Chios
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Basisdaten | |
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Verwaltungssitz: | Chios |
Fläche: | 910 km² |
Höhe: | Ägäis (zentral) |
Einwohner: | 53.408(2001) |
Bevölkerungsdichte: | 57.46/km² |
ISO 3166-2: | GR-85 |
FIPS-code: | GR50 |
Kfz-Kennzeichen: | XI |
Gemeindenummer: | 51xx |
Gemeinden: | 10 |
Vorwahl | 0030-22710 |
Postleitzahl | 82100 |
HASC: | KH |
Website: | www.chios.gr (Englisch und Griechisch) |
Karte | |
Chios (griechisch Χίος) ist eine griechische Insel. Sie bedeckt eine Fläche von 842 km² und hat ungefähr 53.400 Einwohner (2001).
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Lage
Chios liegt in der Ägäis vor der türkischen Küste und gehört zu den ostägäischen Inseln. Chios ist die fünftgrößte Insel Griechenlands; ihre Küstenlänge beträgt 213 km.
[Bearbeiten] Orte auf der Insel
Chios-Stadt oder griechisch nur Chora (Χώρα) ist der Hauptort der Insel. Chios-Stadt hat etwa 23.700 Einwohner (2001). Weitere Orte sind Vrontádos (Βροντάδος), Kardámyla (Καρδάμυλα), Lagáda (Λαγκάδα), Volissós (Βολισσός), Thymianá (Θυμιανά), Nénita (Νένητα) sowie die Mastixdörfer ("Mastichochoria") Mestá (Μεστά), Pyrgí (Πυργί) und Olýmpi (Ολύμποι). Wichtige Fremdenverkehrsorte mit entsprechender Infrastruktur sind Karfás (Καρφάς), Agia Ermióni (Άγια Ερμιόνη), Kómi (Κώμη) und Emporió (Εμπορειό). Zur Verwaltungseinheit Chios zählen auch die kleine nordöstlich gelegene Inselgruppe Inoússes (Οινούσσες)und die nordwestlich liegenden Inseln Psará (Ψαρά) und Antípsara (Αντίψαρα)(18 sm).
[Bearbeiten] Geographie
Chios ist recht gebirgig. Der höchste Berg der Insel ist der Pelineo. Er liegt im Norden der Insel und ist 1.297 m hoch.
[Bearbeiten] Geschichte
Die Insel Chios ist seit fünf Jahrtausenden bewohnt. Archäologische Funde in den Höhlen von Agios Gala wurden auf 3000 v. Chr. datiert. Nahe der Stadt Emborio gab es Funde aus der Zeit 2.600–2.000 v. Chr. Der erste überlieferte König von Chios wurde Amphialos oder Amphiklos genannt. Er wurde von einem Orakel nach Chios geschickt. Später besiedelten die Ionier aus Kleinasien die Insel. Um 700 v. Chr. wurde Chios Seemacht und Zentrum der Kultur und des Handels. Dies war eine Blütezeit für die Insel deren Bewohner zu den reichsten im ägäischen Meer gehörten. Der Wohlstand der Insel fand ein abruptes Ende durch die Ausdehnung des persischen Reiches, das Chios um 512 v. Chr. eroberte. Nachdem die Perser in den Schlachten von Salamis und Platäa besiegt worden waren, vertrieb man auch den persischen Statthalter von Chios. Die Insel erlebte in der Zeit des Attischen Seebundes eine zweite Blüte. Diese Periode endete mit dem Peloponnesischen Krieg, wo es sich von Athen löste und Sparta anschloss. Hiernach folgte eine Zeit der Instabilität. Chios ist noch verschiedene Bünde mit den Athenern, Alexander dem Großen und den Römern eingegangen. In dieser Periode hat sich das Machtzentrum vom ägäischen Meer zum Festland verschoben. Die frühen Jahre des ersten Jahrtausends waren durch viele Erdbeben gezeichnet. Chios war von 1304–1329 und von 1346–1566 eine genuesische Kolonie, danach wurde sie von den Osmanen erobert.
