Werner Scholem

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Werner Scholem (* 29. Dezember 1895 in Berlin; † 17. Juli 1940 im KZ Buchenwald) war ein deutscher Abgeordneter und Parteiführer der KPD im Reichstag.

[Bearbeiten] Leben

Scholem war der Sohn eines Druckereibesitzers. Der Religionshistoriker Gershom Scholem war sein Bruder. Schon seit seiner Jugend sympathisierte Scholem mit dem Zionismus.

Kurz vor Ausbruch des ersten Weltkriegs schloss sich Scholem der sozialistischen Arbeiterjugend an. Seit seinem 16. Lebensjahr war er auch journalistisch tätig. 1917 trat er der USPD bei und wurde wegen des Vorwurfes der Majestätsbeleidigung und wegen Antikriegsaktivitäten zeitweise inhaftiert. Seinen Lebensunterhalt verdiente er sich ab 1919 in Halle/Saale als Redakteur des Volksblattes.

1920 wechselte er zur KPD, wo er zum linken Flügel gehörte. Diese entsandte ihn im darauffolgenden Jahr als Vertreter in den preußischen Landtag. Im selben Jahr betraute man Scholem auch mit der Redaktion der Parteizeitung Die Rote Fahne.

Die folgenden Jahre war Scholem als Organisationsleiter der Partei, meistenteils für die KPD in Berlin tätig. 1924 avancierte er zum Reichsorganisationsleiter und somit zum Mitglied des Politischen Bureaus der KPD. In den Jahren 1924 bis 1928 gehörte er als Abgeordneter dem deutschen Reichstag an. Er stand der mit dem Komintern-Vorsitzenden Sinowjew verbundenen sogenannten Fischer-Maslow-Gruppe nahe, welche die neue "ultralinke" Parteiführung der KPD bildete, nachdem der "rechte" Parteiflügel 1923 von der Parteiführung entfernt wurde.

Die neue Parteiführung wurde aber bereits im Februar 1925 wieder abgesetzt und Scholem nach der Mitorganisation der Erklärung der 700 gegen die Unterdrückung der Vereinigten Linken Opposition in der Sowjetunion im November 1926 aus der KPD ausgeschlossen und trat der Gruppe der Linken Kommunisten im Reichstag bei. Als Reaktion darauf wurde im April 1928 u.a. von Werner Scholem der Leninbund gegründet. Diese Vereinigung wuchs zu einer der bedeutendsten oppositionellen kommunistischen Organisationen Deutschlands. Scholem selber verließ diesen jedoch im gleichen Jahr und blieb parteilos, sympathisierte aber weiterhin mit trotzkistischen Positionen und der Linken Opposition (LO), so schrieb er desöfteren Artikel für deren Zeitung Permanente Revolution.

Als Jude und Kommunist wurde er gleich nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 verhaftet und nach Buchenwald deportiert. Dort wurde Werner Scholem im Alter von 44 Jahren am 17. Juli 1940 im KZ Buchenwald von der SS ermordet.

Personendaten
NAME	Scholem, Werner
KURZBESCHREIBUNG	deutscher Abgeordneter und Parteiführer der KPD im Reichstag
GEBURTSDATUM	29. Dezember 1895
GEBURTSORT	Berlin
STERBEDATUM	17. Juli 1940
STERBEORT	KZ Buchenwald