Hannes Heer

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Hannes Heer

Hans Georg Heer (genannt Hannes) (* 16. März 1941 in Wissen an der Sieg) ist ein deutscher Historiker.

Inhaltsverzeichnis

1 Leben
2 Leiter der „Wehrmachtsausstellung“
3 Auszeichnung
4 Werke (Auswahl)
5 Quellen
6 Weblinks

[Bearbeiten] Leben

Heer studierte Literatur- und Geschichtswissenschaft in Bonn, Freiburg und Köln. In Bonn wurde er im Januar 1965 ins Studentenparlament gewählt und gehörte ein Jahr später zu den Wiederbegründern des dortigen SDS, wo er sich eine Zeit lang zum traditionalistischen KPD-Flügel zählte und auf Bundesebene dessen Wortführer war. 1969 gehörte er für wenige Monate dem SDS-dominierten Vorstand des Verbands Deutscher Studentenschaften (VDS) an.

In den 70er Jahren war Heer Mitglied in verschiedenen linken, zum Teil linksextremen Organisationen und wurde in dieser Zeit mehrmals wegen Landfriedensbruchs, Sachbeschädigung und anderer Delikte verurteilt. Aufgrund des seinerzeit geltenden Radikalenerlasses erhielt er Berufsverbot und wurde nicht zum Lehramt zugelassen. Nach seinem Studium arbeitete er daher für verschiedene Rundfunkanstalten, drehte Dokumentarfilme für ARD und ZDF, war Hochschullehrbeauftragter, Dramaturg und Regisseur am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg sowie an den städtischen Bühnen Köln. Ab 1993 war er schließlich wissenschaftlicher Mitarbeiter des Hamburger Institut für Sozialforschung (HIS).

[Bearbeiten] Leiter der „Wehrmachtsausstellung“

Einer breiteren Öffentlichkeit wurde Hannes Heer durch die am HIS erarbeitete erste Wehrmachtsausstellung zu den Verbrechen der Wehrmacht unter dem Titel „Vernichtungskrieg. Verbrechen der Wehrmacht 1941 bis 1944“ bekannt, deren Leiter er war, bis sie einem neu gegründeten Trägerverein 1999 übergeben wurde. ^[1] Heer verließ das Institut zum Ende des Jahres 2000. Seitdem arbeitet er als freier Autor, Regisseur und Ausstellungsmacher, vor allem zum Thema Nationalsozialismus.

[Bearbeiten] Auszeichnung

1997 erhielt Hannes Heer die Carl-von-Ossietzky-Medaille.

[Bearbeiten] Werke (Auswahl)

Hannes Heer Tote Zonen - Die deutsche Wehrmacht an der Ostfront, 1999, ISBN 3930908514
Hannes Heer Vom Verschwinden der Täter, 2004, ISBN 3746681359
Hannes Heer Hitler war's. Die Befreiung der Deutschen von ihrer Vergangenheit, 2005, ISBN 3351026013
Hannes Heer Literatur und Erinnerung. Die Nazizeit als Familiengeheimnis, in: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft, 53. Jg., Heft 9,September 2005, S. 809-835