Wechselbalg
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Ein Wechselbalg ist ein untergeschobener Säugling (veraltet "Balg"). Dies ist häufig ein negativ besetzes Synonym für ein Kuckuckskind beim Menschen. Dazu haben sich Mythen herausgebildet, die für den untergeschobenen Säugling böse Geister verantwortlich machen. Die genaue Herkunft des Begriffes ist ebenso wie seine Entstehungsgeschichte unbelegt.
In der Vergangenheit wurden auch Missbildungen und Behinderungen des Neugeborenen als Zeichen für das Vorliegen eines Wechselbalges fehlgedeutet.
[Bearbeiten] Mythologie
Ein Wechselbalg ist in der Mythologie das Kind eines Elfen, Naturgeistes, Gnomes oder ähnlichem, welches gegen ein Menschenkind ausgetauscht wurde. Hexen und andere mythologische Wesen werden je nach Volksglauben ebenfalls des Balgwechselns verdächtigt.
Der Wechselbalg hat angeblich einen unfreundlichen Charakter und besitzt unschöne Verhaltensweisen. So soll er sehr viel schreien und Unmengen an Nahrung vertilgen. Der Wechselbalg wird oft als verkrüppelt beschrieben; der Glaube an den Wechselbalg könnte also durch die Geburt behinderter Kinder entstanden sein.
Es gibt je nach Region verschiedene rituelle Abwehrmechanismen, um das Auswechseln des Balges (Säuglings) zu verhindern. So sollen z.B. die Plazenta unter der Wiege liegen gelassen, das Kind nach seinem wahren Alter befragt werden oder drei Lichter im Kinderzimmer entzündet werden.
Die Sagen um Wechselbälger sind auch in die Science-Fiction, Fantasy und das Rollenspielgenre eingeflossen („Changeling“).
[Bearbeiten] Siehe auch
- Liste der Fabelwesen
- Kärntner Sage: Bauer Posch und der Wechselbalg[1]
[Bearbeiten] Weblinks
- Gute Beschreibung des Wechselbalges
- Die Sage vom Wechselbalg bei den Brüdern Grimm
- Sage über einen Wechselbalg aus dem Böhmerwald (Tschechien)
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Eine von sieben Sagen vom Wechselbalg. In: Wilhelm Kuehs: Die Saligen. Sagen aus Kärnten. Band 1. Verlag Hermagoras, Klagenfurt, 2006, ISBN 3-7086-0059-2, S. 258-262.