Stauffenberg (Adelsfamilie)
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Die Schenken von Stauffenberg sind ein schwäbisches Geschlecht von uradeligen Reichsrittern, deren Herrschaften Jettingen, Wilflingen, Amerdingen, Rißtissen, Lautlingen, Geislingen und Schloss Greifenstein 1803 durch Mediatisierung teils an das Königreich Bayern, teils an das Königreich Württemberg fielen.
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[Bearbeiten] Geschichte
Die Schenken sind urkundlich erstmals 1262 erwähnt. Sie sind nach der abgegangenen Burg Stauffenberg in Sichtweite der Burg Hohenzollern bei Hechingen (Hohenzollern) benannt. Der Ursprung derer von Stauffenberg liegt aber in der im 15. Jahrhundert abgegangenen Siedlung Zell (Gemarkung Hechingen-Boll), von der heute nur noch die Wallfahrtskirche Maria Zell existiert. Das Land um den Zollerberg war, lange bevor die Zollerngrafen den Berg in Besitz nahmen, Eigentum der Herren von Zell. Es wird vermutet, dass Zell der ursprüngliche Name der Stauffenberger gewesen sein könnte. Seit die Stauffenberger das erbliche Schenkenamt bei den Grafen von Zollern innehatten, wurde "Schenk" zum Bestandteil ihres Nachnamens.
[Bearbeiten] Abstammung
Nachdem die anderen Stauffenberg´schen Linien vor weit mehr als hundert Jahren (Wilflinger Linie, Katzensteiner Linie,Bach´sche Linie) ausstarben, entstammen alle heute lebenden Schenken von Stauffenberg ausschließlich der Amerdinger Linie. Die Amerdinger Linie wurde von Hans Schenk von Stauffenberg begründet, der am 26.1.1566 durch seine Heirat mit der Witwe Barbara von Westernach in Haunsheim das Rittergut Amerdingen erwarb. Ein Zweig der Amerdinger Linie der Schenken von Stauffenberg (seit 1698 im Reichsfreiherrenstand) wurde 1874 vom bayerischen König Ludwig II. in den bayerischen Grafenstand erhoben. Seither gibt es einen gräflichen und einen reichsfreiherrlichen Zweig der Schenken von Stauffenberg. Alle lebenden Grafen Schenk von Stauffenberg stammen von Reichsfreiherrn Franz Ludwig Philipp Schenk von Stauffenberg ab (*Bamberg 13.5.1801; †Würzburg 8.5.1881), 1874 in den bayrischen Grafenstand erhoben ∞ Gräfin Eleonore Butler von Clonebough gen. von Haimhausen (*Raigenring bei Aschach; † Würzburg 5.2.1861). Alle lebenden Reichsfreiherrn Schenk von Stauffenberg stammen von seinem Bruder, Reichsfreiherrn Friedrich Schenk von Stauffenberg ab (*Wetzlar 23.10.1803; † Rißtissen 2.5.1874) ∞ Gräfin Caroline Klementine Butler von Clonebough, gen. von Haimhausen (* Ansbach 31.1.1812; † Lindau 6.11.79).Eleonore und Klementine waren Schwestern. Der gemeinsame Ahnherr aller lebenden Schenken von Stauffenberg ist Freiherr Adam Friedrich Aloysius Franz Georg Maria Crescentia Schenk von Stauffenberg (* Bamberg 7.3.1767; † Wetzlar 14.5.1808 ) ∞ Charlotte von Harff (*Dreyborn 6.11.1777; † Würzburg 10.2.1853)
[Bearbeiten] Nachname
Während vor 1918 die Adelstitel „Graf“ bezw. „Freiherr“ dem Vor- und Nachnamen vorangestellt wurden, sind sie gemäß den Bestimmungen der Weimarer Verfassung und des Bonner Grundgesetzes , zum Bestandteil des Familiennamens geworden.Sie werden seither dem Vornamen nach- und dem Nachnamen vorangestellt. Es wurde so der Familienname „Schenk Graf von Stauffenberg“ bzw. „Schenk Freiherr von Stauffenberg“ angenommen, entsprechend dazu die weibliche Form Gräfin, bzw. Freiin (unverheiratet) oder Freifrau (verheiratet).
[Bearbeiten] Persönlichkeiten
Die bekanntesten Stauffenberger des 20. Jahrhunderts sind:
- die Brüder:
- Claus Schenk Graf von Stauffenberg (1907-1944), deutscher Offizier und Widerstandskämpfer
- dessen Frau: Nina Schenk Gräfin von Stauffenberg geb. Freiin von Lerchenfeld (1913-2006)
- Berthold Schenk Graf von Stauffenberg (1905-1944), deutscher Jurist und Widerstandskämpfer
- Alexander Schenk Graf von Stauffenberg (1905-1964), deutscher Historiker
- dessen erste Frau: Melitta Schenk Gräfin von Stauffenberg geb. Schiller (1903 - 1945), deutsche Fliegerin und Ingenieurin
- Claus Schenk Graf von Stauffenberg (1907-1944), deutscher Offizier und Widerstandskämpfer
- weitere historisch herausragende Personen dieses Adelsgeschlechts:
- Marquard Sebastian Schenk von Stauffenberg (1644-1693), Fürstbischof von Bamberg
- Johann Franz Schenk von Stauffenberg (1658-1740), Fürstbischof von Augsburg und Konstanz
- Reichsfreiherr Franz August Schenk von Stauffenberg (1834-1901), Mitbegründer der Deutschen Freisinnigen Partei
- Reichsfreiherr Franz Schenk von Stauffenberg (1878-1950), Wirtschaftsführer und Reichstagsabgeordneter
- Berthold Maria Schenk Graf von Stauffenberg (* 1934), Generalmajor a.D.
- Franz Ludwig Schenk Graf von Stauffenberg (* 1938), CSU, MdB
[Bearbeiten] Literatur
Gerd Wunder: Die Schenken von Stauffenberg; Mueller und Graeff, Stuttgart; 1972
[Bearbeiten] Weblinks
- Materialien zum Geschlecht derer von Stauffenberg
- Die Schenken von Stauffenberg in Lautlingen