Zugspitze
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Zugspitze | |
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Das Zugspitzmassiv von Westen aus (Lermoos) gesehen. Der Zugspitzgipfel (ganz links) wird von den Gebäuden auf dem Gipfelplateau verdeckt |
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Höhe | 2.962,06 m ü. NHN |
Lage | Grenze Grainau (Deutschland) / Ehrwald (Österreich) |
Gebirge | Wettersteingebirge, Alpen |
Geografische Lage | Koordinaten: 47° 25′ N, 10° 59′ O47° 25′ N, 10° 59′ O |
Erstbesteigung | Mitte des 18. Jhds. |
Normalweg | Durch das Reintal zur Knorrhütte und weiter über das Platt zum Gipfel |
Besonderheiten | höchster Berg Deutschlands |
Die Zugspitze ist mit 2.962 m ü. NHN der höchste Berg Deutschlands.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Lage und Umgebung
Die Zugspitze gehört zum Wettersteingebirge in den Nördlichen Kalkalpen und ist Grenzberg zwischen Deutschland und Österreich. Ihren Namen erhielt die Zugspitze durch die vielen Lawinenzüge (Lawinenstriche) an den Steilhängen des Nord-Fußes.
Die Zugspitze ist der Hauptgipfel des Zugspitzmassivs, zu dem auch die übrigen, das Zugspitzplatt umrahmenden Gipfel (Schneefernerkopf, Wetterspitzen) bis hin zum Gatterl (2023 m) gezählt werden. Am Zugspitzmassiv treffen der Wetterstein-Hauptkamm (Grenze zwischen Österreich und Deutschland), der Blassenkamm und der Waxensteinkamm zusammen. Im Massiv befinden sich zwei der wenigen deutschen Gletscher, der Schneeferner und der Höllentalferner. Auf dem Zugspitzplateau, Zugspitzplatt genannt – ein sich sanft abdachendes Karrenfeld oberhalb des Reintals, gut 350 Höhenmeter unterhalb des Gipfels – findet sich Deutschlands höchstes und einziges Gletscher-Skigebiet.
Der Gipfel beherbergt das Münchner Haus, eine berühmte Alpenvereinshütte, und seit mehr als hundert Jahren eine meteorologische Station, die unter anderem im Rahmen des GAW-Programms klimarelevante Daten erfasst.
Durch die starke Überbauung des Gipfels ist die ursprüngliche Struktur kaum mehr erkennbar. Der gegenüber dem Ostgipfel um einen Meter höhere Westgipfel, hinter dem Münchner Haus gelegen (auf dem Bild „Zugspitzgipfel um 1900“ durch eine Signalstange gekennzeichnet), wurde im Zweiten Weltkrieg weggesprengt. Der Mittelgipfel fiel 1931 dem Bau der Seilbahn vom Schneefernerhaus zum Gipfel zum Opfer. Identifizierbar ist noch der Ostgipfel mit dem goldenen Gipfelkreuz.
Auf dem Zugspitzplatt steht im „Sonn-Alpin“ Deutschlands höchstgelegene Postfiliale. Die Zugspitze gehört zum Zustellstützpunkt (ZSP) 82475 Garmisch-Partenkirchen.
[Bearbeiten] Bergbahnen
Der Gipfel ist mit der Eibsee-Seilbahn, der Bayerischen Zugspitzbahn (Zahnradbahn) oder der Tiroler Zugspitzbahn erreichbar.
Die Bayerische Zugspitzbahn ist eine meterspurige Zahnradbahn in Deutschland und führt von Garmisch-Partenkirchen hinauf auf die Zugspitze. Sie wurde in den Jahren 1928–1930 erbaut. Die Bahn wird betrieben von der Bayerischen Zugspitzbahn Bergbahn AG. Diese befindet sich mehrheitlich im Besitz der Gemeindewerke Garmisch-Partenkirchen.
Auf die Zugspitze führen vom Tal aus auch zwei Luftseilbahnen, und zwar die 1962 von der Firma Heckel gebaute 4450 Meter lange Seilbahn vom Eibsee zum Zugspitzgipfel (die mit einer Höhe von 85 Metern die höchste Seilbahnstütze Deutschlands aufweist), sowie die 1989–1991 erbaute zweite Tiroler Zugspitzbahn von Ehrwald zum Zugspitzgipfel (Nachfolgerin der 1926 erbauten Bahn).
Die 1992 erbaute 995 m lange Gletscher-Seilbahn verbindet Zugspitzplatt (Sonn-Alpin) und Zugspitzgipfel und ermöglicht so eine Rundreise mit Zahnradbahn und Luftseilbahn.
