Rotenburg an der Fulda
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Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Hessen | |
Regierungsbezirk: | Kassel | |
Landkreis: | Hersfeld-Rotenburg | |
Koordinaten: | Koordinaten: 51° 0′ N, 9° 44′ O51° 0′ N, 9° 44′ O | |
Höhe: | 183 m ü. NN | |
Fläche: | 79,84 km² | |
Einwohner: | 14.072 (30. Juni 2006) | |
Bevölkerungsdichte: | 176 Einwohner je km² | |
Postleitzahl: | 36199 | |
Vorwahl: | 06623 | |
Kfz-Kennzeichen: | HEF | |
Gemeindeschlüssel: | 06 6 32 018 | |
Stadtgliederung: | 8 Stadtteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Marktplatz 15 36199 Rotenburg a. d. Fulda |
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Webpräsenz: | ||
Bürgermeister: | Manfred Fehr (SPD) |
Rotenburg an der Fulda ist eine Stadt im Nordosten von Hessen und liegt, wie der Name sagt, am Fluss Fulda im Landkreis Hersfeld-Rotenburg.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
[Bearbeiten] Geografische Lage
Die Stadt liegt südlich des Stölzinger Gebirges im engsten Bereich des Fuldatales. Der tiefste Punkt liegt mit 180 m ü. NN im Bereich der zwei Fuldabrücken ("Alte Fuldabrücke" und "Brücke der Städtepartnerschaften"), die die Altstadt mit der Neustadt verbinden. Der höchste Punkt ist der 548,7 m ü. NN hohe Alheimer, der auf der Gemarkungsgrenze zwischen der Stadt und der Gemeinde Alheim liegt.
Die nächst größeren Städte sind Bad Hersfeld und Fulda etwa 16 km und 70 km südlich und Kassel etwa 50 km nördlich gelegen.
[Bearbeiten] Nachbargemeinden
Die angrenzenden Gemeinden sind, von Norden beginnend, Spangenberg, Cornberg, Bebra, Ludwigsau und Alheim.
[Bearbeiten] Stadtgliederung
Rotenburg a. d. Fulda besteht neben der Kernstadt aus den Stadtteilen Lispenhausen, Braach, Schwarzenhasel, Erkshausen, Seifertshausen, Dankerode, Atzelrode (mit Gut Alte Teich und Wüstefeld) und Mündershausen.
[Bearbeiten] Geschichte
Im Güterverzeichnis des Klosters Hersfeld von 769 wurden die heutigen Stadtteile Braach, Breitingen (heute Hochmahle) und Lispenhausen das erste Mal urkundlich erwähnt. Diese bestanden aus sechs Gutshöfen und 90 Morgen Land.
Die Gisonen waren Vögte der Abtei Hersfeld. Sie bauten eine erste Sicherungsburg im Fuldatal, als es ihnen gelang die Vogtei in ihren Besitz zu bekommen. Um diese Burg, die vermutlich im Süden der heutigen Altstadt gelegen hat, entstand eine Siedlung. Die Thüringer Landgrafen, die nach den Gisonen durch Erbschaft in den Besitzt der Vogtei kamen, erbauten auf dem Berg „Alter Turm“ (418,1 m ü. NN) die Burg, die heute noch in Ruinen sichtbar ist und nach der vermutlich auch der Stadtname stammt.
Die Siedlung um die Talburg wurde 1248 das erste Mal als Stadt erwähnt und nach dem hessisch-thüringischen Erbfolgekrieg 1264 gehörte die Stadt zur Landgrafschaft Hessen. Die alte Talburg soll nach 1423 abgetragen worden sein. Im Jahre 1470 stand das erste Schloss Rotenburg. Ein großer Stadtbrand zerstörte 1478 die Stadt und auch das erst vor kurzem gebaute Schloss. Zwischen 1627 und 1834 war die Stadt Residenz der Landgrafen von Hessen-Rotenburg (Rotenburger Quart).
1615 brannten in Braach 57 Häuser ab, und im Dreißigjährigen Krieg 1637 brannte die Stadt und das Rathaus. Der Brand wurde von Soldaten aus dem Regiment Isolani herbeigeführt.
Während des Zweiten Weltkrieges war die Stadt Standort eines Kriegsgefangenenlagers für Offiziere (Oflag).
Rotenburg gehört seit 1972 zum Landkreis Hersfeld-Rotenburg und war bis dahin Kreisstadt des Altkreises Rotenburg.
Die Kleinstadt erlangte im Jahr 2003 traurige Berühmtheit durch Armin Meiwes, den so genannten Kannibalen von Rotenburg (er wohnte im Stadtteil Wüstefeld). Im Jahr 2005 war die Stadt bei dem Bundeswettbewerb Unsere Stadt blüht auf, neben 9 anderen Orten, Preisträger der goldenen Kategorie.
