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Behinderung

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Dieser Artikel handelt von Beeinträchtigungen bei Menschen; für Verkehrsbehinderungen siehe ebenda.

Von einer Behinderung spricht man bei individuellen Beeinträchtigungen eines Menschen, die umfänglich, vergleichsweise schwer und langfristig sind.

Die infrastrukturellen Umweltbedingungen, insbesondere aber gesellschaftliche Einstellungen und Verhalten gegenüber von Menschen mit Behinderung, nehmen in modernen Ansätzen zur Definition des Begriffs einen größeren Raum ein.

Inhaltsverzeichnis

Überblick

Kategorien und Ursachen

Grundsätzlich lassen sich Behinderungen grob kategorisieren in:

Hinsichtlich der Ursachen lässt sich unterscheiden zwischen:

  • erworbenen Behinderungen
- durch perinatale (während der Geburt) entstandene Schäden
- durch Krankheiten
- durch körperliche Schädigungen, zum Beispiel Gewalteinwirkung, Unfall
- durch Alterungsprozesse
  • angeborenen Behinderungen
- durch Vererbung bzw. chromosomal bedingt
- durch pränatale (vor der Geburt entstandene) Schädigungen.

Behinderungen können auch als Kombination aus mehreren Ursachen und Folgen auftreten (Mehrfachbehinderung, Schwerste Behinderung), oder weitere Behinderungen zur Folge haben, z. B. Kommunikationsbehinderung als Folge einer Hörbehinderung.

Häufigkeit

Nach Angaben des statistischen Bundesamtes lebten 2003 (Stand 31. Dezember) in Deutschland 6.639.000 Menschen mit einer Schwerbehinderung. Ein hoher Anteil von ihnen (52 Prozent) sind ältere Menschen über 65 Jahre. Jeweils 22 Prozent umfassen die Altersgruppen von 55 bis unter 65 Jahre und von 25 bis unter 55 Jahre. Die restlichen 4 Prozent sind unter 25 Jahre alt. 68 Prozent der Behinderungen werden von dieser Statistik als „körperliche Behinderung“ und 17 Prozent als „geistig-seelische“ Behinderung eingeordnet. 84 Prozent der Behinderungen seien durch Krankheit, zwei Prozent durch Unfall erworben.

Eine solche Statistik erfasst allerdings nicht alle Betroffenen, sondern nur Personen, die den rechtlichen Status eines Schwerbehinderten (Behinderungsgrad über 50 %) und den damit verbundenen Schwerbehindertenausweis erfolgreich beantragt haben. Weil es keine „Meldepflicht“ für Behinderungen gibt, lässt sich die tatsächliche Zahl der Menschen mit Behinderung nur schätzen, wobei häufig die Zahl von 10 Prozent der Gesamtbevölkerung genannt wird. Nationale und internationale Schätzungen divergieren erheblich, da eine einheitliche und verbindliche Definition von „Behinderung“ nicht existiert.

In der Schweiz sind Schwerbehindertenausweise unbekannt. Dort sind beim Bundesamt für Sozialversicherung die IV-Renten statistisch erfasst. Im Jahr 2003 bekamen 271.039 Personen einfache Invalidenrenten und 185.476 noch Zusatzrenten. Die durchschnittliche Rente betrug 1396 CHF. Individuelle Maßnahmen (Hilfsmittel, Sonderschulen, Berufliche Ausbildung usw.) bezogen 400.537 Personen. Bei den Männern ist einer von fünf kurz vor der Pensionierung IV-Rentner.

Definitionsversuche

Sozialrechtliche Definition

Im bundesdeutschen Recht wird die Behinderung im Sozialgesetzbuch IX (dort: § 2 Abs. 1), so festgelegt: Menschen sind behindert, wenn ihre körperliche Funktion, geistige Fähigkeit oder seelische Gesundheit mit hoher Wahrscheinlichkeit länger als sechs Monate von dem für das Lebensalter typischen Zustand abweichen und daher ihre Teilhabe am Leben in der Gesellschaft beeinträchtigt ist. Sie sind von Behinderung bedroht, wenn die Beeinträchtigung zu erwarten ist.

Um als Behinderter anerkannt zu werden und einen entsprechenden Ausweis zu erhalten, ist ein Antrag beim zuständigen Versorgungsamt erforderlich; alles Weitere hierzu siehe unter Schwerbehindertenrecht (Deutschland).

ICIDH(1980) und ICIDH-2

1980 entwickelte die WHO mit dem ICIDH („International Classification of Impairments, Disabilities and Handicaps“) ein Klassifikationsschema von Krankheiten und Behinderung. Dabei wird zwischen Impairment, Disability und Handicap unterschieden. 1999 wurde dieses Schema im ICIDH-2 (International Classification of Impairments, Activities and Participation: A Manual of Dimensions and Functioning) verändert und erweitert. Hierbei sind nicht mehr die Defizite einer Person maßgeblich, sondern die persönlichen Fähigkeiten und die soziale Teilhabe.

ICIDH(1980) ICIDH-2
Impairment

Schäden einer psychischen, physischen oder anatomischen Struktur

Impairments

Beeinträchtigung einer Körperfunktion oder -struktur im Sinn einer wesentlichen Abweichung oder eines Verlustes

Disability

Fähigkeitsstörung, die aufgrund der Schädigung entstanden ist

Activity

Möglichkeiten der Aktivität eines Menschen, eine persönliche Verwirklichung zu erreichen

Handicap

soziale Benachteiligung aufgrund der Schäden und/oder der Fähigkeitsstörung (Behinderung)

Participation

Maß der Teilhabe an öffentlichen, gesellschaftlichen, kulturellen Aufgaben, Angelegenheiten und Errungenschaften

/ Kontextfaktoren

physikalische, soziale und einstellungsbezogene Umwelt, in der ein Mensch das eigene Leben gestaltet

(nach Fornefeld, 2002)

Beispielhaft für eine erweiterte Begriffsdefinition unter Einbeziehung der Umgebung ist die Formulierung Alfred Sanders: Behinderung liegt vor, wenn ein Mensch mit einer Schädigung oder Leistungsminderung ungenügend in sein vielschichtiges Mensch-Umfeld-System integriert ist (H. Eberwein, S. Knauer: Handbuch der Integrationspädagogik, Beltz 2002). Er führt Behinderung also nicht nur auf eine Schädigung oder Leistungsminderung eines einzelnen Menschen zurück sondern auf die Unfähigkeit des Umfelds des betreffenden Menschen diesen zu integrieren.

Begriffsdiskussion

Es gibt darüber hinaus eine Vielzahl von Definitionen des Behinderungsbegriffs, nicht zuletzt im ständigen Bemühen, eine (behindernde) Diskriminierung und Stigmatisierung schon bei der eingesetzten Sprache auszuschließen – schließlich werden Behinderte in spanischsprachigen Ländern auch heute noch häufig als „minusválidos“ (Minderwertige) bezeichnet. Begrifflichkeiten im Englischen sind je nach amerikanischer oder britischer Definition unterschiedlich. Im Amerikanischen hat sich „people with disabilities“ durchgesetzt, während „disabled people“ im Britischen gang und gäbe ist.

Regelmäßig werden im akademischen Diskurs oder von Lobby-Organisationen einschlägige Begriffe hinsichtlich ihrer Passgenauigkeit oder aufgrund ihres Diskriminierungspotenzials in Frage gestellt, um sie durch fortschrittlichere Bezeichnungen zu ersetzen. Befürworter solcher Begriffsablösungen sehen ihr Anliegen als Sprachkritik und fordern, mit Sprache reflektierter und bewusster umzugehen, um hierdurch zur gesellschaftlichen Veränderung beizutragen. Bislang nicht durchgesetzt hat sich beispielsweise die kognitive Behinderung an Stelle der geistigen Behinderung. Der ursprünglich mathematische Begriff Inklusion soll nach dem Wunsch seiner Befürworter die bisherige Integration behinderter Menschen ablösen, weil er nach deren Auffassung der Gesellschaft eine höhere Verantwortung für die Einbeziehung betroffener Menschen mit all ihren Eigenarten zuweist, statt eine Anpassung zu verlangen.

Versuche der Begriffsveränderung stoßen jedoch auch auf Kritik: So unterliege jede Wortneuschöpfung nach Meinung von Kritikern einer Bedeutungsverschlechterung (Euphemismus-Tretmühle). Der Ausdruck „Behinderung“ selbst etwa sei ein ursprünglich fortschrittlicher, zumindest aber wertneutraler Begriff und keine Pejoration, als die ihn seine Kritiker heute wahrnehmen. Auch störten an den Wortneuschöpfungen ihre Länge, Tautologien („Mensch mit Behinderung“) oder logische Mängel, wenn etwa „Behinderung“ das Fehlen einer Fähigkeit meint, „besondere Befähigung“ jedoch das Vorhandensein einer zusätzlichen Fähigkeit unterstellt.

Dennoch gilt in weiten Bereichen immer noch, dass Behinderungen häufig erst durch soziale Ausgrenzung zu einer schwerwiegenden Beeinträchtigung führen, wie es die Aktion Mensch in ihrem Leitspruch „Man ist nicht behindert - man wird behindert“ ausdrückt. Die soziale Ausgrenzung kommt nicht zuletzt in abwertenden Bezeichnungen (z. B. invalid aus dem Lateinischen für „ungültig“) bzw. Schimpfworten wie Krüppel oder Missgeburt oder der spanischen Bezeichnung für Menschen mit Behinderung minusválidos „Minderwertige“ - zum Ausdruck.

Von den zumeist selbst betroffenen Vertretern der Krüppelbewegung wurde der Begriff Behinderung dagegen bewusst durch den alten, eigentlich verpönten Ausdruck „Krüppel“ ersetzt. Im Sinne eines Geusenwortes nahmen sie damit einen allgemein als abwertend empfundenen Ausdruck positiv-provozierend für sich in Anspruch.

Letztlich ist Pragmatismus bei der Definition spätestens dann notwendig, wenn Kriterien für die Leistung von Hilfe durch die Gesellschaft festgelegt werden müssen (z. B. Schwerbehindertenausweis, Eingliederungshilfe, Rehabilitation, ...).

Der im süddeutschen und österreichischen Sprachgebrauch übliche Ausdruck „bresthaft“ für behindert wird heute als diskriminierend abgelehnt.

Hilfe und Selbstbestimmung

Traditionelle karitative Einrichtungen

Seit dem späten 18. Jahrhundert betrachteten es vor allem kirchliche und andere karitative Einrichtungen als ihre Aufgabe, Kinder und Erwachsene mit einer Behinderung zu fördern und zu pflegen. Seit dem 19. Jahrhunderts wurde die Pflege und schulische Förderung staatliche Aufgabe.

Anfangs fand die Unterstützung von Menschen mit Behinderung überwiegend in dafür spezialisierten Einrichtungen wie Sonderschulen, Werkstätten für behinderte Menschen (WfbM), Internaten oder Heimen statt.

Inzwischen ist die Landschaft der Einrichtungen und der Konzepte der Behindertenhilfe breit aufgefächert, was auch Ergebnis der lebendigen politischen und wissenschaftlichen Diskussion der letzten Jahrzehnte ist.

Gesetzliche Vorgaben

Durch die neuere Gesetzgebung ist die Gesellschaft aufgefordert, Strukturen zur Unterstützung von Menschen mit Behinderung zu schaffen. In Deutschland findet dies Ausdruck in Artikel 3 Abs. 3 Satz 2 des Grundgesetzes: „Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden“.

Dieses Prinzip muss vom Staat in der Gesetzgebung, der Verwaltung und bei der Rechtsprechung berücksichtigt werden. So finden sich zahlreiche Regelungen zum Nachteilsausgleich und zum Schutz der Rechtsposition von Menschen mit Behinderung u. a. im Sozialrecht, im Steuerrecht, im Arbeitsrecht oder auch in Bauvorschriften, hier insbesondere zum Thema Barrierefreiheit. Die Leistungen der Rehabilitation (Leistungen zur Teilhabe) sind in den Büchern des Sozialgesetzbuchs verankert, insbesondere im SGB IX verankert.

Konzepte, Maßnahmen und Einrichtungen der Behindertenhilfe setzen schon bei Kleinkindern (Frühförderung) an und gehen weiter über verschiedene Maßnahmen für Kinder und Jugendliche, insbesondere in den Fachgebieten der Sonderpädagogik und der Heilpädagogik. Auch für Erwachsene existieren Leistungsansprüche und Hilfsangebote im Bereich der Eingliederungshilfe im Alltag, im Beruf sowie im Bereich der medizinischen Rehabilitation. Behinderung kann bei Volljährigen unter bestimmten Umständen zur Anordnung einer rechtlichen Betreuung (§ 1896 ff. BGB] führen.

Behindertenspezische Regelungen sind notwendig in allen Lebensbereichen.

Neue Ansätze zu Rehabilitation und Integration

Seit den 1970er Jahren entstanden neue Denkansätze zur Rehabilitation und Integration von Menschen mit Behinderungen. Politisch engagierte Mitglieder der Selbsthilfevereine fühlten sich von Vertretern und Mitarbeitern historisch gewachsener Strukturen der Rehabilitation weniger gefördert und forderten mehr persönliche Freiheiten in Pflegeheimen und Sonderarbeitsplätzen.

Im Zusammenhang mit reformpädagogischen Überlegungen bestehen heute auch integrative Ansätze, so z. B. integrative Kindergärten, integrative Schulen oder Integrationsfirmen. Dies sind reguläre Organisationen, in denen durch konzeptionellen, personellen und strukturellen Aufwand auch die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderung berücksichtigt werden, wodurch gemeinsames Lernen und Arbeiten ermöglicht werden soll.

Als Rehabilitation werden alle Maßnahmen verstanden, die auf eine Integration von Menschen in die Gesellschaft abzielen. Leistungen werden im Bereich der schulischen und beruflichen Ausbildung, der Medizin und der Förderung zur Teilnahme am sozialen Leben erbracht. In den Folgejahren entstanden neue soziale Initiativen und Modelle zur eigenständigen Organisation von Pflege und Betreuung (unter anderem persönliche Assistenz, persönliche Budget, die Arbeitsassistenz im Beruf, oder die betriebliche Mitbestimmung in den Werkstätten für Menschen mit Behinderung, die heute durch den Werkstattrat ausgeübt wird.

Seit einigen Jahren zeichnet sich ein Paradigmenwechsel ab. Behinderung wird zunehmend als krisenhaftes Ereignis nicht nur für den Betroffenen, sondern auch für seine Angehörigen und Freunde begriffen (Schuchhardt, 1982). Rehabilitation wird daher auch als Anbahnung eines Lernprozesses gedeutet, an dessen Ende nicht nur die Verarbeitung des Eintritts einer Behinderung durch die Betroffenen erfolgreich gemeistert werden können, sondern auch die Umgebung des Behinderten „behindertengerecht“ für die spezifischen Bedürfnisse und das natürliche „anders Sein“ angepasst würden. Wichtige Leitgedanken sind hier:

  • Soziale Teilhabe statt Pflege
  • Überlegte Planung statt Barrierenerrichtung
  • Achtung und Respekt statt Diskriminierung
  • Integrierte Teilhabe statt vorgeburtliche Selektion und gesellschaftlich-institutionelle Ausgrenzung

Ein Prozess der in Deutschland relativ unbeachtet geblieben ist, ist die Entstehung der Umfassenden und Integrativen Konvention zum Schutz und der Förderung der Rechte und Würde von Menschen mit Behinderung der Vereinten Nationen. Diese Konvention ist von internationaler Bedeutung und wird einen Einfluss auf die Rechte von Menschen mit Behinderung in aller Welt haben.

