Moldawien
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Republica Moldova Republik Moldau |
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Amtssprache | Moldauisch (Rumänisch) | ||||
Hauptstadt | Chişinău (dt. Kischinau) | ||||
Staatsform | Republik | ||||
Staatsoberhaupt | Präsident Vladimir Voronin | ||||
Regierungschef | Vasile Tarlev | ||||
Fläche | (135.) 33.843 (inkl. Transnistrien) km² | ||||
Einwohnerzahl | (116.) 4.455.421 (Juli 2005) [1] | ||||
Bevölkerungsdichte | (56.) 131 Einwohner pro km² | ||||
BIP - Total (Nominal) |
$ 2,897 Mrd. (141) |
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HDI | (115.) – mittel (2005) [2] | ||||
Währung | Moldauischer Leu (MDL) | ||||
Unabhängigkeit | von der Sowjetunion am 27. August 1991 |
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Nationalhymne | Limba Noastră | ||||
Zeitzone | OEZ (UTC+2) | ||||
Kfz-Kennzeichen | MD | ||||
Internet-TLD | .md | ||||
Telefonvorwahl | + 373 | ||||
Moldawien (offiziell Republica Moldova, deutsch: „Republik Moldau“) ist ein Binnenstaat in Südosteuropa. Er grenzt im Westen an Rumänien. Im Norden, Osten und Süden wird Moldawien von der Ukraine umschlossen.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geographie
Moldawien erstreckt sich in Nord-Süd-Richtung über 350 km und west-östlich über 150 km. Das Land ist mit seiner Gesamtfläche von 33.843 km² eher klein und liegt im weltweiten Vergleich im hinteren Drittel. Das Kerngebiet liegt größtenteils zwischen den zwei größten Flüssen Dnister (mold./rum. Nistru) und Pruth (Prut) und damit in der historischen Landschaft Bessarabien. Der Norden grenzt an die Podolische Platte der Westukraine. Ein kleinerer Teil des Landes (etwa 12 %) liegt östlich des Dnister und hat sich 1992 als Transnistrien abgespalten. Der südlichste Punkt Moldawiens ist Giurgiuleşti, wo das Gebiet auf etwa 600 m an die Donau grenzt.
Siehe auch: Transnistrien-Konflikt
[Bearbeiten] Flüsse und Landschaft
Der Pruth mündet nahe der Südgrenze Moldawiens in die Donau. Die größeren Nebenflüsse (Bîc, Reut, Botna) verlaufen großteils parallel und entwässern zum Dnister.
Die Landschaft ist flachwellig (30 bis 429 m ü. NN) und zu 80 % Kulturland, was der fruchtbaren Schwarzerde in der Steppe des Südens zu verdanken ist. Im Norden ziehen sich hügelige Ebenen mit lichten Wäldern hin. Die höchste Erhebung in Moldawien ist der Dealul Bălăneşti. Das warme, trockene Klima ermöglicht Wein- und Obstbau in großem Maßstab. Einheimische Tiere sind beispielsweise Reh, Wildschwein, Hase, Fuchs, Wolf, Wiesel, Iltis, Luchs und Nagetiere. Der zentrale Teil, umgangssprachlich als Codrii („die Wälder“) bekannt, ist überwiegend mit Eichen- und Buchenwäldern bedeckt.
Siehe auch: Weinbau in Moldawien
[Bearbeiten] Städte
Siehe auch: Liste der Städte in Moldawien
[Bearbeiten] Bevölkerung
Das Land hat eine Bevölkerung von 4.455.421 und eine Bevölkerungsdichte von 131,4 Einwohnern pro km². 70 % der Bevölkerung leben in Städten (neben der Hauptstadt Chişinău vor allem in Bălţi, Tiraspol und Tighina). In Moldawien leben Völker unterschiedlichster ethnischer Herkunft: Die größte Gruppe machen die rumänischen Moldauer mit 64,5 % aus. Etwa gleichgroß sind die Anteile der Ukrainer (13,8 %) und Russen (13,0 %), wovon viele in Transnistrien leben. Hinzu kommen 3,5 % Gagausen, 2 % Bulgaren, 1,5 % Juden sowie einige andere Ethnien.
An Religionen sind am stärksten vertreten die Moldauisch-Orthodoxe, die Orthodoxe Kirche Bessarabiens, die Ukrainisch-Orthodoxe und die Russisch-Orthodoxe Kirche. Zu den Minderheiten in der religiösen Landschaft Moldawiens gehören die Römisch-Katholische Kirche (etwa 20.000), aber auch die Zeugen Jehovas (etwa 18.000).
