Sprachgrenze
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Als Sprachgrenze wird ein geografisches Gebiet bezeichnet, in dem zwei oder mehr Bevölkerungsgruppen aufeinander treffen, die unterschiedliche Sprachen (oder auch stark unterschiedliche Dialekte) sprechen. Häufig ist es zugleich auch ein Durchmischungsgebiet der beteiligten Sprachen. Eine Sprachgrenze erkennt man in einem Sprachatlas an einem Isoglossenbündel.
Eine bedeutende Sprachgrenze innerhalb Deutschlands ist die nach dem Düsseldorfer Stadtteil Benrath benannte Benrather Linie, welche das Dialektkontinuum der kontinentalen westgermanischen Sprachen in die niederdeutschen und die hochdeutschen Sprachen trennt.
Die Eider markierte über Jahrhunderte die Sprachgrenze zwischen Deutsch, genauer Niederdeutsch und Dänisch.
Eine sehr bedeutende, auch von vielen Konflikten belastete Sprachgrenze zieht sich durch Belgien und spaltet das Land in einen wallonischen und flämischen Teil. Im wallonischen Teil wird nur Französisch, während im flämischen Teil nur Niederländisch gesprochen wird. Die Hauptstadt Brüssel, in der überwiegend französischsprechende Einwohner leben, ist zugleich Regierungssitz der zwei großen belgischen Sprachgemeinschaften (der Flämischen sowie der Französischen Gemeinschaft). Sie ist damit eine „sprachliche Enklave“ inmitten Flanderns. Das Königshaus war stets über die Jahrzehnte darum bemüht, die Gegensätze zwischen den Sprachgruppen zu besänftigen. Rund 59 Prozent der Belgier sprechen Niederländisch, etwa 40 Prozent Französisch sowie knapp ein Prozent Deutsch (in der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens).