Alsergrund
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IX. Wiener Gemeindebezirk | |
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Wappen | Karte |
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Name: | Alsergrund |
Fläche: | 2,99 km² |
Einwohner: | 37.108 (Volkszählung 2001) |
Bevölkerungsdichte: | 12.411 Einwohner je km² |
Postleitzahl: | A-1090 |
Adresse des Bezirksamtes: |
Wilhelm-Exner-Gasse 5 A-1090 Wien |
Offizielle Website: | www.wien.gv.at/alsergrund |
E-Mail-Adresse: | post@b09.magwien.gv.at |
Politik | |
Bezirksvorsteherin: | Martina Malyar (SPÖ) |
Bezirksvertretung (40 Bezirksräte) |
SPÖ 14, Grüne 12 ÖVP 11, FPÖ 3 |
Karte: Alsergrund mit Bezirksteilen | |
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Der Alsergrund ist der 9. Wiener Gemeindebezirk und liegt innerhalb des ehemaligen Linienwalls (= heutiger Gürtel).
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geographie
Der 9. Bezirk liegt nördlich der Inneren Stadt. Da sich hier früher Donauarme befanden, gibt es etliche Geländekanten.
[Bearbeiten] Geschichte
Hauptartikel: Geschichte des Alsergrunds
[Bearbeiten] Römerzeit und Frühmittelalter
Die frühsten Ausgrabungen im Alsergrund stammen aus der Römerzeit, als der Limes durch den Bezirk führte. Zu den erhaltenen Überresten dieser Zeit zählen Reste der Straße, Grundmauern eines Limesturmes, Überreste der Lagervorstadt sowie einige Votivsteine und Altäre.
Erste Besiedelungen erfolgten um das Jahr 800 durch bayrische Kolonisten, die mit St. Johann an der Als eine von mehreren stützpunktartig angelegten Kirchensiedlungen entlang des Limes gründeten. Ein weiterer früher Besiedelungspunkt befand sich im heutigen Bezirksteil Michelbeuern, wo ein Hof der Benediktinerabtei St. Michael zu Beuern erstmals 1072 urkundlich genannt wurde.
[Bearbeiten] Der Alsergrund im Hoch- und Spätmittelalter
Um St. Johann an der Als entwickelte sich im Hochmittelalter eine erste Siedlung (Siechenals), die über ein Hospital und eine Kirche auf einem Hügel, rechts der Als, verfügte. 1158 überantwortete Heinrich der II. Jasomirgott dem Schottenstift den Grundbesitz und das Pfarrrecht des Gebiezes zwischen dem Tiefen Graben, der Kirche St. Johann und der Als bis zur Mündung in die Donau. Wichtigste Einnahmequelle des Gebietes war der Weinbau am sogenannten "Schottenpoint". Auch am heutigen Donaukanal entwickelte sich ein kleines Fischerdorf, dessen Kirche 1255 als St. Johann im Werd erstmals genannt wurde. Am Schottenpoint ist des weiteren 1239 das Maria-Magdalen-Kloster belegt, in nächster Nähe befand sich der Neuburgerhof (Klosterneuburger Hof) des Stifts Klosterneuburg. Neben dem Weinbau wurde auch Löss abgebaut und Ziegel erzeugt. Einer der Öfen löste 1276 einen Großbrand aus, der neben dem Fischerdorf auch die Stadt Wien vernichtete. Nur 150 Häuser der Stadt blieben verschont. Das Fischerdorf wurde in der Folge wiederaufgebaut, befand sich im 13. und 14. Jahrhundert in ständig wechelndem Besitz verschiedener Klöster. Die sogenannte Fischervorstadt verfügte jedoch immerhin über eine eigene Pfarrkirche. Die Bewohner lebten vor allem vom Fischfang. 1477 und 1485 war das heutige Bezirksgebiet vom Ungarnkönig Matthias Corvinus besetzt, der die Stadt Wien belagerte. 1486 konnte Matthias Corvinus schließlich in Wien einziehen.
