Adolf Grimme
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Adolf Grimme (* 31. Dezember 1889 in Goslar; † 27. August 1963 in Degerndorf am Inn) war ein sozialdemokratischer deutscher Kulturpolitiker in der Spätphase der Weimarer Republik und der frühen Bundesrepublik.
[Bearbeiten] Leben
Adolf Grimme studierte Philosophie und Germanistik in Halle, München und Göttingen und engagierte sich in dieser Zeit unter anderem in der Freistudentenbewegung. Nach dem Staatsexamen 1924 trat er in den Schuldienst ein, war zunächst Oberstudienrat in Hannover, ab 1925 Oberschulrat in Magdeburg. 1928 wurde er Ministerialrat im preußischen Kultusministerium, ein Jahr später Vizepräsident des Provinzialschulkollegiums von Berlin und der Mark Brandenburg. Ab 1930 amtierte er schließlich in der Nachfolge Carl Heinrich Beckers als letzter Kultusminister einer demokratisch gewählten Staatsregierung in Preußen, die 1932 im sogenannten "Preußenschlag" abgesetzt wurde.
Grimme gehörte außerdem den religiösen Sozialisten an und wurde 1942 wegen seiner Verbindungen zum Widerstand der sogenannten Roten Kapelle von der Gestapo verhaftet und saß bis 1945 eine Zuchthausstrafe wegen Nichtanzeige eines versuchten Hochverrats ab. Seine aktive Beteiligung am Widerstand als Verfasser mehrerer Flugblätter, die in Umlauf gebracht wurden, blieb unentdeckt, was ihm das Leben rettete.
Am 15. September 1945 erstattete Grimme Anzeige gegen den NS-Richter Manfred Roeder wegen Beteiligung an den Urteilen gegen 49 Mitglieder der Roten Kapelle sowie Dietrich Bonhoeffer, Hans von Dohnanyi u.v.a.. Das Verfahren wurde jedoch - sehr umstritten - eingestellt.
In der Nachkriegszeit war Grimme bis 1948 der erste Kultusminister des Landes Niedersachsen, bevor er am 15. November 1948 zum ersten Generaldirektor des Nordwestdeutschen Rundfunks (NWDR) ernannt wurde. 1955 ging er im Alter von 66 Jahren in Pension. Sein Grab befindet sich auf dem Stadtfriedhof Engesohde in Hannover.
[Bearbeiten] Grimme-Preis und -Institut
Nach Adolf Grimme wurde der Fernsehpreis Adolf-Grimme-Preis des Deutschen Volkshochschul-Verbands benannt, der 1964 zum ersten Mal in Marl vergeben wurde. 1973 wurde das nach ihm benannte Medieninstitut in Marl gegründet, das seit 1977 jährlich die Adolf-Grimme-Preis-Verleihung organisiert und durchführt. Seit 2001 vergibt das Adolf-Grimme-Institut außerdem den Grimme Online Award in verschiedenen Kategorien der Neuen Medien.
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Adolf Grimme im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Adolf Grimme | Hinrich Wilhelm Kopf | Richard Voigt | Leonhard Schlüter | Heinrich Hellwege | Richard Tantzen | Richard Langeheine | Richard Voigt | Hans Mühlenfeld | Richard Langeheine | Peter von Oertzen | Ernst Gottfried Mahrenholz | Werner Remmers | Egbert Möcklinghoff | Georg-Berndt Oschatz | Wolfgang Knies | Horst Horrmann | Rolf Wernstedt | Renate Jürgens-Pieper | Bernd Busemann
Personendaten | |
---|---|
NAME | Grimme, Adolf |
KURZBESCHREIBUNG | Politiker |
GEBURTSDATUM | 31. Dezember 1889 |
GEBURTSORT | Goslar, Deutschland |
STERBEDATUM | 27. August 1963 |
STERBEORT | Degerndorf, Deutschland |