Sterkelshausen
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Das Dorf Sterkelshausen ist ein Ortsteil der der Gemeinde Alheim im Landkreis Hersfeld-Rotenburg, Regierungsbezirk Kassel, Bundesland Hessen.
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[Bearbeiten] Geografie
Sterkelshausen ist Teil der Region Niederhessen, auch Nordhessen genannt und ist somit dem althessischen Kernland - dem Siedlungsraum der germanischen Chatten - zuzurechnen.
Der Ort ist im Tal des Osterbachs gelegen, einem linksseitigen Zulauf der Fulda, zwischen den Erhebungen Hühnernest (402,5 m ü. NN) im Westen, Schenkkopf (332,1 m ü. NN) im Norden, Loh (351,4 m ü. NN) im Osten und der Kreuzhecke (368,7 m ü. NN). Die Höhenquote in der Ortsgemarkung erstreckt sich auf den Bereich zwischen 256 m ü. NN an der Osterbachmühle bis zur 368,7 Meter hohen Kreuzhecke.
Der Ortskern befindet sich auf 271 m ü. NN (an der Kirche). Geographisch ist der Orte den nordöstlichen Ausläufern des Knüllgebirges zuzurechnen, seine Koordinaten lauten Koordinaten: 51° 0' 33" n. Br., 9° 38' 52" ö. L.51° 0' 33" n. Br., 9° 38' 52" ö. L.. Auf der Topographische Karte 4923-Altmorschen wird die Lage von Sterkelshausen mit dem Gauß-Krüger Rechtswert: 3545548 m und dem Gauß-Krüger Hochwert: 5652985 m angegeben.
[Bearbeiten] Geschichte
Der älteste erhaltene schriftliche Nachweis des Ortes datiert auf das Jahr 1003 und entstammt der Grenzbeschreibung des Eherinefirst in einer Schenkungsurkunde Kaiser Heinrichs II. über Wildrechte an die Abtei Hersfeld. Die namensgeschichtliche Forschung ordnet die Entstehungszeit des Dorfes dem 8. Jahrhundert zu. Der Name Sterkelshausen bedeutet in etwa "die Häuser des Starkolv". Bis zur hessischen Gebietsreform im Jahr 1972 war das Dorf politisch selbständige Gemeinde im damaligen Landkreis Rotenburg an der Fulda.
[Bearbeiten] Bauwerke
Im historischen Ortskern findet sich noch einige späte Fachwerkgebäude.
Besonders hervorzuheben sind die evangelische Kirche von 1774, deren Entwurf auf die Schule von Jussow zurück geht. Vor der tiefgreifenden Umgestaltung im Jahr 2006 wurde die Farbfassung des Kirchen-Innenraums in Band Protestantischer Kirchenbau, dem Standardwerk zum evangelischen Kirchenbau in Hessen, als ein besonders gelungenes Beispiel beschrieben.
Weiterhin ist das älteste vollständig erhaltene Fachwerkgebäude im Ort, die vom ehemaligen Schulzen Ulm errichtete Wassermühle, gelegen am Südrand des Ortes, von hervorgehobener Bedeutung.
[Bearbeiten] Bevölkerungsentwicklung
Im Jahr 2004 lag die Einwohnerzahl bei ca. 355 Personen.
Jahr | Einwohnerzahl |
---|---|
1939 | 307 |
1950 | 488 |
1956 | 401 |
1961 | 341 |
1970 | 326 |
2004 | 355 |
[Bearbeiten] Wirtschaft, Ortsbild und Infrastruktur
Wie in beinahe allen niederhessischen, durch kleinteilige Landwirtschaftstruktur geprägten Dörfern, ging mit dem starken Rückgang der Landwirtschaft und des Kleingewerbes auch der Dorfcharakter teilweise verloren. Der Ortscharakter wandelte sich hin zu dem eines ländlichen Wohn- und Schlaf-Ortes.
Das Verständnis der lokalen baulichen Qualitäten ging spürbar zurück. Besonders seit den 1970er Jahren setzte um den historischen Ortskern herum ein stark flächenverzehrender Wohnungsbau in Einfamilienhausgebieten ein. Die traditionell praktizierte, flächeneffiziente und leistungsfähige Zonierung der Grundstücke - Aufteilung des Grundstücks in verschiedene Nutzungsbereiche - und die typische, lokal angepasste Kubatur - Form und Größe der Baukörper - wurde in diesen Neubaugebieten nicht weiter entwickelt. Zu den Veränderungen dieser Zeit gehörte neben dem strukturellen Wandel auch der weitgehende Verlust der lokalen Bautradition, einschließlich ihrer Materialität, aber auch eine wenig glückliche Kompensation mit Versatzstücke aus anderen Regionen, wie etwa der oberbayrische Balkon oder die norddeutsche Klinkerfassade oder schlicht der überfließte Sand-Werkstein-Sockel. Heute wird diese Fehlentwicklung erkannt und in Teilen bereits zurück gedrängt.
In Sterkelshausen steht ein Dorfgemeinschaftshaus und eine Gaststätte in der ehemaligen Dorfschule zur Verfügung. Einer der letzten hautberuflichen Korbmacher, ein Blumenladen, ein Zimmereibetrieb mit Sägewerk, ein Getränkehandel, ein Spezialitätenladen und drei Ferienwohnungen mit insgesamt 9 Fremdenbetten, bieten ihre Dienste aus dem Ort heraus an.
In den Vereinen, Sterkelshausen - Unser Dorf, Feuerwehrverein und der Feuerwehr Einsatzabteilung, dem Schützenverein Adler und dem Gesangverein von 1888, spielt sich ein großer Teil des Gemeinschaftslebens ab.
Im Rahmen des Nordhessischen Verkehrsverbundes - NVV, erbringt der Omnibusbetrieb Zilch aus Rotenburg an der Fulda die Mindestversorgung im öffentlichem Personennahverkehr. Die Gemeinde Alheim unterhält zudem ein Anruf-Sammel-Taxi - AST, welches in den Nebenzeiten und am Wochenende Fahrten von und zum Bahnhof in Alheim Heinebach ermöglicht. Dieser Dienst ist eine halbe Stunde vor Abfahrtszeit unter der Telefonnummer 06623 924012 anzufordern. Auf den Internetseiten der Gemeinde und des NVV (s.u.) finden sich weitere Informationen zu diesem Service.