Theater des Westens
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Das Theater des Westens ist eine der bekanntesten Musical- und Operettenbühnen Berlins. Es befindet sich in der Kantstraße im Stadtteil Charlottenburg („Neuer Westen“). Zur Zeit wird das Musical Tanz der Vampire dort aufgeführt.
[Bearbeiten] Geschichte
Das Theater wurde 1895/96 im Stil des Historismus von Bernhard Sehring errichtet. Der erste Betreiber des Theaters war die Theater des Westens GmbH, ein Unternehmen von Bernhard Sehring selbst und Paul Blumenreich. Das Theater wurde am 1. Oktober 1896 mit Holger Drachmanns Märchenschauspiel Tausendundeine Nacht eröffnet. Nachdem der gewünschte Erfolg des Theaters zunächst ausblieb, wurde das Haus ab 1898 dann als Opernbühne genutzt und ab 1908 als Operettentheater. Ein Brand beschädigte das Haus am 25. August 1912, worauf es wiederhergestellt wurde. 1922 hielt wieder für zwei Jahre wieder die Oper Einzug in das Theater, das damals als „Große Volksoper“ firmierte, bis es 1924 geschlossen wurde. Im Erdgeschoss des Theaters befindet sich die Wilde Bühne - später Tingel-Tangel-Theater - geleitet von Friedrich Holländer.
1933 wurde das Theater als Teil des nationalsozialistischen Programms Kraft durch Freude wieder eröffnet. Es erhielt den Namen Volksoper, wurde aber nach dem KdF-Leiter Robert Ley auch Ley-Haus genannt. 1944 wurde das Theater geschlossen und später durch Bombentreffer beschädigt; u.a. wurden das Dach und der Foyer- und Verwaltungsbereich schwer beschädigt.
Das Dach des Zuschauerraums wurde schon 1945 provisorisch wiederhergestellt, 1950 wurde das Foyer nach vereinfachten Plänen wiedererrichtet. Seit 1945 war das Haus die Heimstätte der Städtischen Oper Berlin, nachdem deren Gebäude in der Bismarckstraße im Krieg zerstört worden war. Mit der Fertigstellung der neuen Deutschen Oper zog das Opernensemble 1961 wieder in die Bismarckstraße.
Seit dieser Zeit wird das Theater des Westens wieder vor allem für Operetten- und Musicalaufführungen genutzt. Als erste Vorstellung stand am 1. Oktober 1961 Frederick Loewes Musical My Fair Lady auf dem Programm.
1962 wurde das Haus modernisiert und umgebaut, 1978 wurde der Zuschauerraum prunkvoll nach den Originalplänen Sehrings restauriert, in den 1980er Jahren auch die Foyers und das Äußere des Gebäudes. 1987 wurden die von Gustav Eberlein geschaffene Mittelgruppe und die Dachlaternen rekonstruiert.
[Bearbeiten] Uraufführungen
- Leon Jessel: Die beiden Husaren (1913)
- Jean Gilbert: Die Frau im Hermelin (1919)
- Leon Jessel: Schwalbenhochzeit (1921)
- Eduard Künneke: Die lockende Flamme (1933)
- Walter Wilhelm Goetze: Der goldene Pierrot (1934)
- Werner Egk: Circe (1948)
- Boris Blacher: Ein preußisches Märchen (1952)
- Luigi Nono: Der rote Mantel (1954)
- Hans Werner Henze: König Hirsch (1956)
- Boris Blacher: Rosamunde Floris (1960)
- Rio Reiser: Robinson 2000 (1967)
- Birger Heymann: Eins, zwei, drei (1989)
- Nikolas Ramdohr: 30-60-90° durchgehend geöffnet (1999)
- Burkhard Driest: Falco meets Amadeus (2000)
- Konstantin Wecker: Schwejk it easy! (2001)
- Rob Bolland und Ferdi Bolland: Die drei Musketiere (2005)
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Theater des Westens – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
Koordinaten: 52° 30′ 21,40" N, 13° 19′ 44,62" O