Yuz Asaf
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Yuz Asaf (auch: Yus Asaph, Yuza asif, Yuza Asif, Shahzada Nabi Hazrat Yura Asaf oder Yuza Asaf) heißt ein Heiliger im nordindischen Srinagar, den die islamische Gruppe der Ahmadiyya mit Jesus von Nazaret identifiziert. Nach ihrem Glauben hat Jesus seine geplante Kreuzigung durch die Römer überlebt, ist dann nach Kaschmir ausgewandert und wurde dort in hohem Alter begraben.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Verschiedene Theorien
Diese Theorie vertrat der Gründer der Ahmadiyya, Ghulam Ahmad, in seinem Werk Jesus in India seit 1891. Er meint, dass Jesus sowohl der Messias der Muslime als auch der der Christen sei. Basierend sowohl auf mündlichen Überlieferungen der Kashmiri als auch auf Einträgen im Qur'an, Hadith und Aufzeichnungen von Forschern, soll es sich bei Yuz Asaf (Jesus der Versammler) um Jesus von Nazaret handeln, der nach Srinagar in Kaschmir geflohen sei, wo er bis zu seinem Tod im Alter von über 100 Jahren gelebt habe.
Andere glauben, dass Yuz Asaf eine verheiratete Frau namens Marjam (Maria Magdalena) hatte, die ihm eine größere Anzahl von Kindern gebar. Auch wird behauptet, dass die Mutter Jesu, Maria, in der Stadt Murree in Pakistan begraben wurde. In Buddhistischen Aufzeichnungen ist die Rede von einem Grabmal eines Bodhisattva, bei dem es sich um die fünfte Wiedergeburt Buddhas handele. Seine Lehren wurden oft mit denen von Jesus verglichen. Auch soll er den späten Buddhismus beeinflusst haben.
Diese Ansicht über Yuz Asaf wurde auch von Anhängern der New Age-Bewegung aufgegriffen.
Vertreter der Theorie weisen auf den Text des Tarikh-i-Kashmir von Khwaja Hassan Malik aus dem 17. Jahrhundert hin, in dem berichtet wird, dass Yuz Asaf im Jahre 78 nach Kashmir gekommen sei. Der Eintrag ist jedoch mittlerweile unlesbar geworden.
Das Grabhäuschen „Roza Bal“ [1] befindet sich in der Khanyar-Straße in der Altstadt und besteht aus einem tiefliegenden rechteckigen Gebäude mit einer erhobenen Plattform, die frontseitig mit Relingen umgeben ist. Das Häuschen hat drei Bögen an der Front, wo sich auch der Zugang befindet, und vier Bögen seitlich. In einer hölzernen Kiste kann man durch ein Sichtfester in das Grab sehen. Man interpretiert in die Grabplatte gehauene Vertiefungen als Abbild großer Narben, die von einer Kreuzigung stammen sollen. Das Grab sei nach jüdischer Tradition von Ost nach West ausgerichtet. Das Grabmal wird von Angehörigen der Ahmadiyya-Familie bewacht. Diese Familie, die dem muslimischen Glauben angehört, gibt an, dass sie die Nachfahren des Yuz Asaf seien.
Ghulam Ahmad vertritt jedoch die Ansicht, dass Yuz Asaf im muslimischen Rozabal-Schrein ([1]) begraben ist, der sich im Mohala Kan Yar-Distrikt von Srinagar befindet. Es wird behauptet, dass in dem Grabmal ein Mann begraben ist, der sowohl ein Prinz als auch ein Prophet gewesen sei (um 100).
[Bearbeiten] Siehe auch
- Bani Israel (Juden, die um die Zeitwende aus Israel nach Indien ausgewandert sind)
[Bearbeiten] Referenzen
[Bearbeiten] Bibliographie
(jeweils Engl.)
- Ghulam Ahmad: Jesus in India Online version
- Nicolas Notovitch: The Unknown Life of Jesus Christ, Leaves of Healing Publications (1990), ISBN 0960285016 (Nachdruck der Ausgabe aus den 1890er Jahren, in der die Theorie erstmals vorgestellt wird.)
- Holger Kersten: Jesus Lived in India Online summary
- Abubakr Ben Ishmael Salahuddin: Saving the Savior: Did Christ Survive the Crucifixion?, Jammu Pr; 1st Pbk edition 2001, ISBN 0970828012
- Andreas Faber Kaiser: Jesus died in Kashmir: Jesus, Moses and the ten lost tribes of Israel. Gordon & Cremonesi (1977), ISBN 0860330419
- Khwaja Nazir Ahmad: Jesus in Heaven on Earth: Journey of Jesus to Kashmir, His Preaching to the Lost Tribes of Israel, and Death and Burial in Srinagar, Ahmadiyya Anjuman Ishaat, 1999, ISBN 0913321605
- Gene Matloc: Jesus and Moses Are Buried in India, Birthplace of Abraham and the Hebrews. 1991 ISBN 0595127711
[Bearbeiten] Skeptische Werke
- Paul C. Pappas: Jesus' Tomb in India: The Debate on His Death and Resurrection, Asian Humanities Press (September 1, 1991), ISBN 0895819465 (schlussfolgert, dass Yuz Asaf nicht Jesus war).
- Hugh Schonfield: The Essene Odyssey, Element Books Ltd (1993), ISBN 0906540631 (argumentiert, dass Yuz Asaf ein essäischer Lehrer, jedoch nicht Jesus, war).
- Landmann Salcia: Jesus starb nicht in Kaschmir: ohne Kreuzestod kein Christentum, München: Herbig 1996, ISBN 3-7766-1963-5 Pp.
[Bearbeiten] Fiktionale und fiktive Werke
- Richard G. Patton: The Autobiography of Jesus of Nazareth and the Missing Years ISBN 0968243703
- Maury Lee: Jesus of India ISBN 0738835668
[Bearbeiten] Weblinks
- Tomb of Jesus Organisation
- Jesus in the East The Fortean Times (Engl.)
- Report on an American researcher (Engl.)
- Muslim Opposition (Engl.)
- The Lost Tribes (Engl.)