Eine neue Form, die Einbeziehung der Menschen mit Behinderung zu erleichtern, ist die Personzentrierte Planung.

Seit 2002 finden alljährlich zwei sogenannte Ad Hoc Treffen statt, auf denen nationale Vertreter, internationale Behindertenverbände und Nicht-Regierungs-Organisationen die Inhalte dieser Konvention in New York verhandeln.

Behindertenbeauftragte, Behindertenorganisationen und Selbsthilfegruppen

Die Interessen von Menschen mit Behinderungen sollen im Bund sowie in den Bundesländern, Städten und Gemeinden von Beauftragten für ihre spezifischen Belange vertreten werden.

Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl von Behindertenorganisationen, Verbänden und Selbsthilfegruppen, die entweder als Lobby Einfluss auf die Sozialpolitik versuchen zu nehmen oder dem Erfahrungsaustausch von Menschen mit Behinderungen dienen sollen. Diese Verbände haben Anhörungs- und Verbandsklagerechte nach den Behindertengleichstellungsgesetzen des Bundes und der Länder und nach dem SGB IX.

Der/die Beauftragte der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen gehört zum Aufgabenbereich des Bundesministerium für Arbeit und Soziales: Im November 2005 hat das neue Bundeskabinett Frau Karin Evers-Meyer bestellt.

Gesetze

Forschungsprojekte

  • Projekt "BAIM - Barrierefreie ÖV-Information für mobilitätseingeschränkte Personen" dient zur Verbesserung der Fahrgastinformation für Menschen, die in Ihrer Mobilität eingeschränkt sind.
  • Projekt „SELBST - Selbstbewusstsein für Mädchen und Frauen mit Behinderung." [1] Das Projekt dient der Bestandsaufnahme und Qualitätsanalysen zu Selbstbehauptungs- und Selbstverteidigungsübungen für behinderte Frauen und Mädchen innerhalb des Behindertensports.

Dokumentarfilme

  • SHAMELESS: The ART of Disability, Regie: Bonnie Sherr Klein, 72 min, Kanada 2006.

Behinderte Menschen in Kunst, Fernsehen und Spielfilm

  • Jenseits der Stille. Spielfilm, Deutschland, 1996. Regie: Caroline Link. Ein Kind gehörloser Eltern entdeckt die Musik und wird erwachsen - ein Film über das Leben, die Liebe und den Klang des Schnees. Nominiert für den Oskar.
  • Talking with Angels (Gespräche mit Engeln). Spielfilm, Großbritannien, 2003. Regie: Yousaf Ali Khan
  • Unser Walter (1974). Mehrteiler über ein Kind mit Down-Syndrom.
  • Verrückt nach Paris (2002) ist eine von Behinderten in den Hauptrollen gespieltes Road Movie über das Thema Wahrnehmung und Selbstdarstellung von Behinderung, Freundschaft, Liebe.
  • "Erbsen auf halb 6" (2004) D, mit Fritzi Haberlandt blindes Roadmovie
  • "Idioten" von Lars von Trier (1998) setzt sich Kontrovers mit dem gesellschaftlichen Bild von Geistigbehinderten auseinander.
  • "Ganz normal verliebt" Originaltitel: "The Other Sister". Spielfilm USA (1999). Über die Probleme eines geistig behinderten Paares. Mit Juliette Lewis, Giovanni Ribisi, Diane Keaton.

Schauspieler

Literarische Figuren

  • Lincoln Rhyme – Querschnittgelähmter Kriminologe – Autor Jeffery Deaver. Für die Darstellung Lincoln Rhymes u. a. in dem Thriller Der Knochenjäger wurde Jeffery Deaver der "Dream-Award-Preis" verliehen. Der Knochenjäger (USA, Originaltitel: The Bone Collector) wurde 1999 mit Denzel Washington als Lincoln Rhyme unter der Regie von Phillip Noyce verfilmt.

