Autonome Sozialistische Sowjetrepublik
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Als Autonome Sozialistische Sowjetrepublik (ASSR) wurde eine Gebietskörperschaft der Sowjetunion bezeichnet. Nach Artikel 82 der Verfassung der Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken war eine autonome Republik Bestandteil einer SSR (Sozialistische Sowjetrepublik).
Es gab zuletzt (1956-1991) 21 ASSRs, die den namengebenden Nationalitäten eine gewisse Autonomie verschaffen sollten. In den meisten Fällen stellte die Titularethnie jedoch nur eine Bevölkerungsminderheit dar.
Ein wesentlicher Unterschied zu den SSRs (Sozialistische Sowjetrepublik), den vollwertigen Unionsrepubliken, war die Anzahl der entsendeten Abgeordneten in den Unionssowjet: eine SSR entsendete 32, eine ASSR nur 11 Abgeordnete (ein Autonomes Gebiet fünf, ein autonomer Bezirk einen Abgeordneten). Obwohl es z.B. nur 1 Millionen Esten in der Sowjetunion gab, aber 6 Millionen Tataren (das sechstgrößte Volk der UdSSR nach Russen, Ukrainern, Weißrussen, Kasachen und Usbeken) war Estland SSR, Tatarstan aber nur ASSR, deren Abgeordnete zudem zur Hälfte Russen waren (der tatarische Bevölkerungsanteil in Tatarstan lag bis 1989 unter 50%). Selbst Karelien mit nur 650.000 Einwohnern war zwischenzeitlich SSR.
[Bearbeiten] Liste von ASSRs
Der Russischen Sozialistischen Sowjetrepublik gehörten nach der sowjetischen Verfassung vom 7. Oktober 1977 folgende ASSRs an:
- Baschkirische ASSR, Nachfolger: Baschkortostan
- Burjatische ASSR, Nachfolger: Burjatien
- Dagestanische ASSR, Nachfolger: Dagestan
- ASSR der Kabardiner und Balkaren, Nachfolger: Kabardino-Balkarien
- Kalmyckische ASSR, Nachfolger: Kalmückien
- Karelische ASSR, Nachfolger: Republik Karelien
- ASSR der Komi, Nachfolger: Republik Komi
- ASSR der Mari, Nachfolger: Mari El
- Mordwinische ASSR, Nachfolger: Mordwinien
- Nordossetische ASSR, Nachfolger: Nordossetien
- Tatarische ASSR, Nachfolger: Tatarstan
- Tuwinische ASSR, Nachfolger: Tuwa
- Udmurtische ASSR, Nachfolger: Udmurtien
- Jakutische ASSR, Nachfolger: Sacha
Der Usbekischen Sozialistischen Sowjetrepublik gehörte nur die Karakalpakische ASSR an. Der Georgischen Sozialistischen Sowjetrepublik gehörten die Abchasische ASSR und die Adscharische ASSR an. Der Aserbaidschanischen Sozialistischen Sowjetrepublik gehörte die ASSR Nachitschewan an, deren Nachfolger die Autonome Republik Nachitschewan innerhalb Aserbaidschans ist.
Ferner gab es die
- ASSR der Wolgadeutschen (ASSR Njemzew Powolschja)
- 19. Oktober 1918 (als sowjetische Arbeitskommune) bis 28. August 1941 - seit dem 6. Januar 1924 als ASSR
- Tschetscheno-Inguschische ASSR
- Nachfolger: Tschetschenien, Inguschetien
- Autonome sowjetische Gebirgsrepublik,
- 20. Januar 1921 bis Juli 1924, siehe auch Konföderation der Kaukasusvölker
- Moldauische ASSR (innerhalb der Ukrainischen SSR)
- Tadschikische ASSR
1991 wurden die ASSRs in Russland zu Autonomen Republiken und die Karakalpakische ASSR in Usbekistan zum autonomen Gebiet. Die ASSRs in Georgien, Aserbaidschan und Tadschikistan wurden aufgelöst, widersetzen sich allerdings bewaffnet der Aufhebung ihrer Autonomie.