Mariahilf
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VI. Wiener Gemeindebezirk | |
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Wappen | Karte |
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Name: | Mariahilf |
Fläche: | 1,48 km² |
Einwohner: | 27,867 (Volkszählung 2001) |
Bevölkerungsdichte: | 18.829 Einwohner je km² |
Postleitzahl: | A-1060 |
Adresse des Bezirksamtes: |
Amerlingstraße 11 A-1060 Wien |
Offizielle Website: | www.wien.gv.at/mariahilf |
E-Mail-Adresse: | post@b06.magwien.gv.at |
Politik | |
Bezirksvorsteherin: | Renate Kaufmann (SPÖ) |
Bezirksvertretung (40 Bezirksräte) |
SPÖ 15, Grüne 12, ÖVP 10, FPÖ 3 |
Mariahilf ist der 6. Wiener Gemeindebezirk und liegt innerhalb des ehemaligen Linienwalls (= heutiger Gürtel). Der Bezirk entstand 1850 aus fünf ehemaligen Vorstädten als 5. Bezirk, wurde 1861 aufgrund der Teilung Wiedens zum 6. Bezirk und besteht seit 1862 nach Gebietsabtretungen an Neubau in seiner heutigen Größe.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geographie
Mariahilf wird im Norden von der Mariahilfer Straße, im Osten vom Getreidemarkt, im Süden vom Wiental, im Westen vom Gürtel eingegrenzt und befindet sich westlich der Inneren Stadt.
Das Gelände fällt einerseits zum Wienfluss und andererseits zur Inneren Stadt hin deutlich ab; der Höhenunterschied zwischen Mariahilfer Straße und Wienzeile beträgt fast 30 m, sodass Mariahilf neben dem Alsergrund eine der steilsten Topographien der inneren Bezirke aufweist. Zur Überbrückung der Höhenunterschiede wurden mehrere Stiegenanlagen errichtet.
[Bearbeiten] Geschichte
Um das Jahr 1000 herum entstanden erste Siedlungen entlang der Römerstraßen. 1428 wurde erstmals der Name Im Schöff erwähnt. Dieser Name ging verloren, als in einer Kapelle des Friedhofs die Kopie eines Passauer Sakralgemäldes aufgestellt wurde, die als Mariahilf bekannt war. Eine intensivere Bautätigkeit setzte dort aber erst nach der 2. Türkenbelagerung 1683 ein. Einen besonderen Aufschwung nahm die Gegend, weil sich hier die Straße nach Schönbrunn befindet.
Gumpendorf wurde erstmals 1130 genannt und entwickelte sich aus einem römischen Wachturm. Es unterstand vielen verschiedenen Grundherren und wurde 1798 an die Gemeinde Wien verkauft.
Magdalenengrund hieß ursprünglich Im Saugraben an der Wien auf der Gstätten und bestand nur aus Weingärten. 1698 wurden Gründe zur Verbauung freigegeben.
Die Laimgrube ist wahrscheinlich der älteste Teil Mariahilfs. Sie wurde 1291 erstmals erwähnt, existiert aber schon seit dem 11. Jahrhundert. Sie hat ihren Namen von den Lehmböden, die zur Ziegelgewinnung dienten.
Windmühle entstand auf einem geistlichen Grund, wobei das Kloster von verschieden Orden verwendet wurde. 1529 wurde es während der 1. Türkenbelagerung zerstört. Kaiser Ferdinand I. übertrug den Grund an Johann Francolin unter der Bedingung, hier Windmühlen aufzustellen. Er ließ aber nur eine bauen.
Die fünf Vorstädte Gumpendorf, Mariahilf, Windmühle, Magdalenengrund und Laimgrube wurden am 6. März 1850 als 5. Bezirk Mariahilf eingemeindet. Durch die Teilung Wiedens ab 1861 6. Bezirk. 1862 wurden die Teile nördlich der Mariahilfer Straße an den 7. Bezirk Neubau abgetreten.
[Bearbeiten] Politik
[Bearbeiten] Bezirksvorstehung
Bezirksvorsteher/innen seit 1945 | |
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Dr. Leder (unbekannt) | 4/1945 |
Franz Löwner (SPÖ) | 4/1945–1946 |
Karl Bittner (ÖVP) | 1946–1954 |
Rudolf Krammer (ÖVP) | 1954–1969 |
Hubert Feilnreiter (SPÖ) | 1969–1977 |
Werner Jank (SPÖ) | 1977–1978 |
Franz Blauensteiner (ÖVP) | 1978–1984 |
Kurt Pint (ÖVP) | 1984–1997 |
Erich Achleitner (ÖVP) | 1997–2001 |
Renate Kaufmann (SPÖ) | 2001– |
[Bearbeiten] Wappen
Das Bezirkswappen repräsentiert die fünf ehemals selbständigen Gemeinden, aus denen der Bezirk 1850 gebildet wurde. Der Herzschild steht für den Bezirksteil Mariahilf und zeigt ein braunes Schiff auf wogendem Meer mit silbernem Segel. Am Heck weht eine Fahne mit dem Doppeladler. Auf dem Schiff steht Don Juan de Austria in goldener Rüstung, der seinen Sieg über die Türken in der Seeschlacht von Lepanto der Hilfe der Heiligen Maria verdanken soll. Der linke, obere Wappenteil repräsentiert den Bezirksteil Laimgrube. Er zeigt den Heiligen Theobald in brauner Mönchkutte vor einem Altar mit Kruzifix, rechts steht eine Kirche. Das Wappen geht auf eine Kapelle zurück, die 1621 dem Heiligen Theobald geweiht wurde. Der rechte, obere Wappenteil steht für den Bezirksteil Windmühle. Er zeigt ebenfalls den Heiligen Theobald, hier auf silbernem Grund im Bischofsorant. Links von ihm steht ebenfalls eine rot gedeckte Kirche. Der linke, untere Wappenteil symbolisiert den Bezirksteil Magdalenengrund. Die Namensgeberin des Bezirksteils, die Heilige Maria Magdalena kniet vor silbernem Hintergrund unter dem Gekreuzigten zu ihrer Linken. Der rechte, untere Wappenteil steht schließlich für den Bezirksteil Gumpendorf. Er zeigt auf schwarzem Untergrund eine eingebogene, goldene Spitze mit drei Lilien in gelber und schwarzer Farbe. Es ist das Wappen der Familie Muschinger, die im 16. Jahrhundert die Herrschaft in Gumpendorf inne hatte.
[Bearbeiten] Bildung
In Mariahilf befindet sich neben dem Franz Schubert Konservatorium für Musik und darstellende Kunst die Zentralberufsschule für die Zweige Elektrotechnik, Informationstechnik, Metall- und Glastechnik sowie für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik sowie das Institut für Höhere Studien. Des Weiteren befinden sich Hörsäle und andere Einrichtungen der Technischen Universität Wien im sechsten Bezirk.
[Bearbeiten] Persönlichkeiten
- Victor Adler
- Ludwig Anzengruber
- Otto Bauer
- Ludwig van Beethoven
- Fanny Elssler
- Joseph Haydn
- Franz Lehar
- Siegfried Marcus
- Karl Millöcker
- Ferdinand Raimund
- Emanuel Schikaneder
- August Siccard von Siccardsburg
- Michael Thonet
- Eduard van der Nüll
- Oskar Werner
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten
- Apollokino erstes Tonfilmkino Wiens
- Arik-Brauer-Haus
- Beethoven-Haus
- Fillgraderstiege, viertschönste Stiegenanlage Europas
- Flakturm mit dem Haus des Meeres
- Gustav-Adolf-Kirche
- Hauptfeuerwache Mariahilf
- Haydn-Haus mit Brahms-Gedenkraum
- Naschmarkt
- Raimundhof
- Raimundtheater
- Pfarrkirche Gumpendorf (St. Ägyd)
- Pfarrkirche Maria Hilf
- Rahlstiege
- Schulhofpassage
- Semperdepot
- Theater an der Wien mit Papageno-Tor
- Türkenkugel
- Wienzeilenhäuser von Otto Wagner
[Bearbeiten] Weblinks
- Mariahilf auf den Seiten von wien.at
- Bezirksmuseum Mariahilf
- AZ-Artikel über Mariahilf aus dem Jahr 1955
- Gumpendorferstraße virtuell
[Bearbeiten] Siehe auch
I. Innere Stadt | II. Leopoldstadt | III. Landstraße | IV. Wieden | V. Margareten | VI. Mariahilf | VII. Neubau | VIII. Josefstadt | IX. Alsergrund | X. Favoriten | XI. Simmering | XII. Meidling | XIII. Hietzing | XIV. Penzing | XV. Rudolfsheim-Fünfhaus | XVI. Ottakring | XVII. Hernals | XVIII. Währing | XIX. Döbling | XX. Brigittenau | XXI. Floridsdorf | XXII. Donaustadt | XXIII. Liesing
Koordinaten: 48° 11' 43" N, 16° 20' 59" O