Valmiera
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Valmiera (dt.: Wolmar) | |
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Basisdaten | |
Staat: | Lettland |
Gebiet: | Livland (lettisch: Vidzeme) |
Landkreis: | Valmieras rajons |
Koordinaten: | Koordinaten: 57° 33′ N, 25° 24′ O 57° 33′ N, 25° 24′ O |
Einwohner: | 27.514 (1. Mai 2005) |
Fläche: | |
Bevölkerungsdichte: | |
Höhe: | 43 m |
Stadtrecht: | seit 1283 |
Webseite: | www.valmiera.lv |
Valmiera (deutsch: Wolmar) ist eine Stadt im Nordosten Lettlands mit etwa 27.500 Einwohnern (Stand 2005), die größte in der Region Livland (lettisch: Vidzeme). Sie liegt beiderseits des Flusses Gauja (deutsch: Livländische Aa) in der Nähe des Nationalparks Gauja, etwa 100 km nordöstlich von Riga (lettisch: Rīga) und 50 km von der Grenze zu Estland.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
Valmiera und seine Umgebung gehören zu den am längsten besiedelten Gegenden Lettlands. Archäologische Zeugnisse legen eine Besiedlung schon vor 9000 Jahren nahe. Valmiera wurde erstmals 1323 in einer Chronik als Ort erwähnt, wobei die tatsächliche Gründung mindestens 40 Jahre früher erfolgte, als der Hochmeister des Livländischen Ordens Wilken von Endorp die Burg „Wolmar“ und eine katholische Kirche für den heiligen Simeon an den Flussufern der Gauja erbauen ließ. Valmiera erhielt das Stadtrecht und war vom 14. - 16. Jahrhundert Mitglied der Hanse, was der Stadt Handel und Impulse brachte.
Während des großen nordischen Kriegs wurde Wolmar 1702 zerstört und niedergebrannt. Seine weitere Geschichte folgte im Großen und Ganzen der des übrigen nördlichen Livlands. Unter wechselnden Herrschern (Polen-Litauen, Schweden, Russland) und während eines Ausbruchs der Beulenpest wurde die Bevölkerung der Stadt mehrmals dezimiert.
Nach dem Ersten Weltkrieg kam Valmiera zur neugegründeten Republik Lettland.
Vom alten Stadtkern ist nach dem 2. Weltkrieg, in dem 1/3 der Stadt niederbrannte, außer der gotischen Simeonskirche kaum etwas übrig geblieben.
Gegenwärtig ist Valmiera de facto Kultur- und Verwaltungszentrum von Livland. Sie ist die einzige Stadt der Region mit einem professionellen Theater, dem seit 1919 bestehenden Valmieras drāmas teātris. 1996 wurde die regionale Hochschule Vidzeme (Vidzemes augstskola) eingerichtet, in welcher auch Gebärdensprache unterrichtet wird.
[Bearbeiten] Wirtschaft
Valmiera hat sich im Übrigen zu einem bedeutenden Industriestandort entwickelt. Die wichtigsten Branchen sind die Nahrungsmittelindustrie (Milchprodukte, Fleisch, Getreide), die Holzverarbeitung und Möbelindustrie, Metallverarbeitung sowie die Produktion von Glasfasern.
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten
- Die gotische Sankt-Simons-Kirche in der Altstadt wurde 1283 errichtet.
- Die Burg des Livländischen Ritterordens aus dem 13. Jahrhundert wurde im Nordischen Krieg 1702 zerstört und ist nur als Ruine erhalten.
[Bearbeiten] Partnerschaften
Zwischen den Kreisen Valmiera und Gütersloh bestehen seit 1994 partnerschaftliche Beziehungen.
[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt
- Jāzeps Vītols (Komponist)
[Bearbeiten] Persönlichkeiten
- Valmiera war erste Wirkungsstätte des lutherischen Sendboten und späteren Täufers Melchior Hofmann.
[Bearbeiten] Weblink
- Offizielle Seite der Stadt (engl.)
- Partnerschaft Valmiera Projekte von Organisationen aus dem Kreis Gütersloh und dem Kreis selbst. Ausführliche Informationen zu Valmiera und den Gemeinden des Rajons.