Bartholomäus I.
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Seine Allheiligkeit Bartholomäus I., auch Bartholomaios I., mit bürgerlichem Namen Dimitrios Archondonis, (* 29. Februar 1940 auf Imbros {Çanakkale}) ist seit 1991 griechisch-orthodoxer Ökumenischer Patriarch von Konstantinopel mit Sitz in Fener in Istanbul.
Er studierte Theologie im Priesterseminar von Halki in der Türkei, in Rom und München. Im Jahre 1969 wurde er zum Priester geweiht. Drei Jahre später wurde er Leiter der Patriarchatskanzlei in Konstantinopel. 1973 erfolgte seine Weihe zum (Titular-)Bischof von Philadelphia. 1990 wurde er Metropolit von Chalkedon und damit ranghöchstes Mitglied der Heiligen Synode. Am 22. Oktober 1991 wählten ihn die 15 Metropoliten der Heiligen Synode zum Erzbischof von Konstantinopel und Ökumenischen Patriarchen. Er gilt als 270. Nachfolger des Apostels Andreas und ist somit faktisches (Ehren-)Oberhaupt von ca. 300 Millionen orthodoxer Christen.
Patriarch Bartholomaios gilt als reformorientierter Vertreter der orthodoxen Kirchen. Er engagiert sich für die Ökumene und den Dialog zwischen den Religionen. Er spricht griechisch, türkisch, italienisch, deutsch, französisch, englisch und lateinisch fließend. Außerdem setzt er sich für den Umweltschutz ein. 2002 wurde er mit dem Umweltpreis Sophie-Preis ausgezeichnet. Er war Teilnehmer am Weltgebetstreffen von Assisi im Jahr 2002.
Eine Delegation von Bartholomäus I. wurde am 30. Juni 2005 von Papst Benedikt XVI. im Vatikan anlässlich dessen Pontifikatbeginns empfangen [1]. Hierbei versprach Benedikt einen Gegenbesuch in Konstantinopel zu machen. Dieser fand am 30. November 2006 statt. Beide haben eine gemeinsame Erklärung am Ende dieser Begegnung abgegeben. [2]
Eines seiner Anliegen ist die Wiedereröffnung der 1971 von der damaligen türkischen Regierung geschlossenen theologische Hochschule von Chalki (türk. Heybeli Ada), die für die Ausbildung von Priestern notwendig ist. Eine Vielzahl von Petitionen des Patriarchen an die türkische Regierung in Ankara blieb bislang unbeantwortet. „Das Ökumenische Patriarchat ist vielleicht die einzige Kirche der Welt, die keine Möglichkeit hat, ihre Priester auszubilden“, sagt Bartholomaios.[3] Die türkische Regierung verweigert dem Patriarchat weiterhin jegliche rechtliche Anerkennung.[4]
Nach Berichten, die der Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IMG) bis 2006 vorlagen, hat die rechtsgerichtete türkische Organisation „Graue Wölfe" rund 2,5 Millionen Unterschriften zur Vertreibung des Patriarchen von Konstantinopel gesammelt. Patriarch Bartholomäus I. bestätigte, daß sich die Lage der Christen in der Türkei „vom Schlechten zum Schlechteren“ wende. [5]
[Bearbeiten] Auszeichnungen
Das Wirken des Patriarchen Bartholomäus I. wurde 2002 mit dem Sophie-Preis für Umwelt honoriert, weiterhin hat er etwa 25 Ehrendoktorwürden von Universitäten in Europa, Russland und den USA erhalten, so u. a. von der Yale University, der Lomonossow-Universität Moskau und der Universität Edinburgh. Am 13. März 2007, dem dritten Todestag von Kardinal Dr. Franz König, wurde ihm im Wiener Stephansdom der "Kardinal-König-Preis 2007" der Stiftung "Communio et Progressio" verliehen.
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Delegation des ökomenischen Patriarchats von Konstantinopel im Vatikan, 30. Juni 2005
- ↑ The Ecumenical Patriarchate, 30 November 2006
- ↑ Wir sind Bürger zweiter Klasse, Kath.net, 17. November 2006
- ↑ Radio Vatikan: EU: Bartholomaios vor dem Europarat 22. Januar 2007
- ↑ [Internationale Gesellschaft für Menschenrechte http://www.igfm.de/index.php?id=597]
[Bearbeiten] Weblinks
- Artikel auf orthodoxwiki (Engl.)
- Grußwort von Johannes Paul II. an den Patriachen von Konstantinopel, Bartholomäus I.
- Bartholomaios I.: Wir sind Bürger zweiter Klasse
| Vorgänger |
Patriarch von Konstantinopel 1991-... |
Nachfolger --- |
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Archondonis, Dimitris |
| ALTERNATIVNAMEN | Bartholomäus I., Bartholomaios I |
| KURZBESCHREIBUNG | Patriarch von Konstantinopel |
| GEBURTSDATUM | 29. Februar 1940 |
| GEBURTSORT | Imbros |
