Steve Hackett
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Stephen Richard „Steve“ Hackett (* 12. Februar 1950 in London) ist ein britischer Komponist und Musiker.
Besondere Bekanntheit erlangte er als Gitarrist der Progressive Rock-Gruppe Genesis, mit der er zwischen 1971 und 1977 insgesamt sechs Studioalben veröffentlichte. 1986 war er Mitbegründer der Supergroup GTR. Des Weiteren hat er zahlreiche Solo-Alben aufgenommen und geht auch regelmäßig auf Tour. Musikalisch bewegt er sich in einem sehr breiten Spektrum, das von Progressive Rock über Blues, Jazz bis zur klassischen Musik reicht. Seine Werke beeinflussten Gitarristen wie Alex Lifeson[1] und Brian May[2].
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[Bearbeiten] Leben
[Bearbeiten] Kindheit und Jugend
Hackett wuchs mit verschiedenen Musikinstrumenten wie der Blockflöte und der Mundharmonika auf. Mit zwölf Jahren entwickelte sich sein Interesse an der Gitarre, auf der er zunächst einzelne Noten spielte. Mit Vierzehn lernte er Akkorde zu spielen und experimentierte mit Akkordfolgen, obwohl er darin nie Unterricht erhielt. Hacketts früheste musikalische Einflüsse waren klassisch (Johann Sebastian Bach) und operal (Mario Lanza), die nach eigenen Angaben noch heute Eingang auf seine Kompositionen haben.[3] Als weitere für seine musikalische Entwicklung und seinen persönlichen Stil einflussreiche Musiker nannte er Eric Clapton, Jeff Beck, George Harrison, Danny Kirwan, Peter Green und verschiedene Gitarristen von den Bluesbreakers.[4]
Erste Erfahrungen als Berufsmusiker sammelte Hackett bei den Progrock-Gruppen Canterbury Glas und Sarabande. Seine ersten Plattenaufnahmen machte er 1970 mit der Band Quiet World, in der auch sein jüngerer Bruder John Hackett - damals noch an der Rhythmusgitarre - mitwirkte. Nach Erscheinen des Albums The Road verließ Steve Hackett die Gruppe wieder.
Auf der Suche nach einer neuen Band veröffentlichte er eine Annonce im Melody Maker, woraufhin sich der Genesis-Sänger Peter Gabriel bei ihm meldete. Genesis benötigten einen dauerhaften Ersatz für ihr Gründungsmitglied Anthony Phillips. Nachdem Hackett sich von deren musikalischen Qualitäten überzeugt hatte, trat er der Gruppe im Dezember 1970 offiziell bei.
[Bearbeiten] Karriere bei Genesis
Hackett, der nur sehr wenig Live-Erfahrung mitbrachte, hatte bei Genesis-Auftritten einige Anfangsschwierigkeiten. Doch schon bald gewöhnte er sich an seine Rolle, und sein unnachahmliches Auftreten (mit dicker Hornbrille in gebückter Haltung über seiner Gitarre sitzend) bildete den Kontrast zum extrovertiert kostümierten Gabriel.
Hacketts erstes Genesis-Album war das im November 1971 veröffentlichte Nursery Cryme. Hacketts Beiträge bereicherten den Gesamtsound der Band maßgeblich, was auf Songs wie The Musical Box und The Return of the Giant Hogweed besonders deutlich wird. Mit dem Folge-Album Foxtrot feierte die Band 1972 den ersten größeren kommerziellen Erfolg. Das Akustikgitarren-Stück Horizons wurde zu einem echten Hackett-Klassiker.
Mit Foxtrot begann sich auch der kommerzielle Zuspruch für Genesis immer weiter zu vergrößern. Das 1973er Album Selling England by the Pound war hierbei besonders erfolgreich. Steve Hackett war damals einer der ersten Gitarristen, der die Spieltechnik des Tapping und des Sweep Picking einführte, was oft fälschlicherweise Eddie Van Halen respektive Yngwie Malmsteen zugeschrieben wird. Beide Techniken sind im Song Dancing with the Moonlit Knight zu hören.[5]
1975 Hackett war das erste Genesis-Bandmitglied, das mit Voyage of the Acolyte 1975 ein Solo-Album veröffentlichte. Seine Bandkollegen Phil Collins und Mike Rutherford beteiligten sich an den Studioaufnahmen, die aufgrund der ihm ungewohnten künstlerischen Freiheiten für Hackett eine überaus positive Erfahrung darstellten.
Hingegen ließ ihn der Bandalltag bei Genesis zunehmend desillusionierter werden, und bei den Aufnahmen zu Wind & Wuthering (1977) vergrößerte sich seine Frustration noch. Um sein Songmaterial unterbringen zu können, wollte Hackett unbedingt ein Viertel des Albums zugestanden haben, was Collins, Rutherford und Tony Banks zurückwiesen.[6] Blood on the Rooftops, das Hackett zusammen mit Collins geschrieben hatte, fand nie Eingang in die Setlist der Band, seine Komposition Please Don't Touch wurde gänzlich aus dem Album gestrichen, Inside and Out auf die EP Spot the Pigeon verbannt. Nach Beendigung der Wind & Wuthering-Tour verkündete Hackett am 8. Oktober 1977 seinen Abschied von Genesis, eine Woche vor der Veröffentlichung des zweiten Genesis-Live-Albums Seconds Out.
