Wolfgang Venohr
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Wolfgang Venohr (* 15. April 1925 in Berlin; † 26. Januar 2005 in Berlin) war ein deutscher Journalist.
Der an der FU Berlin promovierte Historiker Venohr war Autor der ZEIT, langjähriger TV-Chefredakteur (Stern, Lübbe) sowie ein erfolgreicher Film- und Buchautor. 1969-1974 wurde er einem breitem Publikum als der einzige westdeutsche Journalist bekannt, der direkt aus der DDR berichtete. In späteren Jahren lebte er als freier Schriftsteller in Berlin.
Bekannt wurde Venohr als Schüler von Ernst Niekisch und prominentes Mitglied der Unabhängige Ökologen Deutschlands und für seine nationalrevolutionären Positionen. In der Jungen Freiheit kritisierte er die "Wehrmachtsausstellung" von Jan Philipp Reemtsma und Hannes Heer. Als Autor einer Stauffenberg-Biographie äußerte er über Stauffenberg und die Weiße Rose: "Hier mischen sich – und das ist ja auch das Schöne – konservative, patriotische und sozialistische Elemente, aber Patrioten sind sie eben alle." 1982 brachte Venohr das Buch "Die deutsche Einheit kommt bestimmt" heraus, in dem er Autoren unterschiedlicher politischer Herkunft ("von links bis rechts") zusammenbrachte. Das Buch wurde von Bundespräsident von Weizsäcker im Bundestag mit Lob bedacht. Venohr verfasste Bestseller wie Preußische Profile (zusammen mit Sebastian Haffner) und Fridericus Rex - Der Soldatenkönig, Ludendorff, Napoleon in Deutschland, Erinnerung an eine Jugend, Die Abwehrschlacht, Stauffenberg und weitere Sachbücher über historische und politische Themen.
1979 wurde er für die Fernsehreihe Dokumente Deutschen Daseins mit dem Josef-E.-Drexel-Preis ausgezeichnet.
Mit Alfred de Zayas, Autor des Buches "Die Wehrmacht-Untersuchungsstelle", verband ihn eine lange Freundschaft (lt. Leserbrief in der Jungen Freiheit). Gemeinsam thematisierten sie Anfang der 1980er-Jahre alliierte Kriegsverbrechen in Dokumentationen für die ARD, die jedoch später nicht mehr ausgestrahlt wurden. Als Chefredakteur von Stern-TV verteidigte er die dreiteilige Darstellung der „Geschichte der Waffen-SS“: „Und wir haben nie verhehlt, daß wir das Kollektivurteil über die Soldaten der Waffen-SS für falsch und ungerecht halten.“ Heinz Höhne, der Autor des Filmes, nannte die SS ein militärisches Vorbild. Die katholische „Funk-Korrespondenz“ kritisierte die angeblich geschichtsrevisionistische Darstellung des Films. In der Sonderausgabe der Deutschen Militärzeitschrift vom September 2006 vordatiert auf 1/2007 wird außer einem Artikel über Venohr ein Bild untertitelt "Venohr 1943 als junger Waffen-SS-Rottenführer. Auf den Tag genau war er zweieinhalb Jahre "dabei". "
[Bearbeiten] Werke (Auswahl)
- 1965 Der kleine Adlerfeder (Jugendbuch)
- 1972 Halb Preußen/Halb Sachsen
- 1979 Aufstand in der Tatra
- 1980 Preußische Profile (Herausgeber, zusammen mit Sebastian Haffner)
- 1980 Dokumente Deutschen Daseins
- 1981 Fritz der König
- 1982 Die deutsche Einheit kommt bestimmt (Herausgeber)
- 1985 Fridericus Rex
- 1987 Stauffenberg. Symbol des Widerstands.
- 1994 Patrioten gegen Hitler-Der Weg zum 20. Juli 1944
- 2002 Die Abwehrschlacht. Erinnerungen
Zahlreiche Beiträge in "Frankfurter Allgemeine Zeitung", "Die Welt", "Die Zeit", "Bunte", "Berliner Morgenpost", "MUT", Neue Politik" und "Junge Freiheit".
[Bearbeiten] Auszeichnungen
- Jakob-Kaiser-Preis
- Josef-E.-Drexel-Preis
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Wolfgang Venohr im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Interview der Jungen Freiheit mit Venohr über die Linke, Versailles und die Nation "Sie wollten die Einheit retten"
- Interview der Jungen Freiheit mit Venohr anläßlich des Erscheinens des Buches "Die Abwehrschlacht"
Personendaten | |
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NAME | Venohr, Wolfgang |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Journalist und Schriftsteller |
GEBURTSDATUM | 1925 |
GEBURTSORT | Berlin |
STERBEDATUM | 26. Januar 2005 |
STERBEORT | Berlin |