Schleswig-Holsteinisches Freilichtmuseum
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Das Schleswig-Holsteinische Freilichtmuseum (Freilichtmuseum Molfsee) liegt im Ortsteil Rammsee der Gemeinde Molfsee nahe Kiel und ist das größte Freilichtmuseum in Norddeutschland. Es wurde 1965 eröffnet. Ausgestellt werden hier auf 60 Hektar Gesamtfläche nach den schleswig-holsteinischen Landschaften gegliedert über 70 wiederaufgebaute historische Gebäude, Höfe, eine Dorfschule, drei Windmühlen und eine Wassermühle aus dem Bundesland gezeigt, die eine Interpretation der Landesgeschichte ermöglichen. Auf dem großzügig angelegten Gelände finden sich weiterhin diverse Tiere wie etwa Schafherden, die stilecht gehalten werden. Eingebettet in Wiesen, Teichanlagen und Gärten vermittelt diese Anlage einen realen Eindruck vom damaligen Wohnen, Arbeiten und Leben.
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[Bearbeiten] Attraktionen
Durch das Gelände fährt eine Museumsbahn. Handwerker (Schmied, Bäcker, Korbmacher, Drechsler, Töpferinnen und Weberinnen) gehen ihrem Beruf in der historischen Stätte nach und verkaufen hier sogar ihre Produkte. Überdies gewährt eine Apotheke Einblicke in die Geschichte der Pharmazie.
Einzelausstellungen zeigen landwirtschaftliche Geräte, Spielzeug, Meiereimaschinen sowie Dokumentationen zum Mühlenwesen und zum Walfang. Weiterhin gibt es einige Vergnügungsareale wie etwa ein Karussell, eine Schiffsschaukel und einen Spielplatz im "historischen Jahrmarkt".
Die jährlich stattfindenen großen Märkte, darunter der Herbst-, Gärtner- und Bauernmarkt, sind eine sehr beliebte Tradition und werden daher stark frequentiert.
[Bearbeiten] Gezeigte Gebäude
Unter den zahlreichen Gebäuden befindet sich beispielsweise das Drelsdorfer Armenhaus sowie eine einklassige Dorfschule.
[Bearbeiten] Baugruppe Nordfriesland
[Bearbeiten] Drelsdorfer Armenhaus
Zur Darstellung des Themas der Armenversorgung und –unterbringung innerhalb der Kultur- und Landesgeschichte Norddeutschlands wurde am 7. Juli 2003 ein Armenhaus nachgebaut, das ursprünglich in der Gemeinde Drelsdorf gestanden hatte. Damit komplettiert es dort die Baugruppe Nordfriesland. Das Gebäude war zunächst Bauernstelle, ist kurz vor 1800 in das Eigentum der Kirchspielgemeinde übergegangen und dann zum Armenhaus geworden. Ende des 19. Jahrhunderts brannte das Armenhaus dann nieder. Verschiedenen Volkszählungen zufolge bewohnten dieses kleine Haus in einer Gesamtgröße von knapp 80 Quadratmetern mit mehr als zehn Zimmern insgesamt zehn, zwölf und 19 Personen. Die Drelsdorfer Dorfchronik berichtet sogar von bis zu 45 Menschen, welche dort untergebracht waren. Die Decken des Armenhauses waren nur fast zwei Meter hoch und der Boden bestand aus Lehm, das Mobiliar beschränkte sich auf einige Stühle und Wandbetten, Wasserkessel, Gesang- und Gebetsbücher. Weniger als zwei Quadratmeter pro Person standen den Menschen in den ungünstigsten Zeiten zur Verfügung. Aufgrund des Fehlens von Türen mussten die Räume mit Hilfe von Kreidestrichen unter den Familien aufgeteilt werden.
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Weblinks
Offizielle Internetpräsenz des Freilichtmuseums
Artikel aus den Kieler Nachrichten zum Herbstmarkt `04 Koordinaten: 54° 16′ 30" n. Br., 10° 4′ 44" ö. L.