[Bearbeiten] Politik
BezirksvorsteherInnen seit 1945 | |
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Heinrich Hart (KPÖ) | 4/1945-1946 |
Johann Rajnoha (SPÖ) | 1946-1950 |
Rudolf Wohlmuth (ÖVP) | 1950-1954 |
Johann Rajnoha (SPÖ) | 1954-1959 |
Roman Köchl (ÖVP) | 1959-2/1964 |
Franz Bauer (ÖVP) | 3/1964-11/1964 |
Roman Köchl (ÖVP) | 11/1964-1969 |
Karl Schmiedbauer (SPÖ) | 1969-1978 |
Wolfgang Schmied (ÖVP) | 1978-1991 |
Johann Benke (SPÖ) | 1991-2003 |
Martina Malyar (SPÖ) | 2003- |
[Bearbeiten] Städtepartnerschaften
- Takarazuka (Japan) seit 1994
- Dongcheng in Peking, (China)
[Bearbeiten] Bildung
Die meisten Institute der Universität Wien befinden sich hier. Diese wurden durch die Übernahme des alten AKH durch die Universität und die Einrichtung eines Campus sogar noch mehr. Die Wirtschaftsuniversität Wien und die Medizinische Universität Wien befinden sich ebenfalls im 9. Bezirk, wie auch das Lycée Français de Vienne.
[Bearbeiten] Gesundheitswesen
Durch das in der südlichen Hälfte des Bezirks gelegene Allgemeine Krankenhaus beherbergt der 9. Bezirk seit jeher ein Zentrum des Wiener Gesundheitswesens. Schon um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert ließen sich viele Ärzte in der Nähe des Krankenhauses nieder, sodass die benachbarten Gebiete des Alsergrundes und der Josefstadt als Ärzteviertel bekannt wurden. In unmittelbarer Nähe des neuen AKHs befinden sich außerdem die privaten Krankenanstalten Goldenes Kreuz und Wiener Privatklink; bis in die 1990er Jahre bestand hier auch die städtische Allgemeine Poliklinik. Wenige Häuserblöcke weiter liegt das St. Anna Kinderspital.
Im Nordteil des Bezirks und abseits des Ärzteviertels liegen das Sanatorium Hera, das Evangelische Krankenhaus sowie das Pflegeheim Pramergasse der Caritas Socialis.
[Bearbeiten] Verkehr
Der 9. Bezirk wird im Osten und Westen von Hauptstraßen und U-Bahnen begrenzt. Hier befindet sich auch der Franz-Josefs-Bahnhof, der heute allerdings nur noch geringe Bedeutung hat.
[Bearbeiten] Persönlichkeiten
- Heimito von Doderer
- Sigmund Freud
- Erich Fried
- Leo Perutz
- Arthur Schnitzler
- Franz Schubert
- Julius Tandler
- Franz Löblich
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten
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- Josephinum
- Wiener Votivkirche
- Sigmund-Freud-Museum
- Palais Liechtenstein
- Palais Clam-Gallas
- Volksoper
- Strudlhofstiege (bekannt durch Heimito von Doderers gleichnamigen Roman)
- Franz Schuberts Geburtshaus in der Nußdorfer Str. 54 (heute Gedenkstätte)
- Lichtentaler Pfarrkirche
- Müllverbrennungsanlage Spittelau (gestaltet von Friedensreich Hundertwasser)
[Bearbeiten] Kultur
[Bearbeiten] Theater & Oper
- Der Bogen
- Experiment - Theater am Liechtenwerd
- the Fundus - Kellertheater
- International Theatre Vienna
- Ringtheater (1874-1881)
- Schauspielhaus Wien
- Studio Molière (Wien)
- Theater am Alsergrund
- Theater-Center-Forum
- Volksoper
- Werkstätten- und Kulturhaus
[Bearbeiten] Museen
[Bearbeiten] Siehe auch
Wiktionary: Alsergrund – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme und Übersetzungen |
[Bearbeiten] Literatur
- Wolf, Alfred: Alsergrund. Bezirk der Dichter und Denker. Wien 1993
- Wolf, Alfred: Alsergrund-Chronik. Von der Römerzeit bis zum Ende der Monarchie. Wien 1981
[Bearbeiten] Weblinks
Alservorstadt | Althangrund | Himmelpfortgrund | Lichtental | Michelbeuern | Roßau | Thurygrund
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Koordinaten: 48° 13' 31" N, 16° 21' 25" O