Die offizielle Amtssprache ist Moldauisch. Die Sprache wurde aus politischen Erwägungen zur eigenständigen Sprache erklärt. Während die Schriftsprache mit dem Rumänischen identisch ist, entspricht die gesprochene Umgangssprache größtenteils dem im östlichen Teil Rumäniens, der Region Moldau, gesprochenen moldauischen Dialekt. Eine besondere Rolle spielt die russische Sprache, die der interethnischen Kommunikation dient und Handelssprache ist. Zu Sowjetzeiten mussten alle Moldauer Russisch lernen.
[Bearbeiten] Geschichte
Hauptartikel: Geschichte Moldawiens
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Politik
Bei den Wahlen 2001 bekam die Kommunistische Partei (PCM - Partidul Comunist Moldovenesc) unter Vladimir Voronin 50,1 % der Stimmen, aber aufgrund der Sperrklauseln gegen Kleinparteien (die Hürde beträgt 6 %) 61 von 101 Mandaten. Sie konnte somit an die Macht zurückkehren, Voronin wurde vom Parlament zum Präsidenten gewählt. Diesen Erfolg hatten die Kommunisten vor allem den verarmten Bevölkerungsschichten zu verdanken.
Bei den Wahlen am 6. März 2005 verlor die PCM zwar leicht, konnte aber bei 46,1 % mit 56 Sitzen ihre absolute Mehrheit im Parlament behaupten. Zweitstärkste Partei wurde der neu gegründete Wahlblock Demokratisches Moldawien unter Führung des Bürgermeisters der Hauptstadt Chişinău, Serafim Urecheanu, mit 28,4 % der Stimmen und 34 Sitzen. Eine weitere Oppositionspartei, die Christlich-Demokratische Volkspartei unter Iurie Rosca, kam auf 9,1 % der Stimmen und 11 Sitze.
In Moldawien wird der Präsident vom Parlament gewählt und benötigt eine Mehrheit von 61 Stimmen. Am 4. April 2005 standen Präsidentschaftswahlen an. Der amtierende Präsident Vladimir Voronin konnte dabei 75 Stimmen auf sich vereinigen und eine zweite Amtszeit antreten. Trotz gegenteiliger Ankündigungen hat die christlich-demokratische Oppositionspartei PPCD nach verschiedenen Verrenkungen den Kommunisten Voronin zum Präsidenten mitgewählt und ihm so zur nötigen Mehrheit verholfen.
Eine zusätzliche Herausforderung für die Politik ist der Konflikt mit Transnistrien, das sich 1991/92 unter dem russischen Clan Igor Smirnows für unabhängig erklärt hat und ein Drittel der Industrie besitzt. Jahrelange Verhandlungen über die Bildung eines Bundesstaates scheiterten im November 2003. Grund dafür war eine politische Entscheidung in Regierungskreisen der Republik Moldau, die das Abkommen als zu vorteilhaft für Transnistrien ansah. Seit dem Umschwung in der Ukraine unter Wiktor Juschtschenko bemüht sich auch Kiew um eine Vermittlerrolle.
Siehe auch: Transnistrien-Konflikt
Seit 1994 ist Gagausien als autonome Republik anerkannt.
[Bearbeiten] Das Verhältnis zu Rumänien
Reibungspunkte zwischen den Nachbarstaaten boten in der Vergangenheit Schulden Moldawiens gegenüber den rumänischen Elektrizitätswerken sowie die kulturelle Identität der Rumänen, die in Moldawien die Mehrheit stellen. Der größte Teil Moldawiens bildete zusammen mit der heutigen rumänischen Region Moldau das Reich Stephans des Großen (siehe Fürstentum Moldau), des gemeinsamen Nationalhelden beider Staaten und war von 1918 bis 1940 erneut rumänisches Territorium.
Eine Bewegung zur Vereinigung von Rumänien und Moldawien (ohne Transnistrien) kam 1990-1992 auf; ab 1993 begann Moldawien jedoch, sich wieder von Rumänien zu distanzieren. Seit dem Staatsbesuch des rumänischen Präsidenten Traian Basescu in Chişinău im Januar 2005, sowie dem darauf folgenden Besuch des Moldauischen Präsidenten Vladimir Voronin in Rumänien haben die moldauisch-rumänischen Beziehungen einen Höhepunkt erreicht und sind zurzeit so gut wie nie zuvor. Rumänien unterstützt die Republik Moldau bei der europäischen Annäherung sowie bei der Lösung des Transnistrien-Konflikts. Rumänien plädiert für den Erhalt der territorialen Integrität des Nachbarlandes und lehnt den transnistrischen Separatismus ab.
