Zeche Graf Schwerin
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Die Zeche Graf Schwerin war ein Steinkohlen-Bergwerk in Castrop-Rauxel.
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[Bearbeiten] Geschichte
[Bearbeiten] 1872 - 1900
In den Jahren 1857 und 1858 wurden mehrere Grubenfelder unter dem Namen Novaesium an Schürfgesellschaften aus Neuss (lat. Novaesium) verliehen. Der Grubenfeldbesitz erstreckte sich an der östlichen Stadtgrenze der heutigen Stadt Castrop-Rauxel nach Dortmund, im Bereich der Orte Frohlinde, Westrich, Oestrich und Merklinde.
1872 wurde die Gewerkschaft der Zeche "Graf Schwerin" gegründet. Ob die Namensnennung nach dem Generalfeldmarschall Graf Schwerin oder dem preußischen Staatsminister gleichen Namens erfolgte, kann nicht zweifelsfrei festgestellt werden.
1872 bis 1875 wurde Schacht 1 abgeteuft. Er wurde mit einem Malakowturm ausgestattet und ging zunächst in Eigenbedarfsförderung. Ab 1878 wurde der vollständige Förderbetrieb aufgenommen. Die in Schachtnähe entstehenden Werkskolonien bildeten den Grundstock für den heutigen Stadtteil Schwerin.
Die Zeche hatte in der Anfangszeit mit starken Wasserzuflüssen zu kämpfen. Teilweise gingen ganze Abbaubetriebspunkte zeitweise unter Wasser und mussten kostenintensiv "gesümpft" (freigepumpt) werden. 1880 musste die Förderung zeitweise ausgesetzt werden. Unter erheblichen Kapitalzuschüssen der Gewerken (der Anteilseigner der bergrechtlichen Gewerkschaft) mussten erneut umfangreiche Sümpfungsmaßnahmen ergriffen werden.
1884 war die Wasserproblematik so weit behoben, dass die Förderung wieder voll aufgenommen werden konnte. 1887 wurde neben Schacht 1 eine Kokerei in Betrieb genommen. Zur Verbesserung der Wetterführung wurde 1891 neben Schacht 1 der Schacht 2 abgeteuft. Dieser wurde zunächst mit einem kleineren Fördergerüst ausgestattet.
Gleichzeitig trat die Gewerkschaft "Graf Schwerin" in das Rheinisch-Westfälische Kohlensyndikat (RWKS) ein. Dieses Verkaufskartell koordinierte Förderung und Absatz der verschiedenen bergbaubetreibenden Gesellschaften.
[Bearbeiten] 1900 - 1961
1903 bis 1906 wurde in Dingen der Schacht "Graf Schwerin" 3 niedergebracht, der ab 1908 auch als Förderschacht betrieben wurde. Für die Verwertung der auf Schacht 3 geförderten Kohle wurde auf "Graf Schwerin" 1/2 eine weitere Kokerei in Betrieb genommen. Der Transport der auf "Graf Schwerin" 3 geförderten Kohlen erfolgte über eine Drahtseilbahn.
Der neben Schacht 3 geplante Schacht 4 wurde zunächst gestundet.
1919 übernahm die Bergbau-AG Lothringen die Kuxenmehrheit der Gewerkschaft "Graf Schwerin". Im Rahmen der nun folgenden wirtschaftlich turbulenten Jahre musste die Förderung auf Schacht 3 zeitweise eingestellt werden.
1932 wurde auf dem Höhepunkt der Weltwirtschaftskrise die generelle Stillegung von Schacht 3 sowie der älteren Kokerei verfügt. Die Schachtanlage 1/2 wurde durch Feierschichtbetrieb aufrechterhalten.
Mit den sich veränderten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in den späten 1930er Jahren übernahm die Bergbau-AG "Lothringen" die Zeche "Graf Schwerin" komplett und baute sie großtechnisch aus. Über Schacht 1 und 2 wurden große vollwandige Strebengerüste errichtet.
1938 wurde die Schachtanlage 3 ebenfalls wieder in Förderung genommen. Bis 1940 wurde neben Schacht 3 der Schacht 4 als zusätzlicher Wetterschacht geteuft und in Betrieb genommen.
Die Förderung erreichte zeitweise 940.000 Tonnen Kohle jährlich.
Im Verlauf des Luftkrieges wurde die Kokerei bei Schacht 1/2 stark beschädigt und musste 1945 den Betrieb einstellen. Nach erfolgten Wiederaufbauarbeiten ging auch die Kokerei 1948 wieder vollständig in Betrieb.
Im Rahmen der einsetzenden Kohlekrise begann die Bergbau-AG "Lothringen" mit der Rationalisierung und Zusammenfassung ihrer Förderschachtanlagen.
1960 erfolgte die Außerbetriebnahme der Aufbereitungsanlagen von "Graf Schwerin" 1/2 und 3/4. Die Kohlen wurden fortan übertägig zur ebenfalls der Bergbau-AG "Lothringen" zugehörigen Zeche Lothringen in Bochum-Gerthe geführt und dort verarbeitet.
Ab 1961 firmierten die beiden Zechen unter dem Namen Verbundbergwerk Lothringen/Graf Schwerin.
[Bearbeiten] Stillegung
Auf dem Höhepunkt der Kohlekrise in der zweiten Hälfte der 1960er Jahre begann die Bergbau-AG "Lothringen", sich komplett aus dem Steinkohlenbergbau zurückzuziehen. Die Zechen wurden größtenteils an den Eschweiler Bergwerks-Verein (EBV) verkauft. Dieser führte die Zechen nun fort oder legte sie still, wenn die Restlebensdauer nicht mehr ausreichend erschien.
1967 wurde das Verbundbergwerk "Lothringen/Graf Schwerin" stillgelegt. Ein Teil des Grubenfeldes kam an die Zeche Erin, die ebenfalls durch den EBV aufgekauft worden war.
Die Schächte wurden verfüllt und die Tagesanlagen abgebrochen. Die Kokerei bei "Graf Schwerin" 1/2 wurde noch bis 1975 betrieben.
[Bearbeiten] Heutiger Zustand
Beide Zechengelände wurden in den Folgejahren für gewerbliche Nutzung überbaut. Teilweise sind auf dem Gelände der Schachtanlage 1/2 noch Gebäude der Zeche erkennbar.
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Adolf | Anna | Atsch | Aue | Birkengang | Centrum | Christine | Emil Mayrisch | Erin | Gouley | Graf Schwerin | Ichenberg | Lothringen | Mariagrube | Propstei | Reserve | Sophia-Jacoba | Westfalen