Avalon – Spiel um dein Leben
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Filmdaten | |
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Deutscher Titel: | Avalon – Spiel um dein Leben |
Originaltitel: | Avalon |
Produktionsland: | Japan Polen |
Erscheinungsjahr: | 2001 |
Länge (PAL-DVD): | 106 Minuten |
Originalsprache: | Polnisch |
Altersfreigabe: | FSK 12 |
Stab | |
Regie: | Mamoru Oshii |
Drehbuch: | Kazunori Itō |
Produktion: | Atsushi Kubo |
Musik: | Kenji Kawai |
Kamera: | Grzegorz Kedzierski |
Schnitt: | Hiroshi Okuda |
Besetzung | |
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Avalon – Spiel um dein Leben (Originaltitel: Avalon, jap. アヴァロン) ist ein japanisch-polnischer Science-Fiction-Film aus dem Jahr 2001. Regie führte Mamoru Oshii, der vor allem durch Anime-Filme wie Ghost in the Shell bekannt geworden ist.
Avalon ist ein illegales Computerspiel, das eine virtuelle, gewalttätige Welt bietet, in der sich die einzelnen Spieler und Teams gegenseitig bekämpfen und das ab einem gewissen Level den Spieler das Leben kosten kann. Ash, eine Profi-Spielerin, versucht ein geheimnisvolles, schwer zu erreichendes Level, genannt Special A, zu finden.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Handlung
In einer nicht weit entfernten, tristen Zukunft lebt Ash. Ash ist eine der wenigen Frauen, die als Solo-Spielerinnen an Avalon teilnehmen. Avalon ist ein illegales, gefährliches Computerspiel. Ash jedoch verdient damit nicht nur ihren Lebensunterhalt, Avalon ist ihr Lebensinhalt geworden. Mit der Straßenbahn pendelt sie zwischen ihrer Wohnung und der Spielhalle hin und her.
Um an Avalon teilnehmen zu können, begeben sich die einzelnen Spieler in einen Raum, wo sie einen Helm und eine Liege vorfinden. Auf einem an der Wand hängendem Terminal erscheint der Game Master, der den Spielern letzte Anweisungen gibt, bzw. dem die Spieler sagen können, in welcher Szenerie sie in das Spiel einsteigen wollen. Sobald ein Spieler sich hingelegt und den Helm aufgesetzt hat, beginnt das Spiel. Durch den Helm wird das Gehirn des Spielers mit dem Computer gekoppelt und er betritt eine virtuelle Welt.
Die Welt von Avalon ist gewalttätig, und es gilt für den Spieler, so viele Gegner wie möglich zu töten und dabei verschiedene Aufgaben zu bewältigen, um ein Level zu beenden. Für die Bewältigung der Aufgaben sowie für das Ausschalten der Gegner erhält der Spieler Punkte, die er sich in Bargeld auszahlen lassen kann. In Avalon gibt es verschiedene Charakterklassen (im Film werden Diebe, Krieger, Zauberer und Bischöfe genannt). Um zu überleben und weitere Level zu erreichen, schließen sich Spieler zu Teams zusammen.
Früher gehörte Ash ebenfalls einem Team an, das sich aber aus mysteriösen Gründen auflöste. Ab dem Level "A" wird das Spiel lebensgefährlich, denn verliert ein Spieler sein virtuelles Leben, wird sein Gehirn praktisch gelöscht, und er vegetiert als Hirntoter vor sich hin. Gerüchten zufolge sollen die Geister der getöteten Spieler in einem geheimen Level „weiterleben“.