[Bearbeiten] Mitgliedschaften
UNO, GUAM, GUS, Europarat, OSZE, WTO
[Bearbeiten] Verwaltungsgliederung
Das Gebiet von Moldawien wird in 5 Munizipien (Municipalităţi; Singular Municipiu) und 32 Kreise (Raioane; Raion) eingeteilt. Daneben gibt es ein autonomes und ein abtrünniges Gebiet:
Munizipien: |
Autonome Gebiete:
- Găgăuzia
- Stînga Nistrului (Transnistrien)
Kreise: |
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Bis zum Februar 2003 teilte sich die Gliederung Moldawiens in 3 Munizipien, 9 Bezirke (Judeţe; Judeţ), ein autonomes und ein abtrünniges Gebiet ein:
Munizipien:
Gebiete:
Bezirke:
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[Bearbeiten] Infrastruktur
[Bearbeiten] Eisenbahn
Das Eisenbahnnetz hat eine Länge von 1190 km und ist in 1520 mm Breitspur ausgeführt. Es gibt keine elektrifizierten Strecken, der Verkehr wird mit Dieseltriebfahrzeugen durchgeführt. Im Moment gibt es im internationalen Personenverkehr direkte Verbindungen u.a. nach Bukarest,Warschau, Moskau und Sankt Petersburg. Die Bahnstecken durch die abtrünnige Teilrepublik Transnistrien sind außer Betrieb.
[Bearbeiten] Straße
Im Binnenverkehr ist der Bus der wichtigste Verkehrsträger, die Eisenbahn hat untergeordnete Bedeutung. Es gibt auch Busverbindungen in zahlreiche europäische Großstädte.
[Bearbeiten] Binnenschiffsverkehr
Außerdem verfügt das Land mit dem Zugang zu Dnister und Pruth über wichtige Binnenwasserstraßen. Am nur wenige hundert Meter breiten Zugang zur Donau entsteht der Hafen Giurgiuleşti.
[Bearbeiten] Flugverkehr
In Chişinău gibt es einen internationalen Flughafen (KIV). Direktflüge gibt es täglich nach Wien (Austrian/Air Moldova), Istanbul, Moskau, Timişoara, Bukarest, Paris, Frankfurt am Main und Rom. Der seit Anfang 2003 andauernde Konflikt im Luftfahrtsektor konnte beigelegt werden. Eine Wiederaufnahme der Direktflüge zwischen Frankfurt am Main und Chişinău erfolgte im Juli 2005. Diese Flüge werden von Air Moldova (IATA Kürzel: (9U)) und der deutschen Cirrus Airlines (IATA Kürzel: (C9)) (Codesharing-Partner), einem Partner der Lufthansa, fast täglich durchgeführt. Zum Einsatz für den etwa 2,5 Stunden dauernden Direktflug kommt ein Airbus A320. Mit einer direkten Flugverbindung zum Flughafen Frankfurt am Main ist Chişinău mit einem weiteren internationalen Drehkreuz verbunden, das Flüge in die gesamte Welt ermöglicht.
[Bearbeiten] Wirtschaft
[Bearbeiten] Allgemeines
Moldawien lebt vor allem von der Landwirtschaft sowie von der damit verbundenen Industrie. Das günstige Klima ermöglicht Obst- und Weinbau. Wein stellt neben Branntwein und Obst-/Gemüsekonserven den Hauptexportartikel, hinzu kommen Textilerzeugnisse und kleinere Elektroartikel.
Siehe: Weinbau in Moldawien
[Bearbeiten] Wirtschaftsentwicklung
Bis zu seiner Unabhängigkeit Anfang der 1990er Jahre war Moldawien eine der wohlhabendsten Sowjetrepubliken. Seither hat sich wegen des ungelösten Transnistrien-Konflikts (1992) die wirtschaftliche Lage drastisch verschlechtert. 2002 betrug das Bruttoinlandsprodukt (BIP) 1,5 Milliarden Euro. Der durchschnittliche Monatslohn beträgt (Februar 2003) 30 Euro (ca. 465 Lei), Pensionisten bekommen 12 Euro im Monat. Um die wichtigsten Lebenskosten zu decken, wären mindestens 100 Euro nötig. In Moldawien gilt in der Regel eine Mehrwertsteuer von 20 %. Einige Lebensmittel, wie z. B. Brot oder Milch, aber auch Gas oder der Postversand, kommen in den Vorzug einer ermäßigten Steuer von 8 %.
