Wilhelm Wolff
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Wilhelm Friedrich Wolff (* 21. Juni 1809 in Tarnau, (heute Tarnów), † 9. Mai 1864 in Manchester, England). Publizist und enger Weggefährte von Karl Marx.
[Bearbeiten] Leben
Als Sohn eines Kleinbauern lernte er das damals noch feudal geprägte Abhängigkeitsverhältnis zwischen den „schlesischen Junkern“ und der Unterschicht aus erster Hand kennen. Dieser Konflikt zieht sich wie ein roter Faden durch seine späteren Publikationen. An der Universität Breslau studierte er klassische Philologie. Er konnte sein Studium jedoch nicht beenden, weil er 1834 wegen Mitgliedschaft in der Alten Breslauer Burschenschaft der Raczeks und Majestätsbeleidigung zu Festungshaft in Silberberg verurteilt wurde. Ein damaliger Mitinsasse war Fritz Reuter.
Nach seiner Begnadigung 1839 schlug er sich als Privatlehrer durch. Einer drohenden Verhaftung wegen Pressevergehen Anfang 1846 entzog er sich durch Flucht nach London und später nach Brüssel. Dort wurde er mit Karl Marx und Friedrich Engels bekannt. Er war Korrespondent in der „Deutsche-Brüsseler-Zeitung“, aktiv in den Kommunistischen Korrespondenz-Komitees, Redner im deutschen Arbeiterverein und Gründungsmitglied im Bund der Kommunisten.
Nach der franz. Februarrevolution wurde er aus Belgien nach Frankreich abgeschoben. Von dort kehrte er nach Schlesien zurück und unterstützte die Wahl radikaler Kandidaten für das Frankfurter Parlament. Als Redakteur der Neuen Rheinischen Zeitung (NRhZ) betreute er u.a. die Rubrik "Aus dem Reich" - Nachrichten aus den deutschen Kleinstaaten. Während des Belagerungszustandes in Köln vom 25. September bis 4. Oktober 1848 wurde Wolff steckbrieflich wegen „Komplott“ gesucht und flüchtete erst nach Bad Dürkheim in der Pfalz. Er lebte dann einige Monate in Köln im Untergrund bis der Prozess gegen ihn eingestellt wurde.
Nach dem Ende der NRhZ übernahm er als Stellvertreter das Breslauer Mandat in der Frankfurter Nationalversammlung und dem Rumpfparlament in Stuttgart. Als dieses am 18. Juni 1849 aufgelöst wurde, ging er über Baden ins schweizer Exil und später nach England. Dort lebte er ab 1851 bis zu seinem Tod in bescheidenen Verhältnissen als Privatlehrer in London und Manchester, wo er in engem Kontakt mit Friedrich Engels blieb.
Sein Artikel „Das Elend und der Aufruhr in Schlesien“ (1847) diente Gerhart Hauptmann als Vorlage für sein Drama „Die Weber“. Karl Marx widmete ihm 1867 den ersten Teil seines Hauptwerkes Das Kapital.
[Bearbeiten] Werke
Wilhelm Wolff: Aus Schlesien, Preußen und dem Reich. Ausgewählte Schriften, Berlin 1985 Deutsches Bürgerbuch, 1844
[Bearbeiten] Links
Personendaten | |
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NAME | Wolff, Wilhelm |
KURZBESCHREIBUNG | Publizist und enger Weggefährte von Karl Marx |
GEBURTSDATUM | 21. Juni 1809 |
GEBURTSORT | Tarnau (Tarnów, Schlesien) |
STERBEDATUM | 9. Mai 1864 |
STERBEORT | Manchester |