Staatsratsvorsitzender
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Der Vorsitzende des Staatsrats der Deutschen Demokratischen Republik wurde auch als Staatsratsvorsitzender bezeichnet. Dieses Amt wurde im Jahre 1960 anstelle des bisherigen Amtes des Präsidenten der DDR geschaffen, das seit 1949 bis dahin von Wilhelm Pieck bekleidet worden war. Verfassungsrechtlich galt zwar der Staatsrat als kollektives Staatsoberhaupt, in der Praxis wurde jedoch der Staatsratsvorsitzende als faktisches Staatsoberhaupt angesehen.
Andere kommunistische Staaten, wie etwa Jugoslawien (dort „Staatspräsidium“), hatten ebenfalls kollektive Staatsoberhäupter, teilweise mit rollierendem Vorsitzwechsel.
Staatsratsvorsitzende waren:
- Walter Ulbricht 1960−1973
- Willi Stoph 1973−1976
- Erich Honecker 1976−1989
- Egon Krenz 1989
- Manfred Gerlach 1989−1990
Nach den ersten freien Wahlen in die Volkskammer 1990 übernahm durch eine Verfassungsänderung die neugewählte Präsidentin der Volkskammer, Sabine Bergmann-Pohl, die Aufgaben des Staatsratsvorsitzenden.