[Bearbeiten] Religionen
In der Gemeinde gibt es zehn evangelische, zwei katholische und eine neuapostolische Kirche.
[Bearbeiten] Eingemeindungen
Durch die Gemeindegebietsreform vom 11. Juli 1972 wurden die oben genannten, ehemals selbständigen Gemeinden in das Gebiet der Stadt Rotenburg a. d. Fulda integriert.
[Bearbeiten] Politik
Die Stadtverordnetenversammlung Rotenburg an der Fulda zählt 37 Stadtverordnete. Die Sitzverteilung stellt sich seit der letzten Kommunalwahl am 26. März 2006 wie folgt dar:
Parteien und Wählergemeinschaften | % 2006 |
Sitze 2006 |
% 2001 |
Sitze 2001 |
|
CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 35,9 | 13 | 37,7 | 14 |
SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 51,8 | 19 | 50,4 | 19 |
FDP | Freie Demokratische Partei | 2,0 | 1 | 2,5 | 1 |
UBR | Unabhängige Bürger Rotenburgs | 10,3 | 4 | 9,3 | 3 |
gesamt | 100,0 | 37 | 100,0 | 37 | |
Wahlbeteiligung in % | 48,2 | 56,2 |
Der Magistrat besteht aus 6 ehrenamtlichen Stadträten, zzgl. dem Bürgermeister. Davon entfallen 4 Sitze auf die SPD und 2 Sitze auf die CDU.
Der Bürgermeister Manfred Fehr (SPD) wurde am 25. September 2005 mit einem Stimmenanteil von 63,8 % zum dritten mal wieder gewählt.
[Bearbeiten] Wappen
Blasonierung: In Silber ein roter Dreiberg, darauf ein waagrechter grüner Ast, aus dem ein gebogener grüner Zweig mit drei Lindenblättern aufwächst.
Bedeutung: Das Wappen stammt aus dem frühen 16. Jahrhundert. Der Berg steht für den Rotenberg, auf dem eine Burg stand. Von dieser hat die Stadt ihren Namen. Der Lindenzweig stammt von älteren Zunftsiegeln auf denen ein Kleeblatt und ein Stern abgebildet war. Daraus entstand der Lindenzweig, der in das Stadtwappen übernommen wurde.
Der Wappenspruch lautet: |
Rotenburg an der Fulda - die Stadt, |
im Schild drei grüne Blätter hat. |
Der Berg ist rot, der Schild ist weiß, |
der grünt, wer ehrbar lebt mit Fleiß. |
[Bearbeiten] Städtepartnerschaften
Partnerschaften bestehen mit
- Argentan in Frankreich seit 1976,
- Gedling in (Großbritannien) seit 1978 und
- Rothenburg in der (Schweiz) seit 1988.
Freundschaftliche Beziehungen bestehen zu den Städten
- Rotenburg (Wümme),
- Rothenburg ob der Tauber,
- Rothenburg (Saale),
- Rothenburg/O.L. und
- Czerwiensk in Polen (ehemals Rothenburg an der Oder)
[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten] Museen
- Kreisheimatmuseum Rotenburg
- Puppen- und Spielzeugmuseum
[Bearbeiten] Bauwerke
Die bedeutendsten Sehenswürdigkeiten der Stadt sind:
- Das Schloss Rotenburg im Stil der Renaissance, in den Jahren 1570-1607 gebaute, um das Jahr 1790 umgebaute, in dem sich heute die Landesfinanzschule Hessen befindet, einschließlich erhaltener Nebengebäude und des Schlossparks
- Das in den Jahren 1597-1598 gebaute und in der Barockzeit erneuerte Rathaus
- Die Pfarrkirche St. Jakobi
- Die Stiftskirche "St. Elisabeth und Marien" in der Neustadt, erbaut ab 1370, Gruft der Landgrafen von Hessen.
- Auf dem Berg „Alter Turm“ (418,1 m ü. NN), versteckten sich im Wald die Ruinen der Burg Rodenberg (etwa 1150).
Rotenburg hat außerdem weitere historische Kirchen sowie interessante Wohnbauten aufzuweisen. Auch Teile der mittelalterlichen Stadtmauer aus dem 12. und dem 13. Jh. mit zwei Rundtürmen sind erhalten.
[Bearbeiten] Regelmäßige Veranstaltungen
- Heimat- und Strandfest (jedes Jahr am ersten Wochenende im Juli)
- Historischer Weihnachtsmarkt auf dem Rotenburger Marktplatz und den angrenzenden Gassen (ab Anfang Dezember - 16 Tage) mit der höchsten Weihnachtspyramide Deutschlands
- Kuckucksmarkt im Rotenburger Stadtteil Braach (nordhessischer Kunst-, Handwerker- und Bauernmarkt, der jedes letzte Wochenende im Monat von Mai bis Oktober) stattfindet.
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
Eine besondere Bedeutung für die Stadt und die ganze Umgebung hat das auf einem Südhang über der Stadt gelegene Herz-Kreislauf-Zentrum (HKZ).
