Starkenburg (Provinz)
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Die Provinz Starkenburg war eine von drei Provinzen des Großherzogtums und späteren Volksstaats Hessen. Sie umfasste die südlich des Mains und östlich des Rheins gelegenen Landesteile. Benannt wurde die Provinz nach der Starkenburg über Heppenheim. Provinzhauptstadt war die Landeshauptstadt Darmstadt, wichtigste Industriestadt war Offenbach.
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[Bearbeiten] Geschichte
Die Provinz entstand mit der Neuordnung Deutschlands nach dem Wiener Kongress 1815. Die beiden anderen Provinzen Hessens waren Oberhessen (Hauptstadt: Gießen) und Rheinhessen (Hauptstadt: Mainz).
Die Provinzen des Großherzogtums wurden am 31. Juli 1848 abgeschafft und durch Regierungsbezirke ersetzt, was jedoch bereits am 12. Mai 1852 wieder rückgängig gemacht wurde. 1871 wurde Hessen Teil des Deutschen Reichs, 1918 machte die Revolution aus dem Großherzogtum eine Republik, den Volksstaat Hessen. Am 1. April 1937 wurden die hessischen Provinzen endgültig abgeschafft. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde von der amerikanischen Besatzungsmacht jedoch wieder ein Oberpräsident für Starkenburg eingesetzt, der jedoch nur kurz amtierte.
1945 wurde die Provinz Starkenburg Teil des neuen Landes Groß-Hessen und bildete darin gemeinsam mit der bisherigen Provinz Oberhessen den neuen Regierungsbezirk Darmstadt.
[Bearbeiten] Gliederung
Die Provinz wurde zum 20. August 1832 zum Zwecke der örtlichen Verwaltung in Kreise eingeteilt:
- Bensheim (am 1. November 1938 aufgelöst, Gemeinden auf die Kreise Darmstadt und Bergstraße verteilt)
- Heppenheim (am 1. November 1938 umbenannt in Bergstraße)
- Erbach
- Darmstadt
- Dieburg
- Groß-Gerau
- Lindenfels (gegründet am 12. Mai 1852, aufgelöst am 1. Juli 1874, Gemeinden auf die Kreise Erbach, Bensheim und Heppenheim verteilt)
- Neustadt (gegründet 1852, aufgelöst 1874)
- Offenbach
- Wimpfen (gegründet am 12. Mai 1852, eingegliedert in den Kr. Heppenheim am 1. Juli 1874).
Zwischen 1848 und 1852 bestanden auf dem Gebiet der Provinz anstelle von Provinz und Landkreisen vier Regierungsbezirke:
- Regierungsbezirk Darmstadt
- Regierungsbezirk Dieburg
- Regierungsbezirk Erbach
- Regierungsbezirk Heppenheim
[Bearbeiten] Starkenburg heute
Bei der Gründung Groß-Hessens 1945 wurden die Exklaven Steinbach (zum Obertaunuskreis im Regierungsbezirk Wiesbaden) und Bad Wimpfen (an das Land Württemberg-Baden) von Starkenburg abgetrennt, der Kreis Groß-Gerau erhielt dafür die bisher rheinhessischen rechtsrheinischen Mainzer Stadtteile Bischofsheim, Ginsheim und Gustavsburg. 1974 wurden Steinheim und Klein-Auheim aus dem Kreis Offenbach in die Stadt Hanau eingemeindet.
Das Gebiet der Provinz entspricht heute, bis auf die genannten Änderungen, den heutigen Landkreisen Bergstraße, Darmstadt-Dieburg, Odenwald und Offenbach sowie den kreisfreien Städten Darmstadt und Offenbach.
Auf annähernd dem gleichen Gebiet (es fehlen Stadt und Kreis Offenbach) arbeitet heute der Zweckverband Region Starkenburg.
[Bearbeiten] Oberpräsidenten
- 1945: Ludwig Bergsträsser, SPD (von der amerikanischen Besatzungsmacht eingesetzt)
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