Theodor Hilgard
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Theodor Erasmus Hilgard (* 7. Juli 1790 in Marnheim, Deutschland; † 14. Februar 1873 in Heidelberg) war ein deutscher Rechtswissenschaftler.
Bis 1811 studierte er in Heidelberg, Göttingen, Paris und Koblenz, danach arbeitete er zunächst als Advokat beim Appelationsgerichtshof in Trier, später wurde er Richter. 1821 wurde er Mitglied des Landrats von der Pfalz; 1826 erfolgte die Ernennung zum Appellationsgerichtsrat.
Beim Hambacher Fest 1832 nahm er zwar nicht persönlich teil, sympathisierte aber offen mit der Freiheits- und Einheitsbewegung. Auch kritisierte er die Regierung und bezichtigte sie des Denunziantentums, was ihm einen Tadel auf Anordnung des bayrischen Königs Ludwig des I. einbrachte. Daraufhin entschloss sich Hilgard mit seiner Familie in die USA auszuwandern, um sich dort eine neue Existenz aufzubauen.
1835 wanderte Hilgard nach Belleville, Illinois aus, wo sich bereits einige seiner Verwandten niedergelassen hatten. Er erwarb große Ländereien, betrieb ein Weingut und betätigte sich als Obstzüchter. Es gelang ihm mehrere Traubensorten in den USA heimisch zu machen. Er widmete sich nun auch vermehrt der Publizistik. Hilgard gilt außerdem als Gründer der Städte West-Belleville und Freedom in Illinois.
1851 folgte er einem Ruf aus der Heimat und kehrte nach Deutschland zurück um bei einer Landreform zu assistieren. Ab 1855 lehrte er an der Universität Heidelberg.
Auch zwei von Hilgards Söhnen, Julius Erasmus und Eugen Waldemar, erlangten als Wissenschafter bleibenden Ruhm in den USA; sein Neffe Heinrich Hilgard stieg zu einem berühmten amerikanischen Eisenbahntycoon auf.
Personendaten | |
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NAME | Hilgard, Theodor Erasmus |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Rechtswissenschaftler |
GEBURTSDATUM | 7. Juli 1790 |
GEBURTSORT | Marnheim, Deutschland |
STERBEDATUM | 14. Februar 1873 |
STERBEORT | Heidelberg |