Die 1950 erbaute und 1965 nach einem Lawinenschaden wiederaufgebaute 230 m lange Hangbahn, die das Zugspitzplatt mit dem zur damaligen Zeit als Hotel genutzten Schneefernerhaus verbindet, wird heute nur noch für betriebliche Fahrten zwischen Zugspitzplatt und Umweltforschungsstation Schneefernerhaus eingesetzt.
Die 1930–1931 von der Firma Bleichert-Zuegg gebaute 735 Meter lange Luftseilbahn zwischen dem Schneefernerhaus und dem Zugspitzgipfel wurde nach der Schließung des Schneefernerhauses für den Tourismus 1992 abgebaut.
[Bearbeiten] Geschichte
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Die Zugspitze wurde erstmals 1590 namentlich erwähnt. In einer Beschreibung der Grenze zwischen der Grafschaft Werdenfels und Österreich heißt es, dass selbige „von dem Zugspiz und über dem Derle in Derlers Kopf, folgendts grad durch in die Loisachbrüg“ verlaufe. Selbst 200 Jahre später war der Name noch so unbekannt, dass er im 1796 erschienenen „Reise-Atlas von Baiern“ nicht erwähnt wurde. Die Einheimischen lebten von der Viehzucht und vom Holzhandel, das hohe Zugspitzmassiv spielte weder wirtschaftlich noch touristisch eine Rolle.
Im 19. Jahrhundert erwachte schließlich das Interesse an einer Erschließung des Massivs. Am 7. August 1807 startete die erste dokumentierte Expedition von Partenkirchen aus in Richtung Zugspitze: François Gabriel Graf von Bray, Präsident der Regensburger Botanischen Gesellschaft, der Botaniker Kaspar Graf von Sternberg, Professor Charles François Duval, Generalmajor Reinhard Friedrich Freiherr von Werneck und zwölf Einheimische als Führer und Träger. Ziel der Expedition war es, den Verlauf sowie die Temperatur-Entwicklung der Partnach bis zu ihrer Quelle am westlichen Ende des Reintals zu erforschen, sowie die Botanik der Region zu erkunden. In Graf Brays Bericht der Expedition wird jedoch die Zugspitze, welche die Mannschaft in knapp vier Kilometern Entfernung gesehen haben muss, mit keinem Wort erwähnt.
[Bearbeiten] Erstbesteigung
Der Leutnant Josef Naus bestieg im Auftrag des Königlich Bairischen Topographischen Bureaus zusammen mit dem Messgehilfen Maier und dem Bergführer Joh. Georg Deutschl am 27. August 1820 die Zugspitze. Damit gilt er als erster namentlich bekannter Besteiger des Westgipfels der Zugspitze. Eine frühere Besteigung durch Einheimische ist jedoch aufgrund von historischem Kartenmaterial aus der Zeit um 1770, in dem ein Weg zum Gipfel („ybers blath ufn Zugspitz“) eingezeichnet ist, wahrscheinlich [1].
Am 7. Januar 1882 fand die erste Winterbesteigung durch F. Kilger, H. und J. Zametzer und H. Schwaiger statt.
[Bearbeiten] Meteorologische Hochstation
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Im Herbst 1898 begann Kommerzienrat Adolf Wenz mit der Planung für ein meteorologisches Observatorium auf der Zugspitze. Das Observatorium war das Ergebnis vorangegangener Gespräche der Meteorologischen Zentralanstalt in München und des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins (DuÖAV). Mit dem Bau wurde 1899 begonnen. Am 19. Juli 1900 wurde das Observatorium an die königliche Staatsregierung übergeben. Der Meteorologe, Bergsteiger und spätere Antarktisforscher Josef Enzensperger überwinterte 1900 als erster Beobachter auf der neuen Wetterstation.
Mit einer kurzen Unterbrechung nach Kriegsende 1945 finden seit dieser Zeit permanente, bemannte Wetterbeobachtungen auf der Zugspitze statt. Die bemannte Station wird heute vom DWD betrieben. Daneben betreibt Österreich eine automatische, unbemannte Wetterstation.
[Bearbeiten] Gipfelbesteigung
Steige auf die Zugspitze führen von Grainau durch das Höllental, von Partenkirchen durch die Partnachklamm mit Anschluss in das Reintal und von Ehrwald auf der Tiroler Seite über die Westflanke.
Die einfachste Route ist der Weg durch die Partnachklamm und das Reintal zum Zugspitzplatt und weiter auf den Gipfel (kurze versicherte Passagen im Gipfelbereich). Auf diesem Weg bieten die Bockhütte, die Reintalangerhütte und die Knorrhütte Rastmöglichkeiten. Je nach Kondition sind acht bis zehn Stunden einzuplanen.