[Bearbeiten] Reunions
Seit Hacketts Ausstieg gab es nur einige wenige Quasi-Wiedervereinigungen von Genesis. Im Jahre 1982 fand in Milton Keynes unter dem Namen Six of the best ein einmaliges Reunion-Konzert statt, an dem sowohl Peter Gabriel als auch Steve Hackett teilnahmen. Die Organisation fand unter großem Zeitdruck statt; die Konzerteinnahmen sollten dem finanziell angeschlagenen WOMAD-Projekt Gabriels zugute kommen.[7]
Die Gruppe traf sich 1998 für ein Foto-Shooting mit anschließendem gemeinsamen Abendessen, anlässlich der Veröffentlichung des Boxsets Archive I – 1967–1975, für das Hackett einige Teile neu aufgenommen hatte. Hackett nahm auch an der (getrennt eingespielten) Neuauflage des Klassikers Carpet Crawlers für die Kompilation Turn It On Again - The Hits teil.
In einem Radiointerview erwähnte Phil Collins im April 2006 ein Band-Meeting vom November 2005, in welcher erörtert worden wäre, ob sich die Band in der 1970er-Urformation für die Dauer einer Tournee wiedervereinigt, um das Konzeptalbum The Lamb Lies Down on Broadway in seiner ganzen Länge neu aufzuführen. Am 18. Oktober 2006 wurde jedoch eine Reunion von Collins, Banks und Rutherford ohne Gabriel und Hackett bekanntgegeben.[8]
[Bearbeiten] Solokarriere
1978 erschien Hacketts erstes Album der Nach-Genesis-Zeit Please Don't Touch. Das Album ist wie auch Voyage of the Acolyte dem Progressive Rock zuzuordnen. Für den Gesang hatte er diesmal eine Reihe prominenter Musiker wie Richie Havens, Randy Crawford und Steve Walsh eingeladen. Er selber übernahm die Lead Vocals beim Song Carry on Up the Vicarage, nutzte dabei allerdings einen verfremdenden Laughing Gnome-Effekt.[9] Das Album erreichte in den Alben-Charts Platz 38 in Großbritannien und Platz 103 in den USA.
Mit Spectral Mornings (1979) und Defector (1980) folgten weitere Progrock-Alben, die in den UK-Charts in die Top 40 und in den US-Charts auf Platz 138 bzw. 144 kamen. 1979 ging Hackett zum ersten Mal als Solokünstler auf Tournee und trat im August auch auf dem bekannten Reading Festival auf. In der Defector-Tour spielte er erstmals seit seinem Genesis-Ausstieg wieder in den USA.
Die erste große Veränderung seines Musikstils erfolgte 1981 mit dem Album Cured. Obwohl das Album einige der Hackett-typischen progressiven und klassischen Stücke enthielt, zeigte es eine wesentliche Annäherung an die kommerzielle Popmusik. Hackett nahm das Album mit seinem Keyboarder Nick Magnus zusammen auf und spielte Gitarre und Bass und übernahm auch sämtliche Lead Vocals; der Schlagzeugsound kam vom Drumcomputer. Während Cured in den USA keine besonderen Charterfolge vorwies, kam es in Großbritannien bis auf Platz 15, bis heute die höchste Hitparadenplatzierung eines Hackett-Albums.
Highly Strung (1982) und Till We Have Faces (1984) waren ebenfalls eher Rock-orientiert. Auf Highly Strung sind erstmals elektronische Soundexperimente bei Hackett zu hören, auf Till We Have Faces wird der typische Hackett-Sound mit brasilianischen Percussion-Elementen vermischt.
1986 gründete er zusammen mit dem Ex-Yes- und Asia-Gitarristen Steve Howe die Supergroup GTR. Im selben Jahr brachte die Gruppe ein eponymes Album heraus, das in den US-Alben-Charts auf Platz 11 kam und auch vergoldet wurde. Die Singleauskopplung When the Heart Rules the Mind erreichte die Top 20. Als Hackett sich 1987 nach Unstimmigkeiten hinsichtlich Finanzen und Management von GTR verabschiedete, löste sich die Band bald darauf auf.
In den 1980er Jahren veröffentlichte Hackett auch seine ersten Alben mit klassischer Gitarrenmusik: Bay of Kings und Momentum erhielten überaus positive Kritiken, und die Tournee für Momentum fand in Europa geradezu massenhaften Zulauf, was für klassische Gitarrenkonzerte mehr als ungewöhnlich ist. Zu seinen denkwürdigsten Alben zählt das neoklassizistisch inspirierte A Midsummer Night's Dream, eine Umsetzung von Shakespeares Sommernachtstraum, die er gemeinsam mit dem Royal Philharmonic Orchestra einspielte.
Steve Hacketts jüngerer Bruder John ist häufig als Flötist und zweiter Gitarrist an den Studioalben beteiligt, beispielhaft dafür steht das für Gitarre und Flöte arrangierte Sketches of Satie (2000).
