Schlacht bei Guinegate (1479)
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Schlacht bei Guinegate (1479) | |||||||||||||||||
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Konflikt | Burgunderkriege | ||||||||||||||||
Datum | 17. August 1479 | ||||||||||||||||
Ort | Guinegate (heute Enguinegatte) | ||||||||||||||||
Ergebnis | Sieg Erzherzogs Maximilian I. | ||||||||||||||||
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Die Schlacht bei Guinegate, einer französischen Ortschaft in der Picardie, heute Enguinegatte im Département Pas-de-Calais, ereignete sich am 17. August 1479. Manche Quellen nennen als Tag des Kampfes den 7. August. Da seinerzeit noch die julianische Zeitrechnung galt, erklärt sich das mutmaßlich damit. Anlass für den Waffengang waren Meinungsverschiedenheiten über den burgundischen Besitz zwischen Erzherzog Maximilian I. (der »letzte Ritter«) aus dem Hause Habsburg und König Ludwig XI. von Frankreich.
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[Bearbeiten] Vorgeschichte
Zwei Jahre vorher, am 19. August 1477, hatte Maximilian I. die bildschöne Maria von Burgund geheiratet. Maria war die einzige Erbin ihres Vaters, Karl des Kühnen, welcher in der Schlacht bei Nancy am 5. Januar 1477 den Tod gefunden hatte. Das Herzogtum Burgund war ein französisches Mannslehen. Als Karl der Kühne tot war, betrachtete der französische König Ludwig XI. die Gebiete als ein an ihn zurückgefallenes Lehen und ließ seine Truppen in die burgundischen Städte der Picardie, nach Artois, Flandern, Hennegau und das Herzogtum Burgund einrücken. Erzherzog Maximilian sah demgegenüber diese Ländereien als seinen gemeinsam mit Maria regierten Besitz. Er reagierte auf den französischen Versuch der Landnahme mit dem Sammeln eines Heeres, das aus den burgundischen Niederlanden in die Picardie eindrang. Beim Dorf Guinegate kam es zur Schlacht.
Sie fand in einer Zeit des militärischen Übergangs statt. Die Schweizer hatten Schlachten mit Karl dem Kühnen bei Murten (1476) und bei Nancy (1477) durch massierten Einsatz von Fußvolk für sich entschieden, das mit Piken kämpfte. Die bislang dominierenden Ritterheere waren gegenüber der Infanterie ins Hintertreffen geraten. Der Erfolg sprach sich herum und motivierte in allen europäischen Staaten zur Nachahmung der eidgenössischen Strategie. Als erste zogen die geschlagenen Burgunder aus dieser Erkenntnis Lehren. Der 20jährige Erzherzog Maximilian hatte aber weder ausreichend Erfahrung hierzu noch als neuer Landesherr schon genügend Akzeptanz, um mit einer neuen Idee das Heereswesen in seinem Gebiet zu reformieren. In seinen Reihen hatte er jedoch den Grafen von Romont, der aus dem Gebiet des Neuenburger Sees stammte und schweizerische Erfahrungen mitbrachte. Der Graf lehrte die flämischen Fußknechte, sich als Schlachthaufen aufzustellen und dessen Vorgehen im Kampf.
[Bearbeiten] Schlachtverlauf
Die eingesehenen Quellen gaben dazu nur geringen Aufschluss. Fest steht, dass das französische Heer unter dem Befehl von Philip de Crevecoeur kämpfte. Die deutschen und burgundischen Einheiten führte Maximilian I. persönlich in die Schlacht. Der junge Erzherzog gesellte sich in die Reihen der Fußknechte. Mit einem Langspieß in der Hand kämpfte er im ersten Glied gegen die herankommenden Ritter. Sein Beispiel mag den Kampfesmut des taktischen Verbandes erhöht haben.
Die Franzosen verließen das Schlachtfeld als Geschlagene. Maximilian gewann sofort eine große Fläche im Hennegau mit der Stadt Cambrai zurück.
[Bearbeiten] Folgen
Maria von Burgund starb unerwartet früh bei einem Reitunfall im Jahr 1482. Wegen des französischen Besitzes kam es zu einem Arrangement im Frieden von Arras. Frankreich erhielt nun die vor einigen Jahren von Maximilian I. im Krieg erzwungenen Provinzen Artois und das Herzogtum Burgund.
[Bearbeiten] Bewertung
Die Schlacht hat staatspolitisch eher Randbedeutung, da es um die Lösung eines regionalen Konfliktes ging. Der französische König hatte bei der Rückforderung von Lehen zu weit ausgegriffen und so Erzherzog Maximilians Gegenwehr ausgelöst. Militärhistorisch ist diesem Waffengang hingegen ein hoher Stellenwert einzuräumen. Auch wenn sie noch nicht als solche bezeichnet wurden, gaben Landsknechte hier ihr Debüt als neues Truppenelement in der Kriegsführung. Ebenso revolutionär war, dass sich Maximilian in die kämpfende Truppe eingereiht hatte. Vielleicht trug diese Erfahrung dazu bei, dass er später Wünschen aus Reihen der Landsknechte gegenüber ein offenes Ohr hatte.