Chios war in der frühen Neuzeit eine wohlhabende und bevölkerungreiche Insel, die vor allem von Mastix-Anbau lebte. Obwohl sich die Einwohner dem Osmanischen Reich gegenüber loyal zeigten, wurde während des Unabhängigkeitskriegs Griechenlands (1821–1829) der größte Teil der Einwohner von den Osmanen ermordet. Von 120.000 Einwohnern gelang nur 15.000 die Flucht, die Übrigen wurden bis auf die Mastix-Bauern umgebracht oder versklavt. Als der griechische Freiheitskämpfer Konstantinos Kanaris wenig später das türkische Admiralsschiff in Brand steckte, wurden auch die Mastix-Bauern getötet. Diese „Türkengräuel“ empörten damals ganz Europa. Berühmt wurde das Gemälde Das Massaker von Chios von Eugene Delacroix. Im Jahre 1881 zerstörte ein Erdbeben das, was übrig geblieben war. Erst in den Jahren 1911 bis 1913 wurde die Insel von Griechen neu besiedelt.
[Bearbeiten] Landwirtschaft
Neben Olivenöl und Wein ist Chios vor allem durch die Mastix-Produktion speziell im südlichen Bezirk Mastichochoria bekannt. Hier und besonders in der Umgebung der „Mastixdörfer“ Pyrgi, Mestá und Olympia, wachsen jene immergrünen Mastixbäume, die das wertvolle Naturharz absondern. Die Ernte ist von August bis Ende Oktober. Das Harz, das durch Einritzen der Mastixbäume gewonnen wird, wird von den Frauen der Insel noch mit Pinzetten von Fliegen und Rindenteilen gereinigt und unter anderem auch zur Herstellung von Ouzo, Kaugummi und Süßigkeiten verwendet.
[Bearbeiten] Legende und Wahrheit
In dem Dorf Pitios soll der Dichter Homer geboren sein. Allerdings beanspruchen noch zahlreiche weitere Orte in Griechenland diesen Vorzug. Tatsächlich von Chios stammen der Dichter Ion von Chios (490 - 421 v. Chr.) und der Philosoph Metrodoros von Chios.
[Bearbeiten] Verkehr
- Flughafen Chios, tägliche Verbindungen nach Athen
- Hafen Chios, tägliche Verbindungen nach Piräus, Mytilini. Unregelmäßig nach Ikaria, Samos, Çeşme (Türkei)
[Bearbeiten] Gemeinden
Chios ist auch eine Präfektur Griechenlands. Zu der Präfektur gehören die folgenden Gemeinden (Dimos).
Gemeinde | YPES-Nummer | Sitz | Postleitzahl | Vorwahl |
---|---|---|---|---|
Agia Paraskevi | 3501 | Agia Paraskevi | 811 02 | 22520-3 |
Agias Minas | 5401 | Thymiana Chiou | 821 00 | 22730-3 |
Amani | 5402 | Volissos | 821 03 | 22740-2 |
Chios | 5409 | Chios-Stadt | 821 00 | 22710-2 bis 4 |
Oinousses | 5407 | Oinousses | 821 03 | 22710-52 |
Ionia | 5403 | Kallimasia | 821 00 | 22710-5 bis 6 |
Kampochora | 5404 | Kampochora | 821 00 | 22710-8 |
Kardamyla | 5405 | Kardamyla | 823 00 | 22720-2 |
Mastichochoria | 5406 | Pyrgi | 821 02 | 22710-7 |
Omiroupoli | 5408 | Vrontados | 822 00 | 22710-9 |
Psara | 5410 | Psara | 821 04 | 22740-6 |
[Bearbeiten] Persönlichkeiten
- Giorgos Dilvois
- Nikos Gialouris
- Dimitris Varos
- Matheos Moundes
auf Chios geboren sind:
- Metrodoros von Chios, griechischer Philosoph
- Hippokrates von Chios, griechischer Astronom und Mathematiker
- Theopompos, griechischer Geschichtsschreiber
- Ariston von Chios, griechischer Philosoph
- Vincenzo Giustiniani, Kardinal
- Vincenzo Giustiniani (der Jüngere), römischer Gemäldesammler
- Andreas Papandreou, griechischer Premierminister
- Mikis Theodorakis, griechischer Komponist und Politiker
[Bearbeiten] Literatur
- Günther Ketterer: Das Beispiel Chios. In: Atlas zur Geschichte des Islam. Primus, Darmstadt 2001. ISBN 3-89678-194-4
[Bearbeiten] Weblinks
- Chios Chios Griechenland, Reiseführer der Insel Chios
- Insel Chios (Allgemeine Informationen wie Geschichte, Strände, Städte, bekannte Persönlichkeiten und Klöster)
- Chios (Karte der Insel)
- e-xios.gr (Portal fur Chios)
Koordinaten: 38° 24' N, 26° 1' O
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