Universidad Nacional Autónoma de México
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Universidad Nacional Autónoma de México | |
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Daten | |
Motto | Por mi raza hablará el espíritu (Für meine Art spricht der Geist) |
Gründung | 25. Januar 1553 |
Ort | Mexiko-Stadt, Mexiko |
Studenten | 269,143 (2004) |
Sportteam | UNAM Pumas |
Rektor | Dr. Juan Ramón de la Fuente Ramírez |
Typ | staatlich |
Webseite | http://www.unam.mx |
Die Universidad Nacional Autónoma de México (kurz UNAM; "Nationale Autonome Universität Mexikos") ist die größte Universität Lateinamerikas und eine der größten Universitäten überhaupt. Sie führt sich zurück auf die 1551 in Mexiko-Stadt gegründete Real y Pontificia Universidad de México ("Königlich-Katholische Universität Mexikos") und ist damit, gemeinsam mit der Universidad de San Marcos, die erste eigentliche Universität des gesamten amerikanischen Kontinents.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
[Bearbeiten] Gründung
Am 21. September 1551 gründete der spätere König Philipp II. im Namen seines Vaters Karls V. die Real y Pontificia Universidad de México. Am 25. Januar 1553 wurde sie von Neuspaniens Vizekönig Luis de Velasco in der Straße Calle de San Ildefonso im Centro Histórico ("Historisches Zentrum") von Mexiko-Stadt eingeweiht. Die Universität wurde 1865 vom mexikanischen Kaiser Maximilian aufgelöst.
Am 22. September 1910 wurde die Universität auf Befehl von Porfirio Díaz als Universidad Nacional de México neu gegründet. Nach den entbehrungsreichen Jahren der Revolution konnte sich die Universität ab 1920 als Institution verfestigen. Die vollständige Autonomie errang die Universität jedoch erst nach dem ersten Studenten- und Professorenstreik ihrer Laufbahn am 26. August 1929. Weitere Ausstände folgten 1936 und 1944.
1954 bezogen Studenten und Lehrkräfte die neue Universitätsstadt Ciudad Universitaria im Süden von Mexiko-Stadt.
[Bearbeiten] Soziale Bewegungen
1968 befand sich die UNAM inmitten von studentischen Protesten, die im Massaker von Tlatelolco (Matanza de Tlatelolco) auf dem Platz Plaza de las Tres Culturas gipfelten. Bei dem Massaker, für das sich seit dem 30. Juni 2006 der damalige Innenminister und spätere Präsident Luis Echeverría Álvarez (1970-76) wegen Völkermord verantworten muss, starben Hunderte von Studenten. Es markierte eine Zäsur in der Geschichte Mexikos.
Die UNAM erlebte zahlreiche weitere studentische Aufstände, unter anderem in den Jahren 1987 und 1999. Jene beiden waren die Reaktion auf den Versuch der Regierung, den öffentlichen und unentgeltlichen Universitätscharakter einzustellen. Der Streik gegen die neoliberale Bildungspolitik von 1999 zog sich über neun Monate hin und hatte die vollständige Lahmlegung des Universitätsbetriebs zur Folge.
[Bearbeiten] Studentenschaft
Aufnahmebedingungen:
- Abitur (Bachillerato) mit einer Mindestdurchschnittsnote von "7" (das mexikanische Notensystem geht von 0 bis 10, wobei die niedrigste Bestehensnote 6 ist)
- Aufnahmeprüfung (aufgrund begrenzter Aufnahmeplätze)
[Bearbeiten] Berühmte Dozenten
- Rosario Castellanos, Schriftstellerin
- Erich Fromm, Psychologie (1950)
- Pablo González Casanova, Soziologie (1966 - 1984)
- Raquel Sosa Elizaga, Geschichtswissenschaft
- Rodrigo Jokisch, Soziologe
[Bearbeiten] Literatur
- Jochen Meissner: Die Gründung der Real y Pontifícia Universidad de México als europäische „Grenzuniversität“. Kolonialgründung oder europäischer Normalfall? In: Jahrbuch für Universitätsgeschichte 7 (2004), S. 11–26.
- Enrique Rajchenberg: Rebellion X. Das Jahr des Streiks an der Universität in Mexiko-Stadt Unrast, ISBN 3-89771-009-9 [1]
- John Ross: Mexiko. Geschichte-Gesellschaft-Kultur. Unrast, ISBN 3-89771-018-8 [2]