Filmfestival

  • Internationales Kurzfilmfestival "Wie wir leben" [2]

TV-Sendereihen

Länderspezifische Situation

Während u. a. ein hoher medizinischer und pädagogischer Standard und ein verbessertes Wissen um Entwicklungsmöglichkeiten es Menschen mit Behinderung mittlerweile in vielen Ländern ermöglicht, ein relativ normales und langes Leben zu führen, sieht es in manchen Regionen dahingehend noch sehr schlecht aus: In Russland beispielsweise wird auch heute noch den Eltern nach der Geburt eines Kindes mit Behinderung geraten, den Säugling in ein Heim zu geben. Durch unzureichende personelle und materielle Ausstattung, Mangelernährung, wenig Bewegungsfreiheit und so gut wie keine pädagogische Zuwendung, Förderung und Therapie lernen viele Kinder weder Laufen noch Sprechen. Nicht selten versterben sie im Kindesalter, da sie medizinisch kaum bzw. nur ungenügend behandelt werden. Eine Schulbildung ist - wenn überhaupt - nur für leicht beeinträchtigte Kinder und Jugendliche vorgesehen und Arbeitsmöglichkeiten für erwachsenen Menschen mit Behinderung sind nur sporadisch vorhanden. [3]

Verwandte Themen

Literatur

  • Günther Cloerkes: Soziologie der Behinderten. Eine Einführung. 2. neu bearb. und erw. Aufl. Heidelberg 2001, ISBN 3-8253-8287-7
  • Barbara Fornefeld: Einführung in die Geistigbehindertenpädagogik. München u. Basel 2002
  • Ch. Fürll-Riede, R. Hausmann, W. Schneider: Sexualität trotz(t) Handicap. Thieme-Verlag, Stuttgart 2000, ISBN 3-13118211-3
  • Gisela Hermes: Behinderung und Elternschaft - kein Widerspruch. Ag Spak, Neu-Ulm 2004, ISBN 3-930830-46-9
  • Reinhard Markowetz, Günter Cloerkes (Hrsg.): Freizeit im Leben behinderter Menschen: theoretische Grundlagen und sozialintegrative Praxis. Edition S, Heidelberg 2000, ISBN 3-8253-8262-1
  • Bernhard Mann: Anpassungsqualitäten behinderter Volljähriger in der stationären Altenhilfe. Haag+Herchen, Frankfurt am Main 1990, ISBN 3-89228-525-X
  • Bernhard Mann: Alter und Behinderung. In: Deutsches Zentrum für Altersfragen e.V. (Hrsg.) Expertisen zum ersten Altenbericht der Bundesregierung - IV. Angebote und Bedarf im Kontext von Hilfe, Behandlung, beruflicher Qualifikation. S. 359-417. "Weiße Reihe" des Deutschen Zentrums für Altersfragen e.V. Berlin 1993, ISBN 3-88962-117-1
  • Metzler, Heidrun, Wacker, Elisabeth (2005): Behinderung. In: Otto, Hans-Uwe, Thiersch, Hans (Hg.). Handbuch Sozialarbeit, Sozialpädagogik. 3. Aufl. München u. Basel, S. 118-139, ISBN 3-497-01817-1
  • Peter Radtke: Behinderung und die Ideologie des "Normalen" in: Hellmut Puschmann (Hrsg.): Not sehen und handeln (Caritas). Freiburg/Br. 1996
  • Karl Friedrich Schlegel: Der Körperbehinderte in Mythologie und Kunst. Stuttgart 1983
  • Felix Welti: Behinderung und Rehabilitation im sozialen Rechtsstaat. Mohr Siebeck, Tübingen 2005, ISBN 3-16-148725-7
  • Ingeborg Zurbrügg: Klarissa. Harald Fischer, Erlangen 1994, ISBN 3-89131-111-7

Weblinks

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