Wilhelm Dilich
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Wilhelm Dilich, auch Dilich -Schäffer, eigentlich Scheffer, Schöffer ( * 1571 in Wabern oder Bad Wildungen in Hessen, † 4. April 1650 in Dresden) war ein deutscher Baumeister, Ingenieur, Holzschneider, Kupferstecher, Zeichner, Topograph und Militärschriftsteller.
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[Bearbeiten] Leben
Er war der Sohn des Pfarrers Heinrich Scheffer (gen. Dilich † 1615) von Wabern. Von 1589 bis 1590 studierte er an der Universität Wittenberg und 1591 an der Philipps-Universität in Marburg an der Lahn. Ab 1592 war er als Abreißer im Dienst von Landgraf Moritz (Hessen-Kassel) von Hessen. Am Hof von Landgraf Moritz (Hessen-Kassel) in Kassel wurde 1601 sein Abriß dero Ritterspiel nach einer Federzeichnung von Wilhelm Dilich gedruckt. 1594 hielt er sich in Leipzig auf, dieser Aufenthalt kann durch fünf Federzeichnungen belegt werden. In Leipzig heirate er im gleichen Jahr. Aus der Ehe stammte der 1600 in Kassel geborene Festungsbaumeister Johann Wilhelm Dilich. Von 1596 bis 1597 lebte er in Hamburg und Bremen.
Von 1597 bis 1622 war er wieder im Dienst des hessischen Landgrafen, zuletzt als Leiter der Befestigung in Wanfried bei Eschwege. Als sein Hauptwerk gilt die Synopsis totius Hassiae von 1605. Wilhelm Dilich bildete in diesem Buch alle Städte Hessen des 16. Jahrhunderts ab. Oftmals sind die Stadtansichten Wilhelm Dilichs die ältesten nachweisbaren historischen bildlichen Abbildungen. Von 1622 bis 1625 wurde er wegen Überschreitung seiner Befugnisse inhaftiert. Mithilfe des Statthalters Wilhelm von Hessen gelang ihm die Flucht nach Sachsen. Seit März 1625 war er tätig als Kriegsingenieur, Kartograph, Baumeister und Vedutenzeichner im Dienst des sächsischen Kurfürsten Georg I. in Dresden. Er stieg schließlich zum Leiter des gesamten Festungswesens in Sachsen auf.
Seit 1627 reiste er durch Kursachsen, um insgesamt 17 Stadtansichten für die Dekoration des Riesensaals im Dresdner Schloss anzufertigen. Dieser Saal wurde 1627 bis 1630 von Dilich erhöht und eingewölbt. Bis 1633 wird das Gewölbe von Kilian Fabritius nach Wilhelm Dilichs Vorlagen mit sächsischen Stadtansichten ausgemalt. In der Fensterlaibung befindet sich Dilichs Selbstportrait als Germanus. Die zwölf Tierkreiszeichen nach Entwürfen von Wilhelm Dilich an der Decke sind nach einem Feuer 1701 zerstört worden. Ab 1662 war Wilhelm Dilich Leiter der Erweiterungsmaßnahmen der Befestigungsanlagen in Dresden. 1650 trat er hochbetagt vom kursächsischen Dienst zurück und verfasste mehrere theoretische Abhandlungen über den Festungsbau.
Oftmals waren die Federzeichnungen Wilhelm Dilichs Vorlage für Arbeiten von Matthias Merian.
Es erinnern Denkmale in Wittenberg und Weimar an Wilhelm Dilichs Wirken.
[Bearbeiten] Werke
- De Electoribus Saxonicis. 1590
- Synopsis descriptionis totius Hassiae tribus libris comprehensae. 1591
- Brevis Lipsiae descriptio. 1594
- Beschreibung und Abriss dero Ritterspiel, so der Durchleuchtige Herr Moritz. Landgraf zu Hessen… auff die fürstliche Kindtauffen Frewlein Elisabethen…am fürstlichen Hoff zu Cassel angeordnet, gefeiert im August 1596 zu Cassel. 1601
- Biblia, 1601
- Ungarische Chronik. 1601
- Urbis Bremae et Praefectuaru. 1602
- Urbis Bremae typus et chronicon. 1605
- Hessische Chronica. 1605
- Eigendtliche, kurtze Beschreibung und Abriss dero weitt berühmten Keyserlichen Stadt Constantinobel. 1606
- Kurtze Beschreibung und eigentliche Abrisse dero Länder und Festungen, so der Türcke biss dahero in Europa , besonders aber in Ungarn, Slavonia, Dacia, Dalmatia und Griechenlandt zum theil mit krieg angefochten, zum theil aber gantz under sein Joch bracht, sanpt der Ungarischen Chronica. 1609
- Hessische Chronica. 1617
- Urbs et Academia Marpurgensis. 1627 (unvollendet)
- Peribologia oder Wilhelm Dilichii Hist. von Vestungsgebewen. Vieler Örter vermehrett … und publicirett durch Wilhelm Dilichium. 1640
- Kurtzer Underricht Bollwerke anzulegen. 1645
- Wilhelmi Dilichii… Hochvernünfftig gegründet- und aufgerichtete, in gewisse Classen eingetheilte, bisher verschlossen gelegen, nunmehr aber eröffnete Kriegs-Schule. 1647
- Kriegsbuch Wilhelmi Dilichii, darin die Alte und Newe Militia aller örter vermehret, eigentlich beschribe
- Vitae professorum thelogiae qui in… Academia Marburgensi…docuerunt…Accedit Wilhelm Dilichii manuscript
[Bearbeiten] Literatur
- Saur: Allgemeines Künstlerlexikon. Band 27, K.G. Saur München Leipzig 2000, S. 390–391
- Franz Lerner: Wilhelm Dilich. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Bd. 3, S. 718
- Walther Killy: Literaturlexikon: Autoren und Werke deutscher Sprache. (15 Bände) Gütersloh; München: Bertelsmann-Lexikon-Verl. 1988-1991 (CD-ROM Berlin 1998 ISBN 3-932544-13-7) Bd. 3 S. 53
[Bearbeiten] Weblink
- Dilich, Wilhelm Schäffer. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Bd. 5, S. 225–226.
- Korrektur Wilhelm Dilich. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Bd. 6, S. 795.
- Eintrag in Zedlers Universallexikon, Bd. 07, S. 484
Personendaten | |
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NAME | Dilich, Wilhelm |
ALTERNATIVNAMEN | Wilhelm Dillich |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Kupferstecher, Topograph, Festungsbauingenieur, Chronist, Kriegsschriftsteller |
GEBURTSDATUM | 1571 |
GEBURTSORT | Wabern |
STERBEDATUM | 1655 |
STERBEORT | Dresden |
Kategorien: Mann | Deutscher | Kupferstecher | Baumeister | Autor | Geboren 1571 | Gestorben 1665