Mit Stand vom Januar 2006 sind in der Stadt 4.188 Beschäftigte angestellt. Davon bietet das poduzierende Gewerbe 989 Stellen, im Dienstleistungsbereich sind 2.143 Beschäftigte angestellt, im Handel sind es 367 Beschäftigte, im Bereich Land/Forstwirtschaft sind es 80 Beschäftigte und alle andere Branchen stellen 609 Beschäftigte. Für den Fremdenverkehr sind 1.325 Betten ausgewiesen.
[Bearbeiten] Ansässige Unternehmen
- RMW Rotenburger Metallwerke GmbH
- C. Brühl Komplementär Textilwerk Rotenburg Verwaltungsgesellschaft mbH (Textilspezialist Hosen, Hemden und Jacken)
[Bearbeiten] Verkehr
Rotenburg liegt an der Bundesstraße 83 und an der sogenannten Friedrich-Wilhelms-Nordbahn die heute Teil der Mitte-Deutschland-Verbindung ist.
[Bearbeiten] Medien
HNA Hessische Allgemeine( Lokalteil Rotenburg Bebra ) und der kreisweit erscheinende Kreisanzeiger
[Bearbeiten] Staatliche Einrichtungen
- Bis zur Auflösung im Frühjahr 2006 war in der Alheimer-Kaserne das Panzergrenadierbataillion 52 stationiert. Seit Juli 2006 befindet sich das neu aufgestellte Führungsunterstützungsbataillon 286. Hinzu kam noch die 6. Kompanie des Feldjägerbatallion 251, welches zuvor in Schwalmstadt stationiert war. Das FüUstgBtl 286 gehört dem Führungsunterstützungsregiment 28 in Mechernich an und sind Teil der SKB(Streitkräftebasis).
- Studienzentrum Rotenburg: Landesfinanzschule Hessen, Verwaltungsfachhochschule des Landes Hessen
- Aus- und Fortbildungsstelle der HSVV "Marstall"
- BKK-Akademie - Tages- und Seminarhotel
[Bearbeiten] Bildung
In der Stadt gibt es 10 Schulen. Darunter die Jakob-Grimm-Schule, die als additive Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe tätig ist.
[Bearbeiten] Persönlichkeiten
[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt
- Chlodwig Fürst zu Hohenlohe-Schillingsfürst (* 31. März 1819 in Rotenburg, † 6. Juli 1901 in Ragaz); Politiker, Reichskanzler und Preußischer Ministerpräsident (1894-1900).
- Gustav Adolf zu Hohenlohe-Schillingsfürst (* 26. Februar 1823 in Rotenburg; † 30. Oktober 1896 in Rom); deutscher Kardinalbischof.
- Elise zu Salm-Horstmar (* 6. Januar 1831 in Rotenburg, † 29. Juni 1920); Schriftstellerin.
- Dr. Leopold Neuhaus (* 1879 in Rotenburg, † 1954), Rabbiner in Frankfurt am Main.
- Manfred Gruber (* 24. Januar 1951 in Erkshausen); Künstler (Maler, Grafiker und Bühnenbildner).
- Franziska Worthmann (* 18. Dezember 1986) Basketballerin; U-20 Nationalspielerin; aktuell: BC Marburg
[Bearbeiten] Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben
- Jakob Wilhelm Georg Vilmar (* 4. Juni 1804 in Solz, † 7. Dezember 1884 in Melsungen), Pfarrer der Hessischen Renitenz, Pfarrer in Rotenburg (1830-1851).
- Walter Wallmann (* 24. September 1932 in Uelzen), Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt am Main, Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (1986-1987), Hessischer Ministerpräsident (1987-1991), Richter am Amtsgericht in Rotenburg (1966).
- Günter Schabowski (* 4. Januar 1929 in Anklam), Journalist und Politiker, Mitglied des ZK der SED und des Politbüros, Redakteur der "Heimatnachrichten" (1993-1999) in Rotenburg.
[Bearbeiten] Literatur
- Albert Deist/Thomas Sippel: Rotenburg an der Fulda. Sutton Verlag 2005, ISBN 3-89702-852-2
- Heinrich Nuhn: Ein Rundgang durch Rotenburg a.d. Fulda. Spuren jüdischen Lebens. 2001, ISBN 3-933-23118-3
- Angela Pooch: Historische Einblicke in unsere Stadt. Archiv der Stadtverwaltung 1997, ISBN 3-932580-02-8
[Bearbeiten] Weblinks
Wikinews: Rotenburg an der Fulda – Nachrichten |
- [1] Dokumentation über das Erdbeben von Rotenburg an der Fulda
- Links zum Thema „Rotenburg an der Fulda“ im Open Directory Project
- Rundflug über Rotenburg Videoclip (13 MB, 1:40 min) von http://www.osthessen-news.de
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