B-Movie
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Als B-Film bzw. B-Movie wurde früher der in der Produktion billigere Film eines Double-Features bezeichnet.
Die Einteilung der Filme in die Kategorien A-Movie und B-Movie erfolgt vor allem nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten. Die A-Movies stellen dabei die höchste Kategorie dar, nach dem Umfang des Budgets. Diese Filme werden international in den Kinos einem breiten Publikum gezeigt, haben damit die längste Verwertungskette und werden mit umfangreichem Werbeaufwand am Markt platziert. Die Bezeichnung A-Movie für diese Filme ist aber unüblich. Sie werden vielmehr nach dem finanziellen Erfolg in Blockbuster oder Flops eingeteilt.
B-Movies sind vor allem durch kleinere Budgets gekennzeichnet. Dies ist aber immer relativ zu den A-Movies zu sehen. Oftmals handelte es sich hierbei um einen Genrefilm wie z. B. Western oder Horrorfilm. Fast ausschließlich als B-Movies etablierten sich Genres wie Blaxploitation-, Slasher-Filme oder Frauengefängnisfilme. Später ergab sich auch die Anwendung der Bezeichnung für Filme mit Inhalten von geringerem qualitativen Niveau.
Demgegenüber wird darauf verwiesen, dass gerade das nicht für die Vorzeigekinos produzierte B-Movie sich ungeglättet von Studiopolitiken erlauben konnte, Themen aufzugreifen, die im Mainstreamkino tabu waren. So sei in B-Movies teilweise massiv Gesellschaftskritik zu finden, etwa in "Die Nacht der lebenden Toten" ("Night of the Living Dead"), "Godzilla" und "Blutgericht in Texas". Daneben hat der B-Movie manchmal einen gewissen Charme und seine spezielle Fangemeinde und auch seine "eigenen" Kinos wie das "B-Movie" und "Kino 3001" in Hamburg, sowie das "Casino" in Aschaffenburg.
B-Movies gab es seit der Wirtschaftskrise der 1930er Jahre, als verstärkt günstige Unterhaltung nachgefragt wurde. Doppelvorstellungen von B-Filmen erfüllten diesen Zweck. B-Movie-Studios waren etwa "Republic" und "Monogram". Regisseure wie Edgar G. Ulmer drehten ausschließlich B-Filme und waren bald darauf spezialisiert, mit geringem Budget und kurzer Drehzeit auszukommen.
In den wirtschaftlich besseren Zeiten der 1950er konnten sich B-Filme als Unterhaltung für Jugendliche und Autokino-Besucher halten (Science-Fiction- und Horrorfilme etc.). Ferner war das Hollywood-Studiosystem durch Anti-Trust-Kampagnen und Fernsehen um 1950 unter finanziellen Druck geraten und wendete sich neben teuren Großfilmprojekten und technischen Experimenten zur Übertrumpfung des Fernsehens (Breitwand, 3D-Kino) auch ökonomischeren Produktionen zu. Lange Verträge mit Schauspielern und Regisseuren wurden seltener, dafür kamen neue, unabhängige Produktionen auf. Hier war das Budget kleiner, der gestalterische Freiraum aber größer. Ab 1957 erwies sich Roger Corman als äußerst produktiver B-Movie-Macher. Ein weiterer bekannter Regisseur war hier Jack Arnold.
Der B-Movie galt auch lange als Empfehlung für Schauspieler und Regisseure für die großen Hollywoodfilme, bis dies weitgehend durch die Fernsehserien erfolgte. Oft waren die B-Filme aber eher letzte Chancen für Darsteller, die sich im Hauptgeschäft nicht mehr halten konnten. Gegenbeispiele waren etwa Jack Nicholson und John Wayne, die von den B- zu den A-Pictures aufstiegen.
Die Bezeichnung C-Movie wird gelegentlich als Umschreibung für einen mit noch geringerem Aufwand als ein B-Movie hergestellten Film verwendet.