Ash, die bis jetzt jedes Level und jedes Szenario erfolgreich allein durchgespielt hat, will in dieses Level eindringen, um herauszufinden, ob der Geist Murphys, der einst der Anführer ihres Teams war und jetzt in einem Krankenhaus als Hirntoter vegetiert, sich tatsächlich in diesem Level befindet. Stunner, ein anderes ehemaliges Mitglied ihres Teams, verschafft ihr Informationen darüber, wie sie in dieses Level, genannt Special A, eindringen kann. Nur "der Geist" in Gestalt eines kleinen Mädchens kann sie dort hineinbringen. Der Geist ist jedoch nur mit Hilfe eines Bischofs zu finden. Aus unerfindlichen Gründen wird sie kurz darauf von einem Bischof in ihrer Wohnung aufgesucht, der ein Treffen in Avalon mit vereinbart. Der Bischof klärt sie darüber auf, dass der Geist ein sogenannter Bug , ein Fehler im Programm ist. Zusammen mit dem Bischof, der ein Team aus Kriegern und Dieben zusammengestellt hat, kämpft sich Ash durch das Level und erreicht schließlich den Geist. Als Ash den Geist erschießen will, erfährt sie, dass sie nun ein neues Level erreicht hat, Level: Real Life.
Ash findet sich in ihrer Kabine wieder. Als sie den Helm absetzt, erfährt sie, dass sie nur eine Waffe mit einem einzigen Magazin hat, und dass sie aus diesem Level nur zurückkehren kann, wenn sie die Geister der hirntoten Spieler, die "Verschollenen", umbringt. Ash verlässt die Spielhalle und findet sich in ihrer eigenen Welt wieder. Alles ist wie immer, nur voller leuchtender Farben. Nach einer Weile entdeckt sie Hinweise, die sie zu einem Konzertsaal führen. Dort trifft sie Murphy. Er erklärt ihr, dass er diese Welt für die wahre Realität hält. Ash bezweifelt dies. Murphy gibt Ash den Hinweis, dass, wenn einer von ihnen bei dem Duell, das unausweichlich folgen muss, stirbt und sein Körper sich nicht, wie sonst üblich in Avalon, auflöst, dies die wirkliche Welt sein muss. Während des Duells erschießt Ash Murphy, der tödlich getroffen zu Boden sinkt.
Ash kniet neben Murphys Leiche, die sich nach kurzer Zeit doch noch in Nichts auflöst. Da Ash nun die Gewissheit hat, dass Murphy unrecht hatte, nimmt sie Murphys Waffe und geht zurück in den Konzertsaal. Dort steht der Geist von Avalon auf der Bühne und lächelt Ash an, die mit der Waffe auf den Geist zielt. Als sie abdrücken will, wird der Bildschirm schwarz und der Schriftzug Welcome to Avalon erscheint.
[Bearbeiten] Hintergründe
Der Titel des Films leitet sich vom Namen der Insel Avalon aus der Artussage ab.
Der Film wurde von einer polnischen und einer japanischen Filmgesellschaft koproduziert, die Darsteller sind polnischer Herkunft und es wurde auf Polnisch gefilmt. Die Produktionskosten betrugen ungefähr acht Millionen Euro. [1]
[Bearbeiten] Rezeption
Der Film kam am 20. Januar 2001 in die japanischen Kinos und wurde in den folgenden Monaten auf zahlreichen Filmfestivals gezeigt. Es folgten Kinostarts in einigen europäischen Ländern, darunter am 12. April 2002 in Polen, wo er 13.005 mal gesehen wurde. [2] In der deutschsprachigen Schweiz startete er am 18. April 2002 und hatte dort eine Besucheranzahl von 7.309. [2]
[Bearbeiten] Kritiken
Die Filmzeitschrift VideoWoche schrieb über den Film: „Ballerspiel goes Arthouse, ein Pflichtfilm für die gutsortierte Action- und SF-Sammlung mit Kultpotential.“ [3]
[Bearbeiten] Auszeichnungen
Auf dem Sitges - Catalonian International Film Festival 2001 wurde Grzegorz Kedzierski in der Kategorie Beste Kamera ausgezeichnet. Der Film selbst war zudem als Bester Film nominiert, musste sich aber dem französischen Fantasy-Horrorfilm Vidocq unter der Regie von Pitof geschlagen geben. Auf dem südafrikanischen Durban International Film Festival gewann Avalon – Spiel um dein Leben ebenfalls für die Beste Kamera, auf dem London Sci-Fi Film Festival als Bester Film.