Unbeschuhte Karmelitinnen
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Die Unbeschuhten Karmelitinnen sind der weibliche Zweig des Reformordens des Teresianischen Karmel oder der Discalceaten (Ordo Carmelitarum Discalceatarum, OCD). Der Frauenorden wurde 1562 von Teresa von Avila begründet. Teresa war Karmelitin und versuchte, in ihrem Leben die Regeln des Karmeliterordens möglichst vollkommen zu leben. Später scharten sich Mitschwestern um sie, so dass 1562 ein erstes eigenes Kloster dieses Reformzweigs gegründet wurde. Großen Einfluss hatten auch die Gespräche Teresas mit Petrus von Alcantara.
Einige Jahre später gründete Teresa zusammen mit Johannes vom Kreuz den entsprechenden männlichen Zweig der Unbeschuhten Karmeliten.
Eine der bekanntesten Unbeschuhten Karmelitinnen in jüngerer Zeit war Edith Stein (Teresa Benedicta vom Kreuz).
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[Bearbeiten] Bestehende Klöster der Unbeschuhten Karmelitinnen
- Deutschland:
- Karmelitinnenkloster Aachen, von Köln aus 1662 gegründet, 1802 aufgelöst, 1859 neu gegründet, im Kulturkampf wieder vertrieben, 1894 neu gegründet.
- Kloster St. Josef Waldfrieden bei Auderath, 1922 von Luxemburg aus zunächst in Kordel bei Trier gegründet, 1953 nach Auderath verlegt.
- Kloster Aufkirchen in Berg bei Starnberg: 1817 von Mayerling und Wien-Baumgarten aus in einem alten Augustinerkloster gegründet.
- Karmel Regina Martyrum in Berlin
- Karmel Heilig Blut in der Gedenkstätte Dachau
- Karmel St. Josef in Beuel-Pützchen bei Bonn: 1926 von Köln aus gegründet, 1998 zogen die Schwestern nach St. Michael in Dorsten-Lembeck um.
- Karmel St. Michael in Dorsten-Lembeck, 1998 gegründet
- Karmel zur Heiligen Familie in Düren,1887 von Echt (Holland) aus in Thiergarten gegründet, 1903 nach Düren verlegt.
- Karmel Maria in der Not in Essen
- Karmel Mutter vom Guten Rat in Essen
- Karmel St. Gabriel in Hainburg-Hainstadt (Hessen): 1948 von Pützchen aus gegründet
- Karmelzelle von der Menschwerdung in Hamburg, 1999 gegründet
- Karmelitinnenkloster Hauenstein, zunächst von Köln aus in Königsbach gegründet, seit 1958 in Hauenstein (Südpfalz)
- Karmel St. Therese, Kirchzarten, 1928 von Karmelitinnen aus Bordeaux gegründet.
- Karmelitinnenkloster St. Maria vom Frieden in Köln, 1637 gegründet, 1802 aufgelöst, neu gegründet 1945
- Karmel Regina Pacis in Rödelmaier, 1928 von Graz aus gegründet.
- Karmel Maria Mutter der Kirche in Speyer
- Edith Stein Karmel in Tübingen
- Karmel Sankt Josef in Vilsbiburg, 1906 von Würzburg aus gegründet.
- Karmel Sankt Teresa in Weimar
- Karmelitinnenkloster in Welden bei Augsburg, 1931 von Aufkirchen aus gegründet.
- Karmel Maria Mutter des Erlösers in Wemding
- Karmelitinnenkloster in Witten an der Ruhr, 1953 von Schlesien (Wendelborn bei Breslau) aus gegründet.
- Karmel Himmelspforten in Würzburg, von Gmunden in Österreich aus in aufgelöstem Zisterzienserinnenkloster gegründet.