Moldawien ist einer der ärmsten Staaten Europas; ein Viertel der Bevölkerung ist in das Ausland abgewandert. Von dort überweisen sie Geld nach Moldawien, das in der Summe mehr ausmacht als das BIP.
Das momentane Wirtschaftswachstum Moldawiens beträgt 6,5 Prozent.
[Bearbeiten] Außenhandel
Das Land exportiert vor allem Nahrungs- und Genussmittel (v.a. Wein), sowie Textilien und Maschinen. Die wichtigsten Zielländer sind Russland 35,8 %, Italien (13,9 %), Rumänien (10 %) und Deutschland (7,3 %). Die bedeutendsten Importpartner sind die Ukraine (24,6 %), Russland (12,2 %), Rumänien (9,3 %) und Deutschland (8,5 %).
[Bearbeiten] Weinkrieg mit Russland
Am 27. März 2006 hat die russische Regierung ein Verbot für den Import von moldauischen und georgischen Weinprodukten in Kraft gesetzt. Das Verbot soll nach Verstößen gegen die Gesundheitsvorschriften (zu hohe Schadstoffbelastungen) auf Bitten des Obersten Hygienearztes Gennadi Onischtschenko erfolgt sein. Der Entscheid führte zu heftiger Kritik von den betroffenen Weinproduzenten in Moldawien und Georgien. Etwa 82 % des gesamten moldauischen Weinexports werden nach Russland exportiert. Russland ist damit der wichtigste Exportpartner für den moldauischen Weinmarkt.[3][4]
[Bearbeiten] Staatsausgaben
Zwischen 1992 und 2000 lag der Anteil der Staatsausgaben für
- das Gesundheitswesen bei 5%
- das Bildungswesen bei 5%
- das Militär bei 2%
[Bearbeiten] Kultur
[Bearbeiten] Feiertage
Datum | Feiertag | Kurzbeschreibung |
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31. Dezember - 1. Januar | Neujahrstag | |
7. - 8. Januar | Weihnachten | Orthodoxes Weihnachtsfest |
14. Januar | Neujahr | Orthodoxer Neujahrstag |
1. März | Marţişor | Symbolisches Blümchen an der Kleidung |
8. März | Frauentag | Internationaler Frauentag |
1. - 2. Mai | Ostern | Orthodoxes Osterfest |
1. Mai | Tag der Arbeit | |
8. - 9. Mai | Tag des Gedenkens | |
9. Mai | Tag des Sieges | |
27. August | Unabhängigkeitstag | Unabhängigkeit von der Sowjetunion (27. August 1991) |
31. August | Limba Noastră | Tag der rumänischen Sprache |
[Bearbeiten] Sport
Der 1990 neu gegründete moldawische Fußballverband hat eine solide Grundlage für den nationalen Fußball geschaffen. 2006 wurde das 10.500 Zuschauer fassende Zimbru-Stadion neu eröffnet, ein Großteil der Ressourcen des Verbandes wurde in die Ausbildung für Nachwuchstrainer gesteckt, landesweite Fußballakademien sind im Aufbau.[5] Die Moldawische Fußballnationalmannschaft belegt derzeit Platz 77 der FIFA-Weltrangliste (Stand: Juli 2006).
[Bearbeiten] Religion
Moldawien hat eine reiche Religionsgeschichte, die 500-jährige Kirchenarchitektur ist auch ein wichtiger Faktor für die Tourismusbranche. Während der Zugehörigkeit zur UdSSR haben sich Glauben und religiöse Riten neben althergebrachten Sitten und Bräuchen erhalten, darunter Familienbräuche und Feste. Auf dem Land sind Glaube und Traditionen viel ursprünglicher erhalten als beispielsweise in der Hauptstadt Chişinău, die bereits urban geprägt ist. Die russisch-orthodoxe Kirche und die rumänisch-orthodoxe Kirche dominieren, während katholische und jüdische Gemeinden eher Minderheiten bilden.
