Syros
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Syros (griechisch Σύρος, auch Sýra oder Síros) ist eine griechische Insel der Kykladen, fast mitten im Archipel gelegen, 84 km² groß und bis zu 442 m hoch. Im 8. Jahrhundert vor Christus wurde die Insel von Phöniziern besetzt, die ihr auch den Namen Syros gaben, was in etwa „felsig“ bedeutet. Hauptort ist seit 1833 die Stadt Ermoupolis (griechisch Ερμούπολις), die ebenfalls Verwaltungssitz der Präfektur der Kykladen ist.
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[Bearbeiten] Beschreibung
Syros hat etwas mehr als 20.000 Einwohner (2004) und erzeugt Gemüse, Oliven, Getreide und Wein. Außerdem gibt es eine Textilindustrie und Werftbetriebe, die sowohl Schiffsreparaturen ausführen, als auch Neubauten auf Kiel legen. Die Fischerei spielt, wie mittlerweile fast überall in Griechenland, als Wirtschaftszweig praktisch keine Rolle.
Im Westen und Süden der Insel gibt es ein paar Strände (Kini, Galissas, Finikas), an der Ostküste nicht. Der Norden der Insel ist weitgehend unerschlossen, die eine oder andere Straße hört einfach irgendwo auf.
Wenige Seemeilen nordwestlich der Nordspitze liegt die unbewohnte Insel Gyaros.
Die Kykladeninsel ist ein bei Griechen beliebtes Urlaubsziel und verfügt über einen regen Schiffsverkehr. Man kann von hier aus täglich jede andere Insel der Gruppe erreichen. Nach Piräus fahren mehrere Schiffe am Tag. Andere griechische Inseln wie z.B. Rhodos oder Kreta werden ca. zwei bis drei mal pro Woche angesteuert.
Bis zur Eröffnung des Kanals von Korinth, handelte es sich beim Hafen von Syros um den größten und wichtigsten Handelshafen Griechenlands.
Die Bewohner von Syros waren in der Vergangenheit - ungewöhnlich für Griechenland - fast ausschließlich Katholiken des lateinischen Ritus. Durch Zuwanderung reduzierte sich dieser Anteil bis heute auf ungefähr 40%, sodass die heutige Bevölkerung zu fast gleichen Teilen Orthodoxe wie Katholiken sind. Die Religionen kommen hier recht gut miteinander aus, man feiert beispielsweise das Osterfest gemeinsam. Der Tourismus zieht zu dieser Zeit viele Wallfahrts-Besucher zur zweitgrößten Kirche Griechenlands auf Tinos an, die auf Syros eine Unterkunft finden (rund 45 Minuten Fahrtzeit mit dem Schiff).
[Bearbeiten] Geschichte
Einzelne Funde deuten auf eine Besiedlung der Insel bereits in der Jungsteinzeit, die ältesten entdeckten Siedlungen stammen aus der Bronzezeit. Syros war namensgebend für gleich zwei aufeinander folgende Kulturen der Kykladenkultur in der Phase II der frühkykladischen Zeit rund um 2500 v. Chr. Von der Keros-Syros-Kultur wurde bei Chalandriani ein großes Gräberfeld mit rund 600 Bestattungen gefunden, an der Nordostküste der Insel liegt die Festung Kastrί, nach der die Kastri- oder Lefkandi-Kultur benannt wurde.
[Bearbeiten] Ermoupolis
Die Stadt Hermoupolis (bibliographischer Name) entstand um 1821, als Folge des griechischen Aufstandes gegen die Türkenherrschaft und der daraus resultierenden Flucht vieler Griechen von Chios und anderen Inseln. Der Name leitet sich ab vom griechischen Gott Hermes (Schutzgott der Kaufleute und der Diebe) und bedeutet "Stadt des Hermes". Eigentlich besteht die Stadt aus zwei Städten nämlich Ermoupolis und Ano Syros, jede auf einem eigenen Hügel liegend. Ano Syros ist die vorwiegend von Katholiken bewohnte ältere Hälfte, auf den ersten beiden Bildern jeweils links gelegen, gekrönt von der Bischofs-Kathedrale St. Georg. Darunter liegen ein 1633 gegründetes Kapuziner- sowie ein Jesuitenkloster.
In der Stadt gibt es außerdem eines der ältesten archäologischen Museen Griechenlands und das Apollon Theater von 1861, das aussieht wie eine kleine Version der Mailänder Scala. Das klassizistische Rathaus (erbaut 1876-1881 von Ernst Ziller) liegt am marmorgepflasterten und von Tauben bevölkertem Miaulis-Platz im Herzen der Stadt.
[Bearbeiten] Weblinks
Koordinaten: 37° 26′ 33″ n. Br., 24° 54′ 21″ ö. L.