- Karmel „Maria Königin“ Zweifall bei Aachen: 1955 von Düren aus gegründet, 2006 aufgelöst
- Österreich:
- Karmelitinnenkloster Alland
- Karmelitinnenkloster Bärnbach
- Karmelitinnenkloster Gmunden
- Karmelitinnenkloster Graz
- Karmelitinnenkloster St. Josef Innsbruck
- Karmelitinnenkloster Linz
- Karmelitinnenkloster Mariazell
- Karmel Maria Dolorosa in Maria Jeutendorf bei Pottenbrunn
- Karmelitinnenkloster Rankweil
- Karmelitinnenkloster Sankt Michael im Lavanttal
- Karmelitinnenkloster Wien
- Schweiz:
- Karmel Notre-Dame de l’Unité in Develier
- Karmelitinnenkloster Locarno Monti
- Karmelitinnenkloster Le Paquier
[Bearbeiten] Die sechzehn Seligen Karmelitinnen von Compiègne
Während der französischen Revolution wurden am 29. Messidor An II (17. Juli 1794) die sechzehn Karmelitinnen von Compiègne in Paris guillotiniert, weil sie sich geweigert hatten, ihr Gelübte zu brechen und ihrem Glauben abzuschwören. Sie ruhen in einem Massengrab auf dem Cimetière de Picpus in Paris. Die Karmelitinnen von Compiègne wurden am 27. Mai 1906 seliggesprochen. Die sechzehn Schwestern waren:
- Schwester Saint Louis (Marie-Anne Brideau, 41 Jahre)
- Schwester Euphrasie de l'Immaculée Conception (Marie Claude Cyprienne Brard, 57 Jahre)
- Schwester Julie-Louise de Jésus (Rose Chrétien de Neuville, 53 Jahre)
- Schwester Sainte Marthe (Marie Dufour, 51 Jahre)
- Schwester Constance de Jésus (Marie-Geneviève Meunier, 28 Jahre, Novizin)
- Schwester Marie-Henriette de la Providence (Anne Pelras, 34 Jahre)
- Schwester Soeur de Jésus Crucifié (Marie-Anne Piedcourt, 79 Jahre)
- Schwester Marie du Saint-Esprit (Angélique Roussel, 52 Jahre, Laienschwester)
- Mutter Thérèse de Saint Augustin (Madeleine Claudine Lidoine, 41 Jahre, Klostervorsteherin)
- Schwester Thérèse de Saint Ignace (Marie Gabrielle Trézel, 51 Jahre)
- Schwester Charlotte de la Résurrection (Anne Marie Madeleine Françoise Thouret, 79 Jahre)
- Schwester Saint François-Xavier (Juliette Verolot, 30 Jahre, Laienschwester)
- Schwester Thérèse du Coeur de Marie (Marie-Antoinette Hanisset, 52 Jahre)
- Schwester Catherine (Catherine Soiron, 52 Jahre, Klosterpförtnerin)
- Schwester Thérèse (Thérèse Soiron, 43 Jahre, Klosterpförtnerin)
- Mutter Henriette de Jésus (Marie Françoise Gabrielle de Croissy, 49 Jahre)
Das Schicksal dieser sechzehn Märtyrerinnen der Revolution inspirierte Gertrud von Le Fort zu ihrer Novelle „Die Letzte am Schaffott“, nach welcher Georges Bernanos das Drehbuch „Les Dialogues des Carmélites“ (dt.: „Die begnadete Angst“) schrieb, das seinerseits von M. Tassencourt und A. Béguin für die Bühne bearbeitet wurde. Francis Poulenc verarbeitete den Stoff in seiner Oper „Les Dialogues des Carmelites“. Nach einem Drehbuch von Philippe Agostini und Georges Bernanos verfilmten Philippe Agostini und Raymond Leopold Bruckberger den Stoff unter dem Titel „Le Dialogue des Carmélites“ (dt.: „Opfergang einer Nonne“) im Jahr 1960.
[Bearbeiten] Literatur
- Emmanuel Renault: Die Karmelitinnen [Das beschauliche Lebensideal der unbeschuhten Karmelitinnen]. Wien: Karmel St. Josef, 1984
