bewunderung musste sich Tarver zunehmend Kritik gefallen lassen, dass es sich bei dem KO-Schlag um seinen ersten Treffer und um einen sogenannten „Lucky Punch“ handelte, bei dem er sogar die Augen geschlossen hatte. So betitelte Bernhard Hopkins ihn vor ihrem Duell im Jahr 2006 als „One-Hit-Wonder“.
Von dieser Niederlage konnte sich Jones nie richtig erholen, am 25. September 2004 verlor er erneut, diesmal gegen den nicht gerade als schlagkräftig bekannten Jamaikaner Glen Johnson in der neunten Runde durch einen weiteren schweren KO. Auffällig waren Jones' Lethargie und eine nicht vorhandene Bereitschaft überhaupt zurückzuschlagen.
Am 1. Oktober 2005 kam es zum dritten Duell um die Halbschwergewichtskrone zwischen Roy Jones Jr. und Tarver. Der Kampf ging über die volle Distanz von zwölf Runden und die Punktrichter sahen den amtierenden Weltmeister Tarver eindeutig nach Punkten vorne. Auffallend in diesem Kampf war die ungewohnt vorsichtige Boxweise von Jones. Nach dem Kampf gab er zu, dass es in diesem Kampf sein primäres Ziel war, sich selbst zu beweisen, dass er die zwölf Runden in seinem gewohnten Stil überstehen kann, ohne in Bedrängnis zu geraten. Dennoch erlitt er so die dritte Niederlage in Folge.
Einige Zeit nach diesem Kampf äußerte sich Jones zu dieser Niederlage und beschuldigte seinen Vater dafür, der ihn bei diesem Kampf betreut hatte. Zuvor war Alton Merkerson sein langjähriger Trainer. Jones habe absichtlich verloren, damit sein Vater nicht den Ruhm im Falle eines Sieges abbekäme.
Am 29. Juli 2006 traf er dann auf Prince Badi Ajamu. Jones ging als Sieger aus dem Kampf hervor. Der Kampf ging über die volle Distanz und Jones Jr. gewann klar nach Punkten.
[Bearbeiten] Sonstiges
Roy Jones Jr. wirkte im Film Matrix Reloaded als Darsteller des Charakters „Captain Ballard“ mit. Außerdem hatte er einen Kurzauftritt in Da Block Party.
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Zitiert nach: Zdenko Sojcic, Roy Jones - Der Weg zur Legende
[Bearbeiten] Weblinks
- Roy Jones Jr. in der BoxRec-Datenbank.
- Roy Jones Jr. in der Internet Movie Database
Personendaten | |
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NAME | Jones, Roy Levesta |
KURZBESCHREIBUNG | amerikanischer Boxer |
GEBURTSDATUM | 16. Januar 1969 |
GEBURTSORT | Pensacola, Florida |