[Bearbeiten] Diskografie
[Bearbeiten] Mit Quiet World
- 1970: The Road
[Bearbeiten] Mit Genesis
- 1971: Nursery Cryme
- 1972: Foxtrot
- 1973: Live
- 1973: Selling England by the Pound
- 1974: The Lamb lies down on Broadway
- 1976: A Trick of the Tail
- 1977: Wind and Wuthering
- 1977: Spot the Pigeon (EP)
- 1977: Seconds Out
[Bearbeiten] Solo-Studioalben
- 1975: Voyage Of The Acolyte
- 1978: Please Don't Touch
- 1979: Spectral Mornings
- 1980: Defector
- 1981: Cured
- 1983: Highly Strung
- LP: enthält nur die Studioversion von Cell 151
- CD: enthält nur die 12-inch Version von Cell 151
- 1983: Bay Of Kings
- 1984: Till We Have Faces
- 1988: Momentum
- 1993: Guitar Noir
- 1994: Timeless (CD-Single)
- 1995: Blues With A Feeling
- 1996: Genesis Revisited
- Nur Japan
- 1997: A Midsummer Night's Dream
- 1997: Guitar Noir
- Neuedition: enthält die Songs in einer völlig anderen Reihenfolge als 1993 sowie neue Abmischungen der Lieder und Bonustracks
- 1997: Genesis Revisited
- Weltweit ohne Japan: Enthält die Songs in einer anderen Reihenfolge als die Japan-Ausgabe inkl. Los Endos, ohne Riding The Colossus
- 1999: Darktown
- 2000: Sketches Of Satie
- 2000: Feedback '86
- 2003: To Watch The Storms
- Standard-Edition
- Special-Edition: Plus vier Bonustracks
- 2005: Metamorpheus
- 2006: Wild Orchids
- Standard-Edition
- Special-Edition: Plus vier Bonustracks
[Bearbeiten] Solo-Konzertalben
- 1992: Time Lapse
- 1994: There Are Many Sides To The Night
- 1998: The Tokyo Tapes (2 CDs)
- 2001: Live Archive 70's 80's 90's (4 CDs)
- 2001: Live Archive 70's Newcastle
- 2002: Somewhere In South America (2 CDs)
- 2003: Live Archive NEARfest (2 CDs)
- 2003: Hungarian Horizons (2 CDs)
- 2004: Live Archive 03 (2 CDs)
- 2004: Live Archive 04 (2 CDs)
- 2005: Live Archive 05
- 2006: Live Archive 83
[Bearbeiten] Solo-Kompilationen und Raritäten
- 1992: The Unauthorized Biography (inkl. zwei neue Songs)
- 2002: Genesis Files (2 CD, inkl. Los Endos und Riding The Colossus)
[Bearbeiten] Solo-Video und DVD
- 1991: Live! (VHS)
- 1998: The Tokyo Tapes (DVD)
- 2002: Somewhere In South America (DVD + 2 CDs)
- 2003: Hungarian Horizons (DVD + 2 CDs)
- 2004: Once Above A Time (DVD)
[Bearbeiten] Weitere Solo-Aktivitäten
- 1991: Various Artists – Guitar Speak III
- A Life In Movies
[Bearbeiten] Mit GTR
- 1986: GTR
- 1997: Live On The King Biscuit Flower Hour
[Bearbeiten] Weblinks
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ http://www.angelfire.com/ok3/rush/albuminfo.html
- ↑ http://www.dmme.net/interviews/hackett.html
- ↑ http://www.themouthpiece.com/vb/showthread.php?t=19731
- ↑ http://www.mondogordo.com/int-6.html
- ↑ http://www.musicstreetjournal.com/hackettinterview.htm
- ↑ http://www.g2online.co.uk/wind.htm
- ↑ http://www.genesis-path.net/art-82RS.html
- ↑ http://news.bbc.co.uk/2/hi/entertainment/6064022.stm
- ↑ http://www.allmusic.com/cg/amg.dll?p=amg&sql=10:jmozefekhgfj~T10
Bandmitglieder: Peter Gabriel | Phil Collins | Ray Wilson | Steve Hackett | Anthony Phillips | Tony Banks | Mike Rutherford | Chris Stewart | John Silver | John Mayhew
Studioalben: From Genesis to Revelation | Trespass | Nursery Cryme | Foxtrot | Selling England by the Pound | The Lamb Lies Down on Broadway | A Trick of the Tail | Wind & Wuthering | And Then There Were Three | Duke | Abacab | Genesis | Invisible Touch | We Can’t Dance | Calling All Stations
Live-Alben: Genesis Live | Seconds Out | Three Sides Live | The Way We Walk
Kompilationen und EPs: Spot The Pigeon | 3 x 3 | Archive I – 1967–1975 | Turn It On Again – The Hits | Archive II – 1976–1992 | The Platinum Collection
Personendaten | |
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NAME | Hackett, Stephen Richard |
KURZBESCHREIBUNG | britischer Musiker |
GEBURTSDATUM | 12. Februar 1950 |
GEBURTSORT | London |