Cambrai
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Koordinaten: 50° 10′ 36″ N 03° 14′ 08″ O
Cambrai | ||
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Region | Nord-Pas-de-Calais | |
Département | Nord | |
Arrondissement | Cambrai | |
Kanton | Cambrai | |
Geografische Lage | 50° 10′ N 03° 14′ O | |
Höhe | 60 m (41 m–101 m) |
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Fläche | 18.12 km² | |
Einwohner – mit Hauptwohnsitz – Bevölkerungsdichte |
(1999) 33.716 Einwohner 1861 Einw./km² |
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Postleitzahl | 59400 | |
INSEE-Code | 59122 | |
Website | www.villedecambrai.com |
Cambrai (niederländisch Kamerijk, deutsch veraltet Kamerich) ist eine französische Stadt im Département Nord und bildet davon eine Unterpräfektur. Außerdem ist die an der oberen Schelde (frz. Escaut) gelegene Stadt seit dem 16. September 1989 Partnerstadt von Kamp-Lintfort. Cambrai ist ein Zentrum der Textilindustrie, das Umland der Stadt wird landwirtschaftlich genutzt. Cambrai war für die Herstellung des Stoffes Kambrik, einem feinen Baumwollgewebe, das dort erstmalig produziert wurde, bekannt. Die Stadt verfügt außerdem über die Kathedrale Notre Dame und die Kirche Saint-Géry, die beide aus dem 18. Jahrhundert stammen, und über ein Rathaus aus dem 19. Jahrhundert.
Im Stadtpark von Cambrai, wo auch die große Gedenkstatue von Louis Bleriot steht, steht eine Gedenkstätte für den alliierten Angriff vom 20. November 1917, die von der britischen 3.Armee angeführt wurde. Dazu gehört eine Erinnerungstafel für die zivilen Opfer, die die Schlacht gefordert hat.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
Zur Zeit der römischen Besetzung im damaligen Gallien (heute Frankreich) hieß die Stadt Cameracum. Um 1076 erhielt die Stadt das Stadtrecht. Um 445 wurde Cambrai Hauptstadt eines fränkischen Teilkönigreiches und später Teil des Merowingerreiches. Um das Jahr 800 ließ Karl der Große die Stadt befestigen.
Um 1150 wurde der Bau der Kathedrale, die "la merveille des Pays-Bas" ("Wunder der Niederlande") genannt wurde, begonnen, der 1472 beendet wurde. Die Stadtbürger brauchten, da die Kirche wohlhabend war, keine Steuern zu bezahlen. Außerdem war die Kathedrale für ihre Musik berühmt.
1508 schlossen sich Ludwig XII. von Frankreich, Kaiser Maximilian I., Spanien, England und der Papst zur sogenannten Liga von Cambrai zusammen, einem Bündnis mit dem Ziel der Eroberung des italienischen Festlandbesitzes der Republik Venedig.
Mit der Unterzeichnung des Damenfrieden von Cambrai im Jahre 1529 wurde der Krieg zwischen Franz I. von Frankreich und Kaiser Karl V. beendet. Cambrai wurde 1677 von der französischen Krone annektiert.
Während der französischen Revolution, 1793, wurde die Kathedrale zerstört. Jedoch wurde im 19. Jahrhundert eine neue Kathedrale, der Notre-Dame, gebaut.
Im 1. Weltkrieg, im Kriegsjahr 1914, wurde Cambrai von deutschen Truppen besetzt. Cambrai war ein strategisch wichtiger Eisenbahnknotenpunkt und somit eine Schlüsselversorgungsstelle für die deutsche Siegfriedstellung. Aus diesem Grund errichtete auch Paul von Hindenburg sein Hauptquartier in Cambrai. Vom 20. November bis zum 6. Dezember 1917 fand hier die Schlacht von Cambrai statt, die als erste große Panzerschlacht der Geschichte bekannt wurde. Die Deutschen setzten die Stadt in Brand, bevor sie sich 1918 zurückzogen.
[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt
- Charles François Dumouriez (1739-1823), französischer General
- Louis Blériot (1872-1936), Flugpionier
- René Dumont (1904-2001), Agronom, Soziologe, Entwicklungspolitiker
- Henri de Lubac, katholischer Theologe und Jesuit
- Christian Carion, französischer Regisseur und Drehbuchautor
- Guillaume Du Fay, Komponist in der Renaissance, richtungsweisende Figur der niederländischen Musik
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Weblinks
- Homepage (französisch)
- ausführliche Informationen (französisch)
- Infos (englisch)