In den Jahren nach der Perestroika und seit der Unabhängigkeit sind in Moldawien viele alte Kirchen und Klöster, Felsenklöster, Kathedralen und kleine Dorfkirchen wieder eröffnet oder neu gegründet worden. Aber das geistliche und kirchliche Leben läuft nicht in ruhigen Bahnen. Historisch waren viele ortsfremde Religionen auf moldauischem Territorium aktiv und es gab Auseinandersetzungen zwischen der Bessarabischen Eparchie und dem Moskauer Patriarchat, die bis heute nicht gelöst sind. Daher sind viele Kirchen und Klosterkomplexe mit bis zu 1,5 Meter dicken Wänden auch wehrhaft angelegt um Schutz vor Feinden zu bieten.
Die Zahl der russisch-orthodoxen Kirchen ist in den ersten zwölf Jahren der Unabhängigkeit von 280 auf über tausend sprunghaft gestiegen. Das katholische Bistum Chişinău umfasst derzeit (Stand 2006) zehn Pfarreien mit ca. 20.000 Katholiken, die überwiegend polnischer, rumänischer und deutscher Abstammung sind. Bischof des 2001 gebildeten römisch-katholischen Bistums ist Anton Koca.
[Bearbeiten] Klöster Moldawiens
- Kloster Rudi (Rughi) mit der Kirche der Heiligen Dreifaltigkeit (18. Jahrhundert)
- Saharna Kloster (17. Jahrhundert)
- Tipova (17. Jahrhundert)
- Butuceni-Kloster (15. bis 17. Jahrhundert)
- Kloster Căpriana mit der Kirche des Heiligen Georg (15.Jahrhundert)
- Curchi-Kloster (18. Jahrhundert)
- Kloster Japca (16. Jahrhundert)
- Kloster Vărzăreşti (15. Jahrhundert)
- Kloster Hârbovăţ (18. Jahrhundert)
- Kloster Hârjauca (18. Jahrhundert)
- Kloster Hâncul (17. Jahrhundert)
- Kloster Suruceni (18. Jahrhundert)
- Kloster Hîncu (17. Jahrhundert)
[Bearbeiten] Sehenswerte Kirchen
- Kathedrale von Drochia
- Kathedrale von Chişinău
- Dumitru-Kirche in Orhei
- Kirche der Gewandlegung in Căuşeni (15. Jahrhundert)
- Kirche in Orheiul Vechi (15. bis 17. Jahrhundert)
- Petruşeni (Holzkirche aus 1702)
[Bearbeiten] Stilistische Einflüsse
Aufgrund der wechselhaften Geschichte Moldawiens und anderer Einflüsse von außen (Handelswege) gibt es vielerlei Einwirkungen auf die Gebäudestilistik. Im christlich-orthodox geprägten Moldawien, in dem sich Polen, Österreicher und Westukrainer niederließen, gibt es viele Kirchen, die nach römisch-katholischen Vorbild errichtet sind - so die Domkirche des Heiligen Nikolaus in Bălţi, wie auch die katholischen Kirchen in Camenca und in Chişinău. Der Klassizismus des 19. Jahrhunderts beeinflusste die Stile ebenso wie die Arbeiten armenischer Architekten (Kirche der Grablegung in Belgorod am Dnjestr (15. Jahrhundert), die Gottesmutter-Kirche (1803) in Chişinău und die armenischen Kirche in Bălţi (20. Jahrhundert) und Hînceşti (19. Jahrhundert).
Unter der Regierung des türkisch-osmanischen Imperiums vom 15. bis zum 18. Jahrhundert wurden Kirchen oft nur heimlich gebaut. Die Kirche der Gewandlegung in Căuşeni bildet ein Glanzlicht dieser Zeit. Man gab ihr ein unauffälliges Äußeres und hat sie halb in den Boden eingegraben. Den Türken wurde von einem Lagerhaus berichtet. Es wird erzählt, dass die Kirche - als sie schon fertig war und mit leuchtenden Farben in ungewöhnlicher Schönheit ausgemalt war - doch von den Türken besucht wurde. Und als sie verstanden hatten, dass man sie an der Nase herumgeführt hatte und ein Gotteshaus gebaut worden war, stachen sie mit ihren Lanzen den Heiligen auf den Fresken die Augen aus und schwärzten ihre Bärte mit Kohle. Die Kirche wurde säkularisiert und zu einem Stall umfunktioniert.