Ein wesentlich anspruchsvollerer Weg führt vom zu Grainau gehörenden Hammersbach durch die Höllentalklamm zur Höllentalangerhütte, dann weiter bis zum Talschluss, hier muss man über die „Leiter“ und das „Brett“, einen Abschnitt mit Eisenleitern und Eisenstiften, der Trittsicherheit und Schwindelfreiheit verlangt. Danach geht es über den Höllentalferner und weiter auf einem versicherten Klettersteig über die Irmerscharte auf die Zugspitze. Man muss mit einer Gesamtzeit von sieben bis acht Stunden rechnen, wobei eine Übernachtung in der Höllentalangerhütte zu empfehlen ist.
Auf beiden Wegen sind bis zum Gipfel der Zugspitze 2.200 Höhenmeter zu überwinden, somit ist der Aufstieg auch für Trainierte eine Herausforderung.
Von Ehrwald aus gibt es zwei Varianten: über den Georg-Jäger-Steig zur Wiener-Neustädter-Hütte am Rand des österreichischen Schneekars. Dann über einen mäßig schwierigen Klettersteig, der an einem Naturstollen („Stopselzieher“) beginnt, an der aufgelassenen Bergstation der ersten Tiroler Zugspitzbahn vorbei zum Kamm, schließlich zum Gipfel. Diese Variante ist der kürzeste Zustieg überhaupt. Oder von Ehrwald über Ehrwalder Alm und Hochfeldernjoch zum „Gatterl“, über den Plattsteig zur Knorrhütte und weiter über das Zugspitzplatt zum Gipfel.
Eine bergsteigerische Herausforderung ist die Überschreitung des Jubiläumsgrats von der Alpspitze zur Zugspitze. Hierbei handelt es sich nicht um einen Klettersteig sondern um eine hochalpine Gratüberschreitung, bei der Kletterstellen im III. Grad ungesichert zu bewältigen sind. Dem nicht geübten Kletterer ist hiervon dringend abzuraten.
Die Zugspitze ist für ihre Gewitter berüchtigt, was bei der Planung einer Tour beachtet werden sollte.
[Bearbeiten] Exakte Höhe
Lange Zeit schwankte die angegebene Höhe der Zugspitze zwischen 2.960 und 2.970 Metern. Der Wert 2.962,06 m ü. NHN ergibt sich aus den neuesten Messungen und wurde vom Bayerischen Landesamt für Vermessung und Geoinformation bestätigt. Aus diesem Grund wird auch die Lounge des neuen Cafes auf der Zugspitze „2962“ heißen.
Von Österreich aus betrachtet ist die Zugspitze genau 27 cm höher als von Deutschland aus betrachtet, da in Österreich nach dem Triester Pegel, in der Bundesrepublik jedoch nach dem Amsterdamer Pegel gemessen wird.
[Bearbeiten] Besondere Ereignisse
Seit 1953 findet jedes Jahr am 2. Sonntag im September zum Gedenken an alle Bergtouristen und verunfallten Polizisten die sog. Gatterlmesse statt.
[Bearbeiten] Quellen
[Bearbeiten] Literatur
- Hiebeler, Toni: Zugspitze – Von der Erstbesteigung bis heute; Mosaik Verlag, München; 1979; ISBN 3-570-00651-4
- Schott, Heinrich: Die Zugspitze. Gipfel der Technik, Triumphe und Tragödien.; Süddt. Verlag, München; 1987; ISBN 3799163387
- Dauer, Tom: Die Zugspitze: Menschen – Massen – Mythen. Bruckmann Verlag, München, 2000; nur noch antiquarisch erhältlich, aktualisierte Neuauflage Frühjahr 2007
- Wehrle, Charly: Das Reintal – Der alte Weg zur Zugspitze; Panico Alpinverlag, Köngen (Deutschland); 2002; ISBN 3-936740-01-1
- Ulrich Doenike: Auf die Zugspitze. Ein Berg wird bezwungen. In: P.M. History 02/2004
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Zugspitze – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
- Homepage der Bayerischen Zugspitzbahn
- Homepage der Tiroler Zugspitzbahn
- Jubiläumsgrat Zugspitze – mit Fotos, Topo und GPS-Track Analyse
- Jubiläumsgrat Zugspitze
- Höllental Klettersteig auf die Zugspitze
- Zugspitze bei Steinmandl.de
- Zugspitze bei bergzeit.de
- Bilder einer Wanderung über das Reintal
- Jubiläumsgrat – eine Winterbegehung
- Wanderung durch das Reintal über die Knorrhütte zur Zugspitze