Vortragekreuz
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
Ein Vortragekreuz (auch Vortragskreuz oder Prozessionskreuz) ist ein auf einer Stange befestigtes Kreuz, das in der Katholischen Kirche bei einem feierlichen Einzug zur Heiligen Messe, bei Prozessionen, Begräbnissen oder Wallfahrten vorangetragen wird. In der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche wird das Vortragekreuz in einigen Gemeinden beim Einzug in Gottesdienst und bei Begräbnissen verwandt.
Schon im Mittelalter kannte man Vortragekreuze, die auch ihre Funktion als Altarkreuze wahrnahmen. Man findet deshalb an mittelalterlichen Altarkreuzen Tüllen oder Schäfte.
Da oft die Zahl der Prozessionsteilnehmer sehr groß war, und auch die hinteren Menschen das Kreuz sehen sollten, wurden die Prozessionskreuze zunehmend größer, was aber besonders in Anbetracht des Gewichts schlecht war. Man griff daher auf Papiermaché zurück, was das Tragen von Prozessionskreuzen erheblich erleichterte.
Man geht davon aus, dass sich der Brauch des Vortragekreuz-Tragens aus dem Vorantragen von Standarten in Kriegen und Demonstrationen abgeleitet hat.
[Bearbeiten] Literatur
- Andreas Rudigier und Beatrice Zamora (Hrsg.): Das spätromanische Vortragekreuz von Bartholomäberg. Heimatschutzverein im Tale Montafon, Schruns 2002, ISBN 3-902225-03-3
- Reinhard Rampold (Hrsg.): Mittelalterliche Vortragekreuze in Tirol. Athesia-Tyrolia, Innsbruck 2004