Die intensivste Gründungsperiode in der Geschichte der moldauischen Architektur ist das letzte Viertel des 18. Jahrhunderts. In großer Zahl wurden Kirchen, Kathedralen und Klöster gebaut, was auf die Stabilisierung der politischen Situation zurückzuführen ist. Russland war im Laufe des ganzen 19. Jahrhunderts bemüht, seinen Einfluss in Bessarabien zu festigen. So war man bestrebt, den russischen Stil in der Kirchenarchitektur durchzusetzen. Das Russische Reich sparte nicht an Geld für den Kirchenbau. Angesichts der riesigen Geldsummen, die zur Verfügung standen, entstanden Perlen der Kirchenarchitektur, wie die Kapelle des Mädchengymnasiums in Chişinău und das Ensemble auf dem ehemaligen Domplatz mit dem riesigen Kirchendom, dem Glockenturm
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Referenzen
- ↑ Amt für Statistik der Republik Moldau: Offizielle Homepage, (moldawisch, engl.).
- ↑ UN Human Development Report, (engl.).
- ↑ Deutsche Welle: Russischer Weinkrieg gegen die Republik Moldau. 20.04.2006.
- ↑ RIA Nowosti: Russisches Einfuhrverbot droht in einen Weinkrieg auszuwachsen. 4.4.2006.
- ↑ http://www.nzz.ch/2006/09/01/sp/articleEFOJJ.html
[Bearbeiten] Literatur
- Neukirch, Claus: Die Republik Moldau. Nations- und Staatsbildung in Osteuropa, LIT-Verlag, Münster 1996
- Volker Bendig/Rosanna Dom: Republik Moldau, S. 317-329, in Ein Jahr nach der EU-Erweiterung 2004. Eine rechtspolitische Zwischenbilanz, von Ilse M. Pogatschnigg/Marcus Schladebach. Verlag Peter Lang, Frankfurt/Main 2005, ISBN 3-631-54012-4
- Büscher, Klemens: Das politische System Moldovas, S. 515-552, in: Ismayr, Wolfgang (Hrsg.): Die politischen Systeme Osteuropas, 2. Auflage, Leske + Budrich, Opladen 2004
- Prantner, Christoph: Das "eingefrorene Land". Der Standard, 6. Februar 2004
- Novosti: Jahrbuch 1990 der UdSSR, S.122-126
- Hawks, Tony: Matchball in Moldawien. Wilhelm Goldmann Verlag, München 2001, ISBN 3-442-45019-5 - Humorvoller Erlebnisbericht mit Infos über Land und Leute
- Die neuen Nachbarn der EU - Ukraine, Belarus, Moldau. Politische und Gesellschaftliche Entwicklungen incl. Dokumentation zur Literatur und Forschungsprojekten 2000-2006, GESIS, 2006
[Bearbeiten] Weblinks
Wiktionary: Moldawien – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme und Übersetzungen |
Commons: Moldova – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
- Regierung von Moldawien
- Fremdenverkehrsinformationen
- Moldova-Institut,Leipzig
- Deutsch-Moldauische Gesellschaft
- Informationen zu Minderheiten in Moldawien (englisch)
- Politisch-ökonomische Landkarte 2001 (französisch)
Mitgliedstaaten der EU: Belgien | Bulgarien | Dänemark | Deutschland | Estland | Finnland | Frankreich | Griechenland | Irland | Italien | Lettland | Litauen | Luxemburg | Malta | Niederlande | Österreich | Polen | Portugal | Rumänien | Schweden | Slowakei | Slowenien | Spanien | Tschechien | Ungarn | Vereinigtes Königreich | Zypern1
Andere europäische Staaten: Albanien | Andorra | Bosnien und Herzegowina | Island | Kasachstan2| Kroatien | Liechtenstein | Mazedonien | Moldawien | Monaco | Montenegro | Norwegen | Russland2 | San Marino | Schweiz | Serbien | Türkei3| Ukraine | Vatikanstadt | Weißrussland
1 Geographisch zu Vorderasien gezählt. 2 Zählt sowohl zu Osteuropa als auch zu Zentralasien. 3 Zählt sowohl zu Südosteuropa als auch zu Vorderasien.
Armenien | Aserbaidschan | Georgien | Kasachstan | Kirgisistan | Moldawien | Russland | Tadschikistan | Turkmenistan | Ukraine | Usbekistan | Weißrussland
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Moldawien | Chişinău | Gagausien | Transnistrien | Bessarabien | Moldauische SSR | Fürstentum Moldau |
Koordinaten: 47